Die Feiertage fielen zum Jahreswechsel 2018/2019 dermaßen günstig, dass ich nicht einen einzigen Tag Urlaub
nehmen musste und dennoch 19 Tage am Stück frei hatte! Yiiepiiieh!
Das mussten wir nutzen und wegfahren. Klar, wir waren schon oft über Silvester weg, aber selten mehr als ein
paar Tage. Nun hatten wir aber richtig Zeit und konnten auch Ziele außerhalb Europas ins Auge fassen. Lange
musste ich nicht überlegen und „New York“ stand als Wunschziel fest! Toms Bruder Jan und seine Freundin Elli
hatten vor Jahren mal davon gesprochen, mit uns in den „Big Apple“ zu fliegen und waren natürlich
dementsprechend begeistert, als wir sie fragten. Gemeinsam stiegen wir in die Planung ein und kümmerten uns als
allererstes um ein Hotel. Puh, was für eine schier unendliche Auswahl! Preise gab es von „das-kann-nur-eine-
Bruchbude-sein" bis hin zu „ich-wollte-das-Zimmer-nicht-kaufen!“. Relativ schnell war uns eigentlich klar, dass wir
auf jeden Fall eine Unterkunft in Manhattan haben wollten. Nach stundenlangem Vergleichen fiel unsere Wahl auf
das 3-Sterne „Made Hotel“ in der Nähe des Empire State Buildings. So buchten wir einen Tag nach Weihnachten
zwei Doppelzimmer in dem schicken Hotel. Wohlgemerkt 2017! Also über ein Jahr im Voraus.

Drei Wochen später durchforstete ich noch einmal die Seite von booking.de. Dort fand ich dann das ebenfalls sehr
schicke, allerdings mit 4 Sternen klassifizierte Hotel „50 Bowery“ in Chinatown. Es war einen Tick besser bewertet
und dazu waren die zwei Doppelzimmer zusammen auch noch 256 € günstiger als die im „Made Hotel“.
Kurzerhand stornierte ich das Hotel und Elli reservierte zwei Zimmer im „50 Bowery".
Keine 48 Stunden später tat ich es ihr gleich. Aber nicht, dass ihr jetzt denkt jeder von uns würde nun ein
Doppelzimmer belegen! Nein, der Preis für die zwei Zimmer war um 212 € gesunken und ich schlug sofort zu. Zum
Glück kann man bei booking.de kostenlos stornieren. Elli gab ihre zwei Zimmer wieder frei und im Vergleich zum
ersten Hotel hatten wir nun 468 € gespart!

Der Dollarkurs stand im Januar 2018 derart gut, dass Tom und ich direkt unser komplett eingeplantes Taschengeld
umtauschten. Im Nachhinein war das die beste Idee! Tauschten wir Anfang des Jahres noch 1 € in 1,23 $, lag der
Kurs im Dezember bei nur noch 1 € / 1,14 $.

Elli beobachtete derweil die Preise für die Flüge. Aufgrund der Flugzeiten wollten wir mit Lufthansa hin und mit
Singapore Airlines zurückfliegen. Dann verdoppelte Lufthansa über Nacht die Preise (Blutsturz!!!) und schied damit
aus. Bevor die anderen eventuell nachzogen, buchten wir rasch die Flüge hin und zurück mit Singapore Airlines.
Da unser Hinflug bereits um 8:20 Uhr in der Früh von Frankfurt aus starten sollte, buchte ich noch zwei Zimmer
im Flughafenhotel „Hilton Garden Inn“. So konnten wir entspannt am Vorabend anreisen.

Einen Parkplatz am Flughafen reservierte ich wieder übers Internet. Leider war ich damit etwas spät dran und wir
zahlten für die 9 Tage 109 €. Zwar standen wir wieder direkt am Terminal, aber das hatten wir auch schon
günstiger bekommen.
Na ja, per Mail gab es auf jeden Fall wieder einen QR-Code, den wir beim Ein- und Ausfahren nur vor den
Automaten halten sollten.

So, und wie sah unser Plan für Silvester aus? Wo verbringt man denn in New York den letzten Abend des Jahres?
Am Times Square! Wo denn sonst? DER Ort in New York, an dem man Silvester feiert. Wirklich? Als ich mich im
Internet ein wenig mit dem Thema beschäftigte und las, dass man dort bereits ab 12:00 Uhr mittags in der
Schlange stehen musste, um einen guten Platz zu bekommen und diesen dann später auch auf keinen Fall mehr
verlassen konnte (weil man einfach nicht mehr zurückkommt), war ich mir da nicht mehr so sicher.
12 Stunden in der New Yorker Kälte stehen und das ohne Getränke und ohne Essen (man kann ja schließlich nicht
zur Toilette) und dann zum Schluss auch noch ohne Feuerwerk? Nur um den legendären Times Square Ball zu
sehen? Mmmh, ganz so toll fanden wir die Idee mit dem Times Square irgendwie nicht mehr. Wir brauchten
dringend Alternativen.
Die fanden wir recht schnell in Form einer Bootsfahrt. Zum Jahreswechsel würden wir im Warmen sitzen, bei Musik
vom DJ, leckerem Essen, Alkohol und als Bonus konnten wir auch noch das Feuerwerk über der Freiheitsstatue
bestaunen! Das hörte sich doch super an und unter den vielen Angeboten entschieden wir uns letztendlich für die
„Atlantis“. Dies war eins der kleineren Schiffe, auf dem es keinen strikten Dresscode gab. Bei einigen war „Abend-
kleid und Smoking“ angesagt und das war mal so gar nichts für uns! Bei dem ganzen Geld, was der Trip kostete,
wollte ich mich nicht auch noch mit teurer Abendgarderobe eindecken, die ich danach nie wieder tragen würde.

Um dann vor Ort noch etwas Geld bei den Sehenswürdigkeiten zu sparen, wollten wir einen der vielen New York
City Pässe kaufen. Nur welchen?? Nach langem Hin und Her und Vergleichen hier und dort entschieden wir uns für
den „Sightseeing Flex Pass“. Mit diesem Pass hatten wir 30 Tage lang Zeit, uns 2/3/4/5/6/7/10 oder 12
Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
Zuerst hatten wir uns 7 Attraktionen rausgesucht, sahen aber dann, dass es für 6 Sehenswürdigkeiten einen Rabatt
von 20 % gab. Den wollten wir natürlich nutzen und ich buchte die Pässe für 6 Attraktionen für je 120 $ (105 €).
Das Empire State Building war zwar nicht im Flex Pass enthalten, aber dafür bekam jeder einen Gutscheincode
von „CitySights NY“ über 40 $. Den konnten wir dann auf deren Seite gegen Tickets fürs Empire eintauschen. So
zumindest der Plan…

Als ich das dann drei Wochen später machen wollte, bekam ich fast einen Blutsturz! Das Empire State Building
stand nicht mehr auf der Gutscheincode-Liste der zur Verfügung stehenden Sehenswürdigkeiten!!
Das war mehr als ärgerlich! Zumal die dort aufgeführten Attraktionen wie z.B. Hubschrauberrundflug und Ausflug
zu den Niagarafällen nicht in unserem Preisrahmen lagen. Die einzige Alternative war das 9/11 Tribute Museum für
15 $ pP. Auch wenn wir so 100 $ verschenkten, löste ich die Gutscheine dafür ein.

Karten für das Empire reservierte ich dann aber über eine andere Seite!! Ätsch! Auf „get your guide“ kaufte ich
Tickets mit Express-Line für je 63 €.

Damit standen alle unsere Besichtigungen fest. Zumindest die, die Geld kosteten. Ein Preisvergleich von Pass /
Einzeltickets findet ihr in unserem Fazit.

Ein paar Wochen vor unserem Trip teilte uns Elli mit, dass sie nicht mit uns nach Frankfurt zum Flughafen fahren
würde. Sie hatte leider Pech und musste an diesem Abend in der Spätschicht bis 21:00 Uhr arbeiten. Sie wollte
dann notgedrungen mit dem Zug nachkommen.

Da man im Internet haufenweise Reiseberichte und Tipps zu New York findet, war eine Planung nicht wirklich
schwierig. Nur zeitintensiv, weil es fast zu viele Infos gab. Tapfer wühlte ich mich durch die Unmengen von
Anregungen und stellte einen Plan für uns zusammen. Pünktlich zum Abflug wurde dieser fertig und ich war
gespannt, ob wir alles schaffen würden?!



26.12.

Nachdem wir bei Mama zum Frühstücken waren und auch noch auf einen Kaffee und einen leckeren Whiskylikör bei
Freunden vorbeigeschaut hatten, überflog ich zum 27-zigsten Mal meine Packliste. Alles da!
Nach dem obligatorischen Streit mit dem weltbesten (hüstel) Ehemann bekuschelte ich noch unser Katzi. Die arme
Maus musste am Vortag noch einen notfallmäßigen Tierarztbesuch über sich ergehen lassen. Eine fiese Blasen-
entzündung machte ihr zu schaffen und wo wir einmal dort waren, bekam sie auch gleich die Krallen geschnitten.
Von der Tortur erholte sie sich nun langsam. Immerhin ist sie schon stolze 18 Jahre alt!

Pünktlich um 16:30 Uhr kam Jan angefahren und Tom schleppte unsere schweren Koffer nach unten. Entspannt
düsten wir los, über die recht volle Autobahn. Nie hätte ich gedacht, dass die am zweiten Weihnachtstag so voll sein
würde! Dennoch kamen wir recht gut durch und fuhren um kurz nach 19:00 Uhr ins Parkhaus P3. An der Einfahrt
leuchtete zwar ein dickes rotes „besetzt“ auf, wir fuhren aber trotzdem rein, da wir ja den QR-Code hatten. Bis
dieser vom Automaten akzeptiert wurde, dauert es aber eine ganze Weile! Wir knickten das Blatt, hielten es hoch
und runter und nach rechts und links und nach gefühlten 2 Stunden machte es „Piep“ und die Schranke öffnete sich
endlich.

Mit den Koffern im Schlepptau suchten wir den Ausgang und liefen erst mal fröhlich an vier (4!!!) Aufzügen vorbei.
Diese befanden sich, eigentlich für alle deutlich sichtbar, auf der Rückseite der Säulen, an denen wir Blindfische
vorbeispaziert waren. Der erste Aufzug reagierte dann allerdings nicht auf unser Drücken und der zweite war außer
Betrieb! Na, das lief ja… Erst das dritte Ding brachte uns runter auf Etage 8. Unser Hotel, das „Hilton Garden Inn“,
fanden wir dann auf Anhieb. Die Zimmer waren geräumig, sauber und für eine Nacht völlig in Ordnung.

Zum Abendessen ließen wir uns im „Alex“ nieder. Allerdings zog es dort wie Hechtsuppe und uns dreien war die
ganze Zeit über eiskalt. Für meinen Husten war das bestimmt nicht förderlich… Auch das „Baileys White Chocolate
Getränk“, welches ich als Nachtisch bestellte, konnte mich nicht erwärmen. Die Tasse war nur lauwarm und mit
5,60 € auch noch unverschämt teuer.

Daher verließen wir auch direkt nach dem Essen die Lokalität. Bereits um 21:30 Uhr lagen wir in unseren Betten und
versuchten einzuschlafen. Jan hatte für Elli an der Rezeption eine zweite Schlüsselkarte hinterlegt.

Kommentar von Elli:
Joa, was soll ich sagen? Pech gehabt! Drei Tage hintereinander Tagdienst, bis mindestens 21:00 Uhr. Dafür wurde
mir aber Ende 2017, als wir die Reise planten zugesichert, Silvester frei zu bekommen. Man kann nicht alles haben...
aber nur 2 Tage Tagdienst wären besser gewesen. ;-)
Jedenfalls buchte ich im Voraus ein Ticket der Deutschen Bahn, und siehe da, diese fuhr pünktlich am Bochumer
Hauptbahnhof ein. Ich entschied mich den Weg dorthin, ca. 20 Minuten zu laufen statt mit dem Bus oder Taxi zu
fahren. Es regnete nicht, es war sogar recht mild und ich konnte mich nun endlich darauf besinnen, dass ich wirklich
nach New York fliegen würde!! Wahnsinn!!
Die Zugfahrt verlief ganz entspannt, der Zug war recht leer. In Frankfurt angekommen war der Weg zum Hotel
(Rolltreppe nach oben) auch ziemlich einfach. Bei Ankunft im Hotelzimmer konnte ich vor lauter Aufregung nicht
schlafen... Machte nix, dann würde ich halt im Flugzeug schlafen!



27.12.

Um 4:00 Uhr riss der Wecker uns unsanft aus dem Schlaf. Wie ihr mittlerweile wisst, ist das überhaupt nicht unsere
Uhrzeit! *schnarch* *gähn* *grummel*

Um 30 Sekunden nach 5:00 Uhr trafen wir Jan in der Lobby und hießen nun auch endlich Elli in unserer Reisegruppe
willkommen. Gemeinsam schlenderten wir durch die zugige Halle zum Terminal rüber.

Am Check-in war noch nichts los und wir stellten uns direkt vor den Business-Class-Schalter. Eine junge Frau stellte
uns ein paar Fragen zu unserem Gepäck, wer was gepackt hatte und ob meine Kamera vor kurzem zur Reparatur
weg war. Da alles zu ihrer Zufriedenheit von uns beantwortet wurde, durften wir zum Schalter vorgehen. Ruckzuck
verschwanden unsere Koffer hinter dem freundlichen Mitarbeiter. Tschüss, wir sehen uns in New York wieder!

Am Security-Check lief auch alles reibungslos, nur geruchstechnisch wurden wir auf eine harte Probe gestellt. Ein 3-
Wochen-getragener-Polyester-Pulli-Geruch waberte durch die Luft… Uiiih, das grenzte schon an Körperverletzung!

Bereits um kurz vor 6:00 Uhr fanden wir uns in der total leeren Lufthansa-Lounge ein. Die Frühstücksauswahl war
sehr gut. Das schlotzige Rührei schmeckte mega, da schlugen wir alle gleich mehrmals zu. Währenddessen schlich
Jan noch mal zum Extra-Security-Check direkt am Gate. Er hatte den Jackpot gezogen und auf seiner Bordkarte die
Buchstaben SSSS entdeckt. Die stehen für Secondary Security Screening Selection.
Er musste sich einem Drogen- und Sprengstofftest unterziehen und auch seine Schuhe wurden gründlich untersucht.
Ob der stinkende Polyester-Pulli-Passagier von Security-Check auch die Sonderbehandlung bekam? Ich mag es für
das Personal nicht hoffen!!

Bei Kaffee und unnützen Gesprächen verbrachten wir die Zeit bis zum Boarding. Jan fragte sich zum gefühlt 64x
welche Filme wohl im Flieger laufen würden?!

 

 


 


Um kurz vor 8:00 Uhr bestiegen wir dann das Oberdeck des A380. Als Erstes fiel mir die dezente weihnachtliche
Schmückung der Kabine auf. Sehr hübsch!


 


Unsere Business-Class-Plätze befanden sich in Reihe 14 und waren mit guten 90 cm extrem breit. Auf den
bequemen Sitzen lagen zwei weiche Kissen, ein Paar Hausschuhe, Socken, eine Schlafmaske und das obligatorische
kleine Travel Gift Pack mit Lippenbalsam, Handcreme und Spray für zerknitterte Kleidung.
Die Sicherheitsgurte hatten sogar einen Airbag. Na, da konnten wir ja beruhigt abstürzen!


 


Vom sehr netten Steward wurden wir mit einem Glas Champagner oder wahlweise Orangen-, Tomaten- oder
Apfelsaft begrüßt. Dazu reichte man uns warme feuchte Handtücher.


 


Um 8:40 Uhr, mit einer 20-minütigen Verspätung, rollte der große Flieger langsam zur Startbahn. Ganz gemächlich
hob er wenige Minuten später ab. Die Ruhe in der Kabine war dabei unglaublich! Kein Dröhnen, kein Rumpeln, kein
Klappern... Es war wirklich total leise, als wenn wir immer noch auf der Startbahn stehen würden.

Eine halbe Stunde nach dem Start wuselte die hübsch gekleidete Besatzung umher und deckte die kleinen Tische an
unseren Sitzen mit weißen Decken ein. Als Appetizer gab es einen Obstteller und eine Auswahl an Brot und Brötchen.
So richtig Hunger hatten wir alle nicht und lehnten das Gebäck dankend ab. Trotzdem drehte der nette Steward mir
ein warmes Croissant an. Puh, warum hatten wir in der Lounge nur so viel gegessen???

Den Zwischengang, bestehend aus Müsli oder Joghurt, ließen wir daher ausfallen. Als Hauptgang bekam dann jeder
sein bereits zu Hause im Internet ausgewähltes Gericht. Die waren ganz lecker, aber auch nicht spitzenmäßig. Toms
gefüllte Hühnerbrust war trocken und in meinem Curryhuhn war ziemlich viel Schwabbelzeug.


 


Beim Nachtisch setzten wir dann wieder aus. Oder vielleicht…?! Was gab es denn? Schokoladen-Trüffel-Eis! What???
Her damit! Eis geht immer!

Kurz vor dem Platzen stellten wir die Sitze in eine angenehme Position und Elli verwandelte ihren Sitz sogar gleich in
ein Bett. Allerdings erst mit Hilfe vom netten Steward, der ihre Sitzlehne umklappte und so eine Liegefläche zum
Vorschein brachte. Als es endlich geschafft war, wurde sie auch noch zugedeckt und verschwand bald darauf ins
Träumeland. Jan und Tom schauten irgendeinen Film und ich schrieb derweil ein bisschen am Reisebericht und
verschickte WhatsApps. An Bord gab es nämlich kostenfreies Internet. Zwar begrenzt, aber 30 MB waren für die
Business-Class inclusive und die nutzte ich natürlich aus. Die Gäste der First und Suite-Class erhielten sogar ein
kostenloses Datenvolumen von 100 MB. Nur die Economy Gäste gingen leider leer aus.


 


Als alle auf dem neusten Stand waren, suchte ich mir auch einen Film aus. „Mamma Mia 2" sollte es sein. Und
während wir mit der aufgehenden Sonne gen Westen flogen, lauschte ich den weltberühmten Abba-Songs.

Als der mittelmäßige Film zu Ende war (der erste Teil ist um Welten besser!) brannten mir ganz schön die Augen.
Zum Schlafen kam ich aber erst mal nicht… Tom war kurz zur Toilette gewesen und kam eilig zurück zu meinem
Platz. Ich sollte mit dem Handy mal schnell nach hinten kommen! Was war passiert?? Was sollte ich denn unbedingt
fotografieren?

Im Zwischenbereich hatte die Crew alles weihnachtlich dekoriert. Da ihnen bereits meine leichte Fotosucht (hüstel)
aufgefallen war, wollten sie vor der Deko gerne ein Bild von / für uns machen. Total lustig und echt voll süß von
denen!
Aber nicht nur auf meinem Handy wurden Fotos gespeichert. Jedes der umstehenden Crewmitglieder zückte sein
eigenes Handy und knipste wild los. Ich kam mir fast wie ein Promi vor! *lach*


2 ½ Stunden vor der Ankunft lichtete sich draußen etwas die dichte Wolkendecke und ich konnte einen Blick auf das
verschneite Kanada werfen. Mittlerweile war es 14:00 Uhr deutscher Zeit und aus der Bordküche vernahmen wir
Geschirrgeklapper und Essensgerüche. Nein, schon wieder Essen…


 


Die von Johann Lafer kreierte Vorspeise (Lachs mariniert mit Roter Bete, geschnittenen Chioggia-Rüben und
Meerrettichmousse) war sehr lecker. Aber der Hauptgang konnte mich leider wieder nicht überzeugen. Mein Lachs
war totgebraten und dazu gab es trockenen Reis und etwas Gemüse ohne Soße. Lediglich ein Teelöffel Kräuter-
butter ließ den Fisch meine Speiseröhre hinuntergleiten.

Toms Ente schmeckte ihm und auch Jan und Elli waren mit ihren vegetarischen Hauptgängen glücklich.

Der Nachtisch (Bratapfeleis) ließ mich dann auch wieder strahlen, auch wenn es recht lieblos angerichtet war. 

Als kleines „Dankeschön“ gab es für jedes Pärchen noch eine kleine Tüte Pralinen. Tom und ich bestellten dazu einen
Singapore Sling. Zum einen passte der Cocktail farblich so schön und zu Singapore Airlines gehört doch auch ein
Singapore Sling, oder?


 


Um 16:24 Uhr deutscher Zeit setzte der A380 dann nach 7 Stunden und 44 Minuten am Flughafen JFK auf. Unsere
Uhren wurden direkt auf New York Zeit (10:24 Uhr) zurückgedreht.

Der Flug mit Singapore Airlines war, bis auf das eher mittelmäßige Essen, super!! Die überaus freundliche Crew, die
aufmerksam ständig zur Stelle war und die megagemütlichen und breiten Sitze machten den Flug zu einem
wunderbaren Start in den Urlaub.

Das Einzige was ich vermisste war die Zollerklärung. Die wurde uns sonst immer auf den Flügen ausgehändigt.
Brauchte man die etwa nicht mehr?!

Nach dem Verlassen des Flugzeugs mussten wir uns in drei Reihen aufteilen. B1/B2 Visum, Esta und Crew / Militär
und so’n Zeug. Da Elli ein B1 Visum hat, trennten sich dort unsere Wege. Tom und ich wurden zu mehreren kleinen
Automaten geschickt und Jan, der einige Meter hinter uns war, schickte man in eine andere Reihe, in der schon zig
Personen warteten. Warum auch immer?! Wahrscheinlich guckte er zu böse?!
Tom und ich stellten die Automaten auf Deutsch ein, scannten unsere Pässe ein, beantworteten ein paar Fragen
(die der Zollerklärung), ließen unsere Fingerabdrücke einscannen und ein Bild von uns machen. Mit dem Ausdruck,
den wir dort bekamen, wurden wir zu einem Zollbeamten geschickt. Dieser fragte uns noch wo wir herkamen („Na,
von zuhause!“), warum wir dort waren („PARTY!!!“) und wie lange wir bleiben wollten („Für immer!“). *Achtung,
der letzte Satz enthält eine Prise Ironie!*
Dann haute er zwei Stempel in unseren Pass und nach wenigen Minuten war die Einreise überstanden. Wir hatten
mal wieder wahnsinniges Glück.
Von Jan und Elli war allerdings nichts zu sehen! Tom und ich liefen schon mal zum Kofferband und schnappten uns
die vier Gepäckstücke.

Elli gesellte sich nur Minuten später zu uns. Auf Jan mussten wir dann noch geschlagene 50 Minuten warten… Er
durfte nicht an die Automaten, sondern musste direkt zum Zollbeamten. Dort musste er nur ein paar Fragen
beantworten, seine Fingerabdrücke wurden eingescannt und es wurde ein Bild von ihm gemacht. Fragen zu
irgendwelchen mitgebrachten Gegenständen oder so wurden ihm nicht gestellt.

Ob es vielleicht an Jans „Secondary Security Screening Selection“ in Frankfurt lag? Aber woher sollte der Mitarbeiter,
der uns einteilte, das wissen?! Na ja, wir waren in Amerika! Die wissen alles! Wahrscheinlich war es aber einfach nur
zweimal blöd gelaufen für ihn?!

Auf jeden Fall durften wir dann um kurz vor 12:00 Uhr gemeinsam New Yorker Luft schnuppern und traten vors
Flughafengebäude.

Wir schnappten uns ein Taxi und Elli, als Schmalste von uns (das machte am Meisten Sinn *augenroll*), stieg vorne
ein. Der Rest quetschte sich auf die Kunstlederrücksitzbank. Makhtar, unser Fahrer, fuhr derart schlecht, dass ich
fast auf den kleinen Bildschirm hinten brechen musste und auch Jan war etwas blass um die Nase. Im Stop-and-go-
Verkehr wechselte Makhtar ständig zwischen Vollgas und Vollbremsung!! Was für ein Geschuckel!

Kommentar von Elli:
Der Un-Schmalste wollte ja nicht nach vorne! Für mich war die Fahrt super! Den Fahrstil habe ich vorne als gar
nicht so unangenehm empfunden und zudem hatten Makhtar und ich total nette Gesprächsthemen. Der Senegalese
wurde beim Thema Trump recht „emotional“, sehr lustig.


 


Nach guten 50 Minuten hatten wir es überstanden und schälten uns aus dem gelben Taxi (52,80 $ mit Trinkgeld
60 $; 53 €) Das Einchecken im Hotel war schnell erledigt und ruckzuck hatten wir unser Zimmer Nr. 716 mit Blick
auf die Manhattan Bridge bezogen. Jan und Elli nächtigten im zweiten Stock und genossen den „tollen“ Blick auf
einen grauen Hinterhof.


 


 


 


Nachdem Tom die Dusche eingeweiht hatte, trafen wir uns alle frisch wieder in der Lobby. Dort mussten wir erstmal
klären, warum 1000 $ mehr von Ellis Kreditkarte abgebucht wurden, als das Zimmer kosten sollte. Die Lösung war
schnell gefunden. Pro Tag kamen 150 $ Kaution dazu! Ups! Na gut, das Geld bekamen wir ja wieder!
Gegen 14:00 Uhr machten wir uns dann auf, unser Viertel zu erkunden.

Das Hotel liegt mitten in Chinatown und dementsprechend fühlten wir uns noch nicht so richtig in New York
angekommen. Wir spazierten vorbei an chinesischen Lebensmittelläden und kleinen Essensständen am Straßenrand.
Exotische Gerüche stiegen uns in die Nasen und aus den Schaufenstern winkten uns die goldenen Winkekatzen zu.


 


 


 


 


In den buddhistischen Tempel Mahayana warfen wir einen kurzen Blick. Er ist der älteste chinesische Tempel an der
Ostküste Amerikas.


 


Weiter die Straße runter befindet sich die Firefighter Station von Chinatown. Die Dragon Fighters FDNY!


 


Tom klopfte einfach mal an die Tür und sofort wurde uns freundlich geöffnet. Bill war direkt bereit uns alles zu zeigen
und erzählte von über 3600 Einsätzen pro Fahrzeug im Jahr. Wow, Sprockhövel kommt auf gerade mal 190
Einsätze.
Bill zeigte uns neben der Standard Engine 9 (Tanklöschfahrzeug) auch die Drehleiter auf einem Sattelauflieger, die
Ladder 6.


 


 


 


Als wir gerade unsere Geschenke übergeben wollten (ich hatte Ärmelabzeichen, Kulis und Aufkleber mitgenommen),
ging der Alarm los. Schnell drückten wir Bill noch ein T-Shirt in die Hand, bevor er ins Feuerwehrauto sprang und
davonbrauste!

Wir schlenderten weiter durch die quirligen Straßen und wussten teilweise gar nicht wo wir zuerst hinschauen sollten.
Der Blick ging nach oben zu den typischen Feuerleitern, dann wieder in die ungewöhnlichen Auslagen der chinesischen
Läden und dann mussten wir beim Überqueren der Straßen auch noch aufpassen, nicht von Taxis überfahren zu
werden.


 


 


 


Auch unsere Nasen bekamen was zu tun. Etwas lag in der Luft! Alle paar Meter stieg uns der Duft von Marihuana ins
Riechorgan. Ganz selbstverständlich kreisen dort die Joints in aller Öffentlichkeit.
Und unter unseren Füßen rumpelte die U-Bahn! Durch die Gitter am Boden drang warme, stickige, stinkende Luft
aus den Schächten nach oben.

Dann erblickte Tom den ersten Hot-Dog-Stand und grinste übers ganze Gesicht. Schon Wochen, ach was, Monate
vor unserem Trip lag er mir damit in den Ohren! „Das Erste, was ich in New York essen werde, ist ein Hot Dog!!“ So
sollte es dann auch sein.


 


Gegen 15:00 Uhr kehrten wir bei „Emporio“ ein, ein kleines italienisches Restaurant im malerischen Viertel Nolita.
Die Pizzen waren köstlich! Der dünne Teig, gebacken im Holzkohleofen, schmeckten einfach himmlisch! Dazu die
frischen Zutaten und alles betröpfelt mit ein wenig Olivenöl. Nur Elli bekam leider eine Pizza mit Peperoni-Salami und
das als Vegetarierin! Irgendwie stimmte die Kommunikation zwischen ihr und dem Kellner nicht... Etwas unentspannt
kratzte sie die scharfe Salami runter und schob sie auf Toms Teller, der sich freute!


 


 


Für vier Pizzen und vier Cola light waren wir am Ende 108 $ (94 €) ohne Trinkgeld los! Aber das Essen war jeden
Dollar wert.

Schräg gegenüber befindet sich der „Little Cupcake Bakeshop“, ein kleines süßes Naschkatzenparadies im Retro-Stil.
Dort gibt es eine riesige Auswahl an liebevoll gestalteten Cupcakes und tollen kleinen Kuchen.
Meine Augen leuchteten und ich konnte mich nur schwer entscheiden. Letztendlich teilten Tom und ich uns
Chocolate-Cheesecake, Chocolate-Cupcake und Cookies-and-Cream-Cheesecake! Boah, ich war im Cheesecake-
Himmel! Der war so fluffig und lecker… Einfach mega!!!


 


 


Satt schlenderten wir durch die belebten Gassen. Dabei fielen uns etliche Klamottenläden auf, vor denen die Leute
tatsächlich Schlange standen und warteten, dass sie dort einkaufen konnten.

Wir machten uns auf zu Brooklyn Bridge und je näher wir der schönen Brücke kamen, desto voller wurde es. Am
Anfang der Brücke standen auch noch Straßenhändler am Rand und dort drubbelte es sich ganz schön. Aber auch
auf der Brücke war die Hölle los! Fahrradfahrer klingelten sich vehement ihren Weg frei und Fußgänger drängten sich
zwischen den ganzen Selfie-Verrückten und Hobbyfotografen. Und wir mittendrin… Tom war die Begeisterung ins
Gesicht geschrieben! Dazu noch ein bitterkalter Wind! Wir zogen unsere Kapuzen immer weiter ins Gesicht. So
konnte ich Toms wenigstens nicht mehr sehen… *Spaß…*


 


 


Aber die abendliche Aussicht auf die Skyline entschädigte für alles! Das war New York, so hatten wir uns das
vorgestellt!


 


 


Auf dem Rückweg zum Hotel legten wir noch einen kurzen Stopp an der „The Original Chinatown Ice Cream Factory“
ein. Dort sollte es ungewöhnliche Eiskreationen geben und ich wollte unbedingt eine davon probieren. Der Rest lehnte
aufgrund der Kälte dankend ab! Für 5 $ (4,40 €) kaufte ich eine Kugel Pumpkin-Pie-Eis.
Die war unglaublich cremig und schmeckte toll nach Kürbiskuchen und Zimt. Megalecker!! Für „Grüner-Tee-Ingwer“
oder „Schwarzer-Sesam“ war in meinem Bauch leider kein Platz mehr.


 


In unserer Unterkunft angekommen, gab es noch einen Absacker in der Rooftop Bar. Eigentlich hatten wir gehofft,
nach draußen gehen zu können, aber die Außenterrasse war leider verschlossen. Drinnen gab es nur megateure
Getränke und so verzichtete ich dieses Mal. Ich hatte ja auch schon eine Kugel, nicht ganz günstiges Eis gefuttert.
Tom, Jan und Elli gönnten sich für 10 $ (8,80 €) pro Flasche jeweils ein Bier.

Nach 22 Stunden auf den Beinen lagen wir dann alle ziemlich fertig um kurz nach 20:00 Uhr im Bett. Während Tom
noch eine Weile in den Fernseher schaute, schrieb ich am Reisebericht. Dann fielen uns aber die Augen zu…

Wetter: Sonnig, 4°C
Schritte: 15.149


28.12.

Bereits um 6:00 Uhr schellte der Handywecker. Nach guten 10 Stunden Schlaf war ich recht fit. Auch die Stunde,
die ich gegen 2:00 Uhr wach im Bett gelegen hatte, tat dem Ganzen keinen Abbruch. Draußen prasselte der
angekündigte Regen gegen die Fenster, während ich ins Bad schlich.
Dass es in den USA so gut wie nirgendwo Toilettenbüsten gibt, wusste ich ja eigentlich… Und das sich zu viel Papier
und KEINE Toilettenbürste nicht gut vertragen, leuchten auch jedem ein, oder?! Verdammt!
Der Herzmann hatte bereits kurz nach dem Aufstehen einen dicken Hals, weil er nicht zur Toilette konnte. Oh Mann,
das war aber auch echt blöd gelaufen oder besser gesagt blöd verstopft!! 
An der Rezeption berichteten wir mein Missgeschick… Man wolle sich drum kümmern.

Durch den Regen liefen wir zum „Baz Bagel & Restaurant“. In dem kleinen Diner hatte ich bereits von zuhause aus
einen Tisch reserviert.
Es gibt dort eine große Auswahl an verschiedenen Salaten und Bagels, die man sich selber zusammenstellen kann
oder man wählt einen aus den vielen fertigen Vorschlägen aus. Wir überflogen kurz die Speisekarte und entschieden
uns für fertige Variationen. Jan und Elli bestellten zwei vegetarische Sandwiches, Tom nahm den „Mooch“ mit
geräuchertem Fisch und Frischkäse auf einem Pumpernickel-Bagel und ich entschied mich für den „The Waldorf“ mit
Hühnersalat, Apfel und Zwiebelsalat in einem Zimt-Rosinen-Bagel.


 


 


 


Unsere Wahl war perfekt! Die weichen frischen Bagel schmeckten richtig lecker und die Zutatenkombinationen
waren top! Während wir genüsslich frühstückten, beschallte uns Frank Sinatra aus den Lautsprechern über uns und
aus einer typischen runden Glaskanne wurde uns ständig Kaffee nachgeschenkt.

Satt spazierten wir durch den Regen zurück zum Hotel. Dort wollten wir unseren Transfer am Silvesterabend klären.
Ganz so einfach war das aber leider nicht, wie wir von Claire an der Rezeption erfuhren. Eine U-Bahn-Station ist
leider nicht in der Nähe von Pier 81, Taxis wären an dem Abend natürlich schwer zu bekommen und ein Car-Service
würde 90 $ pro Stunde kosten, wobei ein Minimum von 4 Stunden veranschlagt wird. Das waren alles keine guten
Optionen... Wir beschlossen, es mit einem Taxi zu versuchen. Zur Not mussten wir einfach ein Stück zur U-Bahn
laufen! Irgendwie würden wir schon hin und wieder zurückkommen. Hoffentlich...

Zur Sicherheit legten wir noch einen U-Bahn-Schlachtplan für den Abend fest. Mit welcher Bahn wir wann fahren
würden und wo wir umsteigen mussten. Während Elli und ich im Planungswahn waren, verzogen sich die Männer
noch mal schnell zur Toilette. Als dann endlich alles geklärt und alle Blasen leer waren, regnete es draußen immer
noch.

Mit einem Schirm bewaffnet stiefelten wir um kurz vor 10:00 Uhr los zur U-Bahn-Station. Bis wir die richtige
Haltestelle fanden, dauerte es aber ein wenig. Irgendwie war alles total unübersichtlich oder wir einfach zu blöd?! Auf
jeden Fall brauchten wir drei Anläufe bis wir die richtige Station fanden. Für 3 $ (2,60 €) pro Einzelticket kaufte
jeder einen Fahrschein am Automaten. An der nächsten Haltestelle mussten wir dann bereits wieder raus –
Endstation. Ein Gleis weiter hüpften wir in die nächste Bahn. Die Luftfeuchtigkeit von 90% im Inneren mussten wir
zum Glück nur kurz ertragen, zwei Stationen weiter konnten wir das fahrende Gewächshaus wieder verlassen.


 


Nun waren wir mitten in Manhattan angekommen und schauten ungläubig nach oben zu den Wolkenkratzern, deren
Spitzen im Dunst verschwanden. Die Regentropfen fielen uns ins Gesicht und wir flüchteten schnell in die U-Bahn-
Station „Oculus".


 


 


 


Eigentlich heißt ja nur die futuristische Haupthalle des Bahnhofs so. Bei den Terroranschlägen 2001 wurde die alte
Station schwer beschädigt. 2016 wurde dann der wohl teuerste Bahnhof der Welt eröffnet. Ich bin mir nicht ganz
sicher, an was mich das weiße Stahlgerippe erinnert?! An einem Wal? Oder an ein Holzgestell für Trockenfisch?

Im Inneren dachte ich dann an die Eismeerkathedrale. Wie auch immer, wir bummelten eine Weile über die zwei
Etagen, auf denen sich Geschäfte und Restaurants verteilen.


 


Auf der anderen Seite verließen wir die Station wieder. Für diesen Regentag hatten wir uns das 9/11 Museum
rausgesucht. Blöd, dass halb New York die gleiche Idee hatte... Eine schier undurchdringliche dunkle Menschenwand
hatte sich vor dem Museumseingang versammelt! OMG!
Eine freundliche Mitarbeiterin informierte uns mit einem Lächeln, dass wir auf keinen Fall vor 16:00 Uhr im Museum
sein würden. Ein Blick auf die Uhr… Es war kurz vor 11:00 Uhr!!!! ELF!! Es war kurz vor ELF!!! 5 Stunden Warten?
Und dann auch noch im Regen? WTF!?!?

Die unendliche Menschenschlange ließen wir natürlich hinter uns. Die Zeit in New York war uns zum Anstehen viel zu
schade. Da wendeten wir uns lieber den zwei großen Wasserbecken zu, dort wo früher die Zwillingstürme standen.
Von allen Seiten stürzen die Wassermassen in die Tiefe und verschwinden dann in einem quadratischen dunklen Loch
in der Mitte. Sehr passend…
Auch wenn man sie schon oft im Fernsehