Da soll noch mal einer sagen, Frauen könnten sich schlecht entscheiden. Es ist September und innerhalb von drei Tagen haben Nina, Silke und ich unseren Kurzurlaub in Edinburgh gebucht. Tom wird nicht gefragt, Hauptsache er kann Whisky kaufen, wo auch immer. Am Mittwoch vor Ostern soll es losgehen. 5 Tage Shopping und Sightseeing in Schottlands Hauptstadt.
200 Euro für Flug und Hotel sind aber auch kaum zu schlagen. Allerdings haben wir alle ein wenig Angst, dass wir vielleicht im Keller oder der Besenkammer des Hotels Agenda schlafen müssen. Denn der Preis und die Bilder im Internet passen so rein gar nicht zusammen.

19.03.


Nina ist früh wach und fragt sich schon beim ersten Augenaufschlag „Warum muss ich ausgerechnet über Ostern meine alte Küche entsorgen??“ Schlaftrunken wandert sie durch ihr Küchenchaos ins Bad.
Irgendwie schafft sie es dann aber doch, um 13:30 Uhr Silke vom Bahnhof abzuholen und rechtzeitig um 14:00 Uhr bei uns zu sein. Für den Fall, dass die Koffer abhanden kommen, müssen diese noch schnell fotografiert werden. So, jetzt noch eine Tasse Kaffee und ein kurzer Gang aufs Klo. Nun aber los!
Die Fahrt zum Flughafen Dortmund ist ereignislos, allerdings gestaltet sich die Parkplatzsuche etwas schwierig. Soll Nina nun den linken, den rechten oder doch lieber den da vorne bei den zehn anderen freien Plätzen nehmen?? Bei so viel Auswahl kann die Entscheidung schon mal dauern. Noch einmal einen Meter nach vorne fahren und sie kann den Motor ausmachen. Hurra! Gut gelaunt warten wir auf den Shuttlebus zum Flughafen. Der kurze sibirische Schneesturm kann die Laune nur ein wenig drücken.
Am easyJet-Schalter wartet eine lange Schlange auf uns. Alle Flüge werden zusammen an drei Schaltern eingecheckt. Vorne angekommen stelle ich erfreut fest, dass ich 13 kg Luft in meinen Koffern habe. Nina kann sich über 8 kg und Silke über 9 kg freuen. Das sind doch mal rosige Shopping-Aussichten!

In der Sonne vorm Flughafen stoßen Tom, Nina und Silke mit einem Piccolo auf den bevorstehenden Urlaub an. Ich mache lieber nur Fotos, sonst würde ich den ganzen Flug verschlafen.

Die Passkontrolleure decken Ninas Rechenschwäche auf und glauben ihr nicht ihre im Personalausweis angegebene Größe, wir anderen Drei kommen ohne Beanstandungen durch. Noch schnell einen Kaffee, ein Schöfferhofer und ein teures Sandwich und schon sitzen wir im Flieger. Der Flug vergeht wie im „Flug“.

 

 


Landeanflug auf EdiLandeanflug auf Edi
















Landung pünktlich um 18:30 Uhr. Die Koffer sind schnell gefunden und im Taxi verstaut. Für 10 Pfund fahren wir doch lieber mit dem Taxi als mit dem Bus. Mit 20 Pfund beteiligt sich noch jeder an der Gemeinschaftskasse, die ich vertrauensvoll an mich nehme.
Das Hotel ist nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt und beim Anblick der Zimmer fallen uns allen dicke Steine vom Herzen. Die Besenkammer entpuppt sich als schönes großes Zimmer mit Flatscreen. Tom und ich haben sogar drei Betten. Die Inspektion fällt allerdings recht kurz aus. Wir vier haben heute ja noch eine Verabredung.

