Im Internet hatten wir ein super Angebot entdeckt, 99 Euro pro Person für zwei Nächte im Hilton in Berlin. Ein Termin war schnell gefunden und da die Flüge nicht sonderlich teuer waren, buchten wir die Strecke Köln – Berlin mit dba.

Am Freitag in der Früh ging es los. Mit großen Erwartungen saßen wir im Flieger, der uns in kurzer Zeit nach Berlin-Tegel brachte. Unsere Hauptstadt begrüßte uns mit einer dünnen Schneeschicht, aber auch mit Sonnenschein. Wir nahmen uns ein Taxi zum Hotel. „Zum Hilton, bitte“, das wollte ich schon immer einmal sagen.*gg*
Natürlich konnten wir die Zimmer noch nicht beziehen, wir waren viel zu früh dran. So stellten wir nur die Koffer ab und machten uns zu Fuß in die Stadt auf.

Über die Friedrichstraße gingen wir zum berühmtesten Boulevard Berlins, Unter den Linden. Unterwegs legten wir aber noch einen kurzen Stopp bei Subway ein, hatten wir doch noch nix Vernünftiges gegessen. Gut gestärkt ging unser Spaziergang weiter zum Brandenburger Tor. Das Wahrzeichen Berlins wurde von 1788 bis 1791 nach den Entwürfen von Carl Gotthard Langhans erbaut und ist das letzte noch existierende Stadttor. Es stand jahrelang mitten im Sperrgebiet und konnte erst im Dezember 1989 wieder geöffnet werden.

 

 


Brandenburger TorQuadriga














Weiter über die Ebertstraße liefen wir zum Reichstag. Kurz überlegten wir, ob wir ihn von innen besichtigen und in die Glaskuppel hinauf steigen sollten, aber die Warteschlange vor dem Eingang hielt uns dann davon ab. Auch wenn sie nicht sonderlich lang war, bewegte sie sich doch nur im Schneckentempo voran. Von der weißen Wiese aus machten wir lieber Fotos von außen.


Reichstag














Anschließend stiegen wir in die U-Bahn, die uns zur Bernauer Straße brachte. Hier stand bis 1985 die Versöhnungskirche. Sie wurde 1894 eingeweiht und als 1961 die Mauer gebaut wurde, geriet sie mitten in den Todesstreifen und wurde geschlossen. Der Kirchturm wurde eine Zeit lang als Wachturm genutzt. Vier Jahre vor dem Mauerfall wurde die Kirche durch die DDR-Regierung gesprengt. Über den alten Fundamenten wurde 2000 die kleine Kapelle der Versöhnung errichtet. Die alten Glocken der Kirche hängen jetzt vor der Kapelle in einem Holzgerüst. Am Zaun kann man sich alte Bilder der Kirche und der Sprengung ansehen. Es ist ein interessanter und zugleich trauriger Ort, der uns emotional sehr ergriffen hat.


Kapelle der Versöhnung


Wenige Meter weiter wurde ein Abschnitt der alten Grenzanlage erhalten und unter Denkmalschutz gestellt. Gegenüber befindet sich das Dokumentationszentrum mit einer Aussichtsplattform. Hier wird die Geschichte der Berliner Mauer in Text-, Ton- und Bilddokumentationen präsentiert. Die Ausstellung ist super interessant und wir hielten uns hier eine ganze Weile auf.


Alte GrenzanlageBlick zur Kapelle













Auf der Ex-Mauer


Neue SynagogeZu Fuß liefen wir zur Oranienburger Straße. Das wohl schönste Gebäude hier, die Neue Synagoge, ist schon von weitem sichtbar. Ihre goldene Kuppel glänzte im Sonnenlicht. In der Pogromnacht 1938 wurde in der Synagoge Feuer gelegt, das aber gelöscht werden konnte. Bei einem Bombenangriff 1943 erlitt sie dann aber so schwere Schäden, dass im Jahr 1958 die hinteren Gebäudeteile abgerissen wurden. Erst 30 Jahre später wurde mit dem Wiederaufbau und der Rekonstruktion der Straßenfront begonnen. Wir besuchten die Ausstellung im Innern, die uns über das jüdische Leben in Berlin informierte.

Hungrig von so viel Geschichte stürmten wir das indische Restaurant, das nur wenige Meter entfernt auf uns
wartete. Das Essen war super, aber der fernöstliche Whisky landete im Blumentopf. Damit sollte man sich
noch nicht einmal die Knie einreiben!


Hackeschen Höfe
Mit einem Abstecher am alten jüdischen Friedhof vorbei, gingen wir mit vollen Bäuchen zu den Hackeschen Höfen.
In den acht Höfen befindet sich eine wunderbare Mischung aus Restaurants, Souvenirläden, Boutiquen, Kinos, Bars und Wohnungen. Wir bestaunten das bunte Treiben und
die fantastischen, restaurierten Fassaden. Im Ampelmännchenladen ließen wir dann die Kasse klingeln.


Gut festhalten!

















Anschließend schlenderten wir gemütlich Richtung Fernsehturm. Am schönen Neptunbrunnen klickten fleißig unsere Kameras, trotz des Wassermangels. Das rote Rathaus im Hintergrund sieht mit seinem 74 Meter hohen Turm sehr imposant aus.


Das rote RathausVor dem Neptunbrunnen














Wenige Meter weiter erhebt sich der 368 Meter hohe Fernsehturm. Für 7 Euro pro Person fuhren wir mit dem Fahrstuhl in die Panoramaetage in 200 Metern Höhe. Zu unseren Füßen lag eine weiß gepuderte Stadt. Die Aussicht war echt schön. Über eine Stunde drückten wir unsere Nasen an den großen Aussichtsfenstern platt.


Blick vom FernsehturmFernsehturm
















Blick vom Fernsehturm

















Blick auf das Rathaus





Wieder unten angekommen machen wir uns langsam auf den Weg Richtung Hotel. Unsere Füße schmerzten vom vielen Laufen und Hunger hatten wir auch. Wir schlenderten vorbei am Palast der Republik, welcher noch immer anhand von Führungen besichtigt werden kann. Aufgrund der Asbestbefunde dort, waren wir aber nicht besonders scharf auf eine Besichtigung. Es sollten aber wohl auch die letzten dieser Art sein, da das Gebäude bereits im nächsten Jahr abgerissen und stattdessen das Berliner Stadtschloss neu entstehen soll. Wir sind gespannt!


Palast der RepublikDeutscher Dom













Vorbei am deutschen und französischen Dom kamen wir ziemlich fertig im Hotel an. Während Tom den Pool unserer Unterkunft testen wollte, versorgte ich meine Blasen an den Füßen. *aua*
Nach kurzer Zeit kam er mit den Worten „Das Wasser ist viel zu kalt“ zurück und sprang lieber unter die heiße Dusche.
Gegen 20:00 Uhr beschlossen wir nicht mehr raus zu gehen, sondern im Restaurant direkt im Hotel zu essen. Das Trader Vic´s ist ein Restaurant mit polynesischer Küche. Es ist wunderbar mit viel Bambus, Holz, Accessoires aus der Südsee und dichtem Grün eingerichtet und hat eine ganz besondere Atmosphäre. Das Essen war hervorragend und zum Schluss ließen wir uns noch einen großen Cocktail schmecken.
Danach fielen wir wie Steine in unser Bett und schliefen sofort ein.


Das späte Frühstück, was wir zu uns nahmen, weckte auch die letzten müden Krieger. Entweder lag es an den Cocktails oder am vielen Laufen… *gähn*
Doch nichts wie raus, wir wollten Berlin entdecken! Direkt neben unserem Hotel stolperten wir in das größte Schokoladenhaus der Welt. Wow!! Da Ostern bald vor der Tür stand, tummelten sich hier tausende große und kleine Schoki-Osterhasen, unter anderem auch der Größte der Welt. Die Gedächtniskirche und der Reichstag aus Schokolade haben uns echt beeindruckt und wir hätten am liebsten reingebissen.

Über die Friedrichstraße spazierten wir zum Checkpoint Charlie. Der Name leitet sich aus der Reihenfolge der drei Checkpoints ab, die von den Alliierten eingerichtet wurden. Der erste Checkpoint „Alpha“ befindet sich in Helmstedt-Marienborn und der zweite „Bravo“ war die amerikanische Seite des Grenzkontrollpunktes Dreilinden – Drewitz. Das Originalkontrollhäuschen steht heute im Museum und auch die Sandsäcke sind nicht mit echtem Sand, sondern mit Beton gefüllt. Wir machten fleißig Fotos von allen Seiten.


Checkpoint Charlie




































Tom und ich besuchten anschließend das Mauermuseum, welches in unmittelbarer Nähe liegt. Wir erfuhren dort anhand vieler Zeitdokumente, Bilder und Originalfundstücken viel über glücklich gelungene, aber auch über traurig misslungene Fluchtversuche aus der DDR. Es ist unglaublich, was die Menschen sich haben einfallen lassen. Heißluftballons, ein Mini-U-Boot und umgebaute Autos sind nur einige der Hilfsmittel, die zur Flucht dienten.
Leider sind die Räume im Museum recht klein und wir konnten nicht immer in Ruhe alles lesen und angucken.

Mit der U-Bahn fuhren wir anschließend zum Kurfürstendamm, schlenderten die Straße entlang, aßen ein Häagen-Dazs-Eis und gelangen schließlich zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Im Jahr 1891 legte man den Grundstein und bereits vier Jahre später wurde die Kirche eingeweiht. Durch einen Luftangriff 1943 brannte sie fast vollständig aus. 1957 sollte sie eigentlich abgerissen werden, wurde dann aber dank öffentlicher Proteste „gerettet“.


Kaiser-Wilhelm-GedächtniskircheKaDeWe






















Als nächster Besichtigungspunkt stand das KaDeWe auf dem Plan. Am Eingang schnappten wir uns eine kleine „Etageninfo“, dieses Kaufhaus besitzt einen eigenen „Führer“!! Wow, von der Größe des Gebäudes beeindruckt, überflogen wir die Seiten und entschieden uns schnell für die 6. Etage, die Feinschmeckeretage. Hier erwarteten uns kulinarische Köstlichkeiten vom Feinsten. Eine riesige Lebensmittelabteilung, wo Sachen lagen, die ich noch nie im Leben gesehen hatte, eine Schokoladenabteilung, die uns das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ, eine Fischtheke mit allerhand leckeren Meerestieren und eine Whiskyabteilung, die Toms Herz höher schlagen ließ. Wir waren schwer beeindruckt und gönnten uns an einem der vielen Gourmetstände, trotz der vielen Leckereien, nur ein Gläschen Sekt.

Siegessäule
Nach der anstrengenden Shoppingtour machten wir uns wieder mit der U-Bahn auf zum Brandenburger Tor und
stiegen dort in die Buslinie 100 ein. Sie führt vom Alexanderplatz bis zum Bahnhof Zoo und fährt dabei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei. Eine Stadtrund-
fahrt ohne Erklärungen, genau das richtige für unsere müden Füße.
Nach der zweiten Runde stiegen wir aus und schlenderten langsam Richtung Hotel. Da es uns gestern im Trader
Vic´s so gut gefallen hatte, überlegten wir nicht lang und nahmen wieder in den gemütlichen Sesseln Platz. Essen und Cocktails schmeckten spitze und Tom erriet auf
Anhieb den Whisky, den ich ihm heimlich bestellt hatte. Wir hatten viel Spaß und kicherten bis spät in die Nacht.


Aufstehen ist echt blöd… Besonders am Abreisetag! Unser Flieger ging aber erst nachmittags und so stellten wir unsere Koffer in der Lobby ab und spazierten noch einmal Richtung Brandenburger Tor.

Vor dem Hotel Adlon blieben wir stehen, schauten an uns runter und befanden uns für angemessen gekleidet, um
dort einen Kaffee zu trinken. So schritten wir über den
roten Teppich und betraten die luxuriöse Lobby.
Sofort wurden wir von einem freundlichen Herrn empfangen, der uns auch gleich die Jacken abnahm.

Etwas steif nahmen wir auf den Sesseln Platz und bestellten zwei Cappuccinos, einen Tee und einen Milchkaffe für zusammen 32 Euro!! Dazu gab es hausgemachtes Gebäck, kostenlos. Wie aufmerksam!

Wir genossen die glanzvolle Atmosphäre und besuchten auch die luxuriösen öffentlichen Toiletten eine Etage tiefer. Wow!! Wie sehen wohl erst die Zimmer aus?
Davon überzeugten wir uns auch noch. Wir fragten an der Rezeption nach und bereitwillig wurden wir in eins der Gästezimmer geführt. Luxus pur, nicht schlecht! Vielleicht… Irgendwann…

So langsam wurde es Zeit für den Heimweg. Wir holten die Koffer und mit einem Taxi fuhren wir zum kleinen Flughafen. Dort checkten wir sogleich ein und begaben uns in den Sicherheitsbereich, der direkt dahinter lag.
Pünktlich hob unser Flieger ab und erschöpft schlossen wir die Augen. Aber viel Zeit zum Schlummern hatten wir nicht, nach kurzer Zeit landeten wir schon wieder in Köln, im Gepäck viele schöne Erinnerungen an einen super interessanten Städtetrip!
 

 

 

 

 

 

 

 

 

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