Frisch geduscht machen wir uns auf zur Bushaltestelle, die nur wenige Schritte vom Hotel entfernt liegt. Die Line 12 kommt, doch leider kann der Fahrer keine Scheine wechseln. Zum Glück hat Nina Kleingeld und die Fahrt ist gesichert. Der Fahrer scheint auch die Bernhard Str. zu kennen, wo wir hinwollen. Nach einer halben Stunde nuschelt er etwas von „hier müsst ihr raus und dann links“. Wir springen aus dem Bus in die Kälte. Nach wenigen Metern kommen wir an die Bergend Str. oder so ähnlich.
Mmmh, hat der Busfahrer uns etwa falsch verstanden? Passanten und ein Securityman werden befragt. Aber keiner kennt die Bernhard Str. oder das „Diner 7“, wo wir uns mit Kerstin, einer Bekannten aus einem Forum, treffen wollen. Letzte Rettung – ein Taxi muss her. GsD finden wir schnell eins und das kann uns sogar in die Bernhard Str. bringen. Aber ein „Diner 7“ will ums Verrecken nicht auftauchen. Wir laufen die Straße rauf und runter und entdecken schließlich Kerstin auf einer Brücke! Endlich!

Mittlerweile ist es 21:00 Uhr und wir alle haben großen Hunger. Das „Diner 7“ entpuppt sich als kleines nettes Restaurant ein paar Häuser weiter. Kaum sind Cider, Cola, Guinness und Hefeweizen bestellt, stößt auch Allan, Kerstins Freund, zu uns. Es wird viel geschwatzt und lecker gegessen. Gegen 23:30 Uhr ziehen wir um ins „The Shore“. Dort gibt es tolle Livemusik und nach einem kurzen Gespräch mit Kerstin, gesellt sich Allan zu den Musikern und stimmt fröhlich mit ein.
Bis zum Last Order werden noch das ein oder andere Guinness und Cider getrunken. Um 1:15 Uhr ist dann aber Schluss mit lustig und wir machen uns mit einem Taxi auf den Heimweg. Hundemüde fallen Nina, Silke, Tom und ich gegen 2:00 Uhr ins Bett.

20.03.

Um 8:30 Uhr trifft man sich zum Frühstück. Die Nacht war gut und das Frühstück ist recht übersichtlich. Porridge gibt es nicht, der O-Saft entpuppt sich als Ananas-Saft und die Eier kommen auch erst auf Nachfrage. Na ja, verhungern muss niemand und nach 45 Minuten ist auch Tom soweit satt, sodass wir uns in die Stadt aufmachen können.
Da wir die Busfahrt nur mit Kleingeld bezahlen können, wird an der Rezeption noch schnell ein 5er „kleingemacht“. Die Fahrt endet an der ersten Haltestelle der Princes Street. Wir schlendern gemütlich an den Geschäften vorbei und überglücklich entdeckt Nina einen River Island Laden. Auch die Crocs (2 Paar für 50 Pfund) erregen die Aufmerksamkeit von uns drei Damen. Tom ist in Gedanken schon bei der Glenkinchie Distillery, die er mit mir am Nachmittag noch besichtigen will.

Die Fotoapparate können sich schon mal auf die nächsten Tage einstellen. Das Castle und das Scott Monument werden vielfach auf SD-Karte gespeichert. Wir überqueren die Waverley Bridge und laufen die Treppen hoch zur Mary King´s Close. Dort kaufen wir Karten für den nächsten Tag und bekommen auch noch einen Code um die Toiletten dort besuchen zu können. Im Shop wird sich kurz umgesehen, aber nix gekauft!!!

Dann geht es die Royal Mile bergrunter, vorbei an gaaanz vielen Geschäften. An einem Fudgeladen kann ich nicht widerstehen und kaufe eine kleine Schachtel des eigentlich viel zu süßen Zeugs.


FudgeLaden
















Der Weg endet am Palace of Holyroodhouse. Der Himmel zeigt kleine blaue Flecken und das Fotografieren macht richtig Spaß. Ich kaufe im Shop einen kleinen Reiseführer über Edi, während Tom sich in die Schlange vor der Kasse einreiht. Wir holen uns unsere deutschsprachige Audiotour ab und betreten den Palace. Tom und ich waren vor zwei Jahren schon einmal hier, sind aber nicht minder begeistert als Nina und Silke. Gebannt lauschen wir alle der Stimme aus den Kopfhörern und begutachten jeden Raum.


Palace of HolyroodhouseInnenhof Palace of Holyroodhouse















Von so viel Geschichte hungrig und durstig steuern wir das Café an. Bei Kuchen, Kaffee und Suppe kommen wir wieder zu Kräften.
Ab 14:00 Uhr warten wir dann vor dem Parlament auf Allan und Kerstin. Nach 15 Minuten sind wir alle soweit durchgefroren, dass sich Nina und Silke schutzsuchend in ein Geschäft flüchten. Tom und ich müssen noch weitere 10 Minuten dem eisigen Wind trotzen, bevor Allan uns mit seinem kleinen Polo vor dem Erfrieren rettet. Während die beiden Damen sich langsam wieder die Royal Mile hochschleppen, fahren Tom und ich mit Allan und Kerstin zur Glenkinchie Destille.
Trotz der wilden Fahrt kommen wir erst 15:10 Uhr an der Destille an. Die Produktion kann leider nicht besichtig werden. Die Räume werden renoviert und sind erst wieder ab Montag für die Öffentlichkeit zugänglich. Aber die Ausstellung kommt trotzdem gut an und die freie Whiskyauswahl am Ende hebt die Stimmung doch deutlich, besonders die von Tom.


GlenkinchieAusstellung Destille
















Die zwei Whiskys, die er käuflich erwirbt, machen ihn noch viiiel glücklicher. Beim Verlassen zeigt Schottland sich mal wieder von seiner schönsten Seite. Die Sonne scheint und am Himmel ist nicht eine Wolke zu sehen.


Glenkinchie Destille


Durch den Berufsverkehr dauert die Rückfahrt deutlich länger und so müssen Nina und Silke fast eine Stunde im Starbucks auf uns warten. Aber bei Kaffee und Muffin lässt es sich aushalten. Nachdem auch wir beiden Ausflügler uns mit heißen Getränken versorgt haben, können wir in aller Ruhe die Beute der beiden Shopper begutachten. Schön, ihre Jagd war sehr erfolgreich.

Jetzt treibt uns aber der Hunger zurück ins Hotel. Schnell frisch machen und dann ins Toby Carvery. Das Restaurant ist gleich neben dem Hotel. Allerdings bekommen wir nicht sofort einen Tisch und müssen erst einmal an der Bar etwas trinken. 15 Minuten später sucht sich Nina einen Salat, Tom ein Krabbencocktail, Silke super oberleckere Kartoffelhälften und ich Garnelen als Vorspeise aus. Den Hauptgang gibt es vom Buffet. Na ja! Wir alle haben schon besser gegessen.


Lecker!Im Toby Carvery













 

 


Da der Tag recht anstrengend war und wir gestern spät im Bett waren, sagen wir uns gegen 22:30 Uhr „Gute Nacht!“.

21.03.


8:30 Uhr und alle sitzen pünktlich am Frühstückstisch. Und heute gibt es sogar eine Karte, von der man Porridge, Eier in fast allen Variationen und auch Fisch bestellen kann. Da wir aber alle schon Flakes oder Müsli gegessen haben, bleibt der Tisch auch heute porridgefrei. Silke testet die Eier Benedikt und ist begeistert. Tom traut sich an den Fisch und Nina und ich nehmen lieber nur Rührei.

Gut gestärkt verlassen wir das Hotel und fahren mit dem Bus zur Princes Street. Diesmal bringt er uns bis zur letzten Haltestelle der Straße. Da der Weg über die Waverley Bridge ja bestens bekannt ist, kommen wir schon um 10:40 Uhr an der Mary King´s Close an. Um die Zeit bis zur Tour zu überbrücken beschließen wir, uns mal die St. Giles Cathedral von innen anzuschauen.

 

 


St. Giles Cathedral

















 

Die würden sich auch gut

in unserem Wohnzimmer machen



Wer hier Fotos machen will, muss 2 Pfund abdrücken. Das hält mich natürlich nicht vom Fotografieren ab und Tom muss zahlen.
Im Innern kann man schöne Holzstühle mit schottischer Flagge, wunderschöne bunte Glasfenster und einen Dudelsack spielenden Engel bewundern.

 


Dudelsack spielender EngelDecke St. Giles Cathedral



Es wird langsam Zeit, die Tour startet. Wir finden uns im Shop ein und erhalten dort auch unsere deutschsprachige Audiotour. Mit einer verkleideten Dame geht es hinab in Edi´s „Unterwelt“. Wir sind alle begeistert.
Wie gut hier alles noch erhalten ist. Bei den Geister- geschichten erschreckt uns allerdings nur der absichtlich umgestoßene Besenstiel.

Nach knapp einer Stunde ist der Spuk vorbei und wir sehen wieder Tageslicht. Das Foto, was „untertage“ von uns geschossen wurde, gruselt uns doch sehr! Wir sehen aus wie Zombies! Die 6 Pfund dafür werden aus der Gemeinschaftskasse genommen.

Da Nina sich mal wieder den Hintern abfriert und auch der Rest was Warmes gebrauchen kann, steuern wir ein Café
an. Die heiße Suppe, die Sandwiches und die Getränke tun gut. Nina macht es sich an der Heizung bequem. Als
Kissen muss eine Tigerpfote herhalten. Aber auch der gemütlichste Ort muss mal verlassen werden, denn die Castlebesichtigung steht noch auf dem Programm. So marschieren wir bei herrlichstem Sonnenschein die Royal Mile hoch.


Royal MileThe Hub









Da es mittlerweile schon 14:30 Uhr ist, ist die Schlange vor der Kasse überschaubar. Ein Whisky verkürzt zusätzlich die Wartezeit. Da der Eintrittspreis mit 11 Pfund schon recht hoch ist, beschließen wir nur eine Audiotour zu leihen.


Eingang CastleWhiskytrinken ;o)















Der Wind bläst uns fast vom Castle. Ich bekomme kaum Luft und habe Tränen in den Augen, als ich ein Foto von New Town machen will. So flüchte ich schnell in die kleine Kapelle. Es werden Bilder hier und da geschossen. Bei Sonnenschein ist aber auch alles gleich viel schöner. Nur die Insignien und den Stone of Destiny darf man nicht knipsen. Die werden in einem „Tresorraum“ von einem Wachmann bewacht. Nina, mit der Audiotour am Ohr, übernimmt die Simultanübersetzung und so wissen auch wir Anderen, wo Maria Stuart ihren Sohn zur Welt brachte.


Blick vom Castle



















16:00 Uhr – Kaffee/Teezeit! Das Castlecafé lädt ein. Cheesecake oder Kuchen des Tages? Cheesecake ist nicht mehr da oder doch? Mmmh, heiße Schokolade mit Whisky und eine hausgemachte Limo werden bestellt. Alles sehr lecker, nur die Limo ist ein wenig sauer! Gut gestärkt verlassen wir das Café und ... na ja, das Castle nicht ganz. Der Shop muss erst noch ausgiebig unter die Lupe genommen werden. Die Kassiererin freut es und uns Mädels sowieso. Tom schaut derweilen lieber dem Schnee zu, der draußen vor dem Fenster bergauf schneit!
Mit vollen Taschen laufen wir gemütlich die Royal Mile runter, mit einem kleinen Stop hier und da. Sogar Tom kauft sich etwas – Schuhe für seinen Kilt. Die Idee, ein Taxi zum Hotel zu nehmen, wird von Nina schnell verworfen. Der Bus ist billiger. Aber ob wir den bei dem eisigen Wind noch lebend erreichen ist fraglich.

Eine halbe Stunde später sitzen wir durchgefroren im Bus. Aber der Whisky, den wir heimlich trinken, erweckt wieder unsere Lebensgeister.

Im Hotel werden kurz die Einkäufe verstaut und dann geht es ab in den Pub nebenan. Hier können Tom und ich endlich Haggis essen und zwar als Vorspeise. Der ist so lecker, das ich von dem dekorativen Türmchen gleich ein Foto machen muss. Tom ist das mal wieder mehr als peinlich. Aber es soll noch peinlicher werden...


HaggisDJ im Pub
















Am Ende des Pubs baut ein schottischer DJ sein Equipment incl. Ampelanlage auf. Der große Bildschirm im Hintergrund regt zum Nachdenken an. Das wird doch wohl kein Karaokeabend werden?? DOCH!!!
Ehe wir uns versehen, liegen kleine Zettel zum Eintragen der Musikwünsche auf unserem Tisch. Die dicke Mappe mit der Liederauswahl folgt nur wenige Minuten später.


Liederauswahl

















Noch bevor der Hauptgang auf dem Tisch steht, legt der DJ los! Eine kleine ältere blonde Dame schmettert „Oh Mandy“ ins Mikro. Na ja, so leise mitsingen müssen wir drei Mädels schon. Nur aus Toms Mund kommt nix raus. Da wandern lieber die Pommes rein.
Je später der Abend, desto ausgelassener wird die Stimmung. Nina geht dank einiger Cider schon alleine draußen rauchen, Tom unterhält sich schweißgebadet mit einem Schotten und Silke und ich singen lauthals jedes Lied mit, das wir kennen.
Whisky und Cider fließen und die Stimmung ist super. Rocking all over the world!!! Dass ich Nina mit der Fotokamera filme, bekommt diese gar nicht mehr mit.

Über das Last-Order-Klingeln freut sich niemand. Wir würden gerne noch bleiben, aber um 0:30 Uhr werden wir höflich gebeten, die Lokalität zu verlassen.

22.03.

8:30 Uhr ist echt eine super Zeit zum Frühstücken. Eine Karte gibt es heute allerdings nicht. Das Rührei liegt zusammen mit den Bohnen und dem Bacon in Warmhaltebehältern. Aber der O-Saft ist O-Saft und der Kellner ist richtig nett. Nina ist so kalt, dass ihr beim Zittern die volle Kaffeetasse aus der Hand fällt und sich der Inhalt halb über ihre Hose ergießt. Deshalb muss sie schon vor uns den Tisch verlassen.

Mit trockener Hose und guter Stimmung verlassen wir das Hotel. Gegenüber am EC-Automaten wollen wir alle unsere Portemonnaies wieder auffüllen. Nur leider streikt der Automat bei Silkes Karte. Nina hilft daraufhin mit 20 Pfund aus. Plötzlich entdecken wir zwei Charity-Läden, von denen Kerstin schon berichtet hatte. Drinnen sieht es aus wie auf einem Flohmarkt. Nina wird schnell fündig und kauft eine River Island Jeans und eine Tafel für ihre neue Küche. Tom und ich lassen die Golfschläger für 2 Pfund lieber im Laden. Die hätten wahrscheinlich eh nicht in den Koffer gepasst.

Nachdem Nina ihre Errungenschaften im Hotelzimmer verstaut hat, machen wir uns auf den Weg zum Bus. Der Markt unterhalb des Castles ist unser Ziel. Kaum angekommen holt Tom sich erst einmal einen Burger. Das Frühstück ist ja auch schon eine Stunde her. Da passt das Porridge, das Nina sich an der Porridge Bar holt, schon besser.


Lecker Burger
















Wir bestaunen die Fischräucherfässer und machen den Käsemann mit unseren Einkäufen glücklich.


Fische räuchern


Glücklicher Käsemann ;o)
















Toms Kaffee landet ungenießbar in der nächsten Hecke. Den „Aufstieg“ zum Castle schafft er aber trotzdem. Die Sonne kommt raus und wir Mädels machen fleißig Fotos.
Auch von der riesigen Schlange vor den Kassen. GsD waren wir gestern schon drin. Jetzt wollen Nina und Silke nur schnell noch einmal in den Shop und die Tassen kaufen, die ich gestern schon erworben habe. Dann drehen wir dem Castle aber endlich den Rücken zu und schlendern die Royal Mile runter.


Edinburgh CastleAuf der Esplanade














 

 


Unterwegs werden zwei Inder in ihrem Lamborghini und Braveheart auf Pixel gebannt. Ich möchte unbedingt noch die Tasse mit dem sexy Tattoo drauf haben und so laufen wir die Straße runter. Unterwegs werden schon mal einige Lokalitäten in Augenschein genommen. Aber entweder haben die kein Fish and Chips oder keinen Platz. Unmut macht sich langsam breit. Aber direkt gegenüber des Geschäftes, das meine Tasse hat, scheint unsere Suche ein Ende zu haben. Geplagt vom Hunger kehren wir in die Tolbooth Tavern ein. Hier gibt es Fish and Chips und einen Platz für vier. Nina und Silke nehmen beides, Tom und ich vorerst nur Letzteres. Später entscheiden wir uns für einen Burger und Garnelen. Auf zwei verschiedenen Tellern versteht sich.

Der Bauch ist voll und die Blase leer, so können wir uns in aller Ruhe ein Taxi suchen. Das bringt uns ins Gyle Einkaufscenter. Geschäfte!!!! Nina und Silke kaufen schottische Unterhosen.
Tom und ich stürmen derweil ins Morrisons. Endlich, da hab ich mich schon lange drauf gefreut. Während wir den Wagen vollpacken, bleibt Nina lieber draußen und guckt sich die restlichen Geschäfte an. Silke zieht auch durch Morrisons Reihen und stöbert in den Regalen. Mit vollen Taschen treffen wir uns wieder vor der Tür.

Diesmal geht es aber mit dem Bus zurück zum Hotel. Wir verabreden uns für 19:30 Uhr zum Essen. Da es erst 17:00 Uhr ist, legen Tom und ich uns hin und schlafen ein wenig. Danach bin ich natürlich total ko und komme kaum aus dem Bett. Aber um 19:30 Uhr stehe ich pünktlich mit Tom vor Ninas und Silkes Tür.

Heute scheint der Tag der Suche nach einer geeigneten Lokalität zu sein. Alle von uns angesteuerten Restaurants sind voll. Einige hundert Meter die Straße weiter runter, finden wir dann doch noch ein Plätzchen beim Chinesen.
Hier ist es zwar nicht so wirklich warm, weil die Tür ständig aufgeht, aber wenigstens gibt es was zu essen. Tom und ich nehmen als Vorspeise Dim Sum, was bei Nina und Silke nur große Augen hervorruft. Ist aber lecker.
Dann verteilt die Bedienung fröhlich Schüsseln für alle und Nina greift beherzt bei Reis und Currysauce zu. Dass die Currysauce eigentlich mein Essen ist, kriegt sie gar nicht mit. Erst als Silke sie drauf aufmerksam macht, beschwert sie sich über die blöde Bedienung. Was stellt sie ihr auch eine Schüssel da hin!! Das Essen mit Stäbchen müssen die beiden aber auch noch üben.
Nach der Rechnungsteilung verlassen wir mit einem Schokobon im Mund den Chinamann Richtung Hotel.

Im N&S Zimmer trinken wir zusammen noch einen Whisky und quatschen ein wenig. Erfreut stellt Nina fest, dass heute noch „Das Boot“ im TV läuft.
Nach einer halben Stunde ziehen Tom und ich uns in unser Gemach zurück und Tom guckt noch …… „Das Boot“! Natürlich!

23.03.

Heute wird erst um 9:00 Uhr gefrühstückt. Das soll sich rächen. Die Erdbeermarmelade muss ich vom Nachbartisch klauen und die Rühreier kommen auch erst eine gute halbe Stunde später. Satt werden aber alle. Nina weist uns auf die schreckliche Tatsache hin, dass heute unser letzter Tag hier ist.

Tja, nun heißt es Koffer packen. Ich schreibe das Gewicht von jedem gekauften Stück auf. Mehr als 13 kg dürfen es nicht werden. 100 g, 150 g, 1500 g, 200 g usw. Hurra! Geschafft! Das müsste passen. Allerdings muss Nina die Kormasauce und das Volvic nehmen. Silke quetscht noch den Arrankäse in ihren Koffer. Das Gepäck können wir unten an der Rezeption stehen lassen.

So machen wir uns gegen 11:00 Uhr auf zum Bus. Die zwei Haltestellen bis zum Zoo wollen wir nicht laufen. Allerdings sind es nicht zwei sondern drei Haltestellen. Zum Glück macht der nette Busfahrer uns darauf aufmerksam und wir steigen schnell wieder ein. Lachend verlassen wir an der dritten Haltestelle dann den Bus.

Der Eintrittspreis von 10,50 Pfund schockt nur Nina und Silke. Tom und ich helfen aus und so kommen wir alle rein. Vorbei an Flamingos, Affen und dem Eisbären kommen wir zu Rainbows Landings. Für 2 Pfund kaufen wir vier kleine Töpfchen mit Nektar und betreten die große tropische Halle. Sofort stürzen sich 10 kleine Regenbogenloris auf uns.  Was für ein Spaß! Die Fotoapparate glühen.

 

 


DSCN2023
















Regenbogenlori


Danach braucht Tom erst einmal einen Kaffee und einen Hotdog. Aber doch nicht beides gleichzeitig. Mmmh, das habe ich anders verstanden. Beim Aufstehen kippe ich das braune Heißgetränk auf den heißen Hund.

Die Koalas enttäuschen ein bisschen. Sie schlafen hinter einer Glasscheibe. Die Raubkatzen entschädigen dafür aber wieder. Wow, tolle Tiere. Wir sind beeindruckt. Auch die anderen Zoobesucher, der Platz vor der Scheibe ist begrenzt.


Faule Bande!

















Wir laufen langsam den Berg hoch. Von oben haben wir einen tollen Blick auf die gegenüberliegenden schneebedeckten Hügel, Berge sind das nicht. Vorbei an den Kamelen geht es wieder abwärts. Wir müssen uns sputen, um 14:15 Uhr findet die Pinguinparade statt. Oooh, sind die süß! Hier mache ich die meisten Bilder und auch Nina und Silke knipsen fleißig.


PinguinparadeFutter!!!!






































Das macht hungrig. Zum Glück ist das Zoorestaurant gleich um die Ecke. Aber erst müssen wir in den Shop.
Im Lokal essen Tom und Silke eine gebackene Kartoffel, Nina Fish and Chips und ich meine mitgebrachten Wraps. Da die Tür die ganze Zeit offen steht, ziehen Nina und Silke kurzerhand zum Nachbartisch um. Gegen 15:30 Uhr machen wir uns auf den Rückweg.

Im Hotel holen wir unsere Koffer ab und nehmen ein Taxi zum Flughafen. Silke will noch schnell ihre Postkarten einwerfen und verschwindet. Der Schalter öffnet und wir warten ungeduldig auf sie. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt sie gemütlich mit einer Flasche Wasser angeschlendert und endlich können wir einchecken. Die 3 kg Übergepäck muss Nina nicht bezahlen, auch zu unseren 4 kg sagen die Damen am Schalter nix (blöd, leicht verrechnet….). Silke kann sich über 6 kg Luft freuen. Aber in ihren Koffer hätte nix mehr reingepasst.

Vorm Flughafen machen wir noch unsere Flasche Whisky leer, bevor wir die Rolltreppe hochfahren. Oben werden die letzten Pfund ausgegeben. An der Sicherheitsschleuse müssen Nina und Silke ihre Schuhe ausziehen, Tom und ich kommen so durch. Im einem kleinen Laden kaufe ich noch ein schottisches Kissen und dann heißt es warten auf den Abflug.
Pünktlich um 18:50 Uhr hebt der Flieger ab. Wir verschlafen fast den ganzen Flug. War doch ein anstrengendes Wochenende. Anscheinend hat der Pilot das Gaspedal gefunden, denn wir landen schon um 21:10 Uhr (Ortszeit) in Dortmund!! Eine halbe Stunde eher als geplant. Auch die Koffer finden wir schnell. Jetzt müssen Tom und ich noch unsere verteilten Lebensmittel wieder einsammeln.
Vor der Tür verabschieden wir drei uns von Silke, sie wird von ihrer Freundin abgeholt. Nina, Tom und ich fahren mit dem Shuttlebus zum Parkplatz. Im Auto müssen wir erst die Frontscheibe von innen freikratzen. Dann geht es zum Schotten unseres Vertrauens. Nina füttert Tom mit Nuggets, weil er sie so schön nach Hause fährt. 23:00 Uhr – wir liegen in unseren Betten und träumen vom schönen Shoppingwochenende in Edinburgh!

 

 

 

 

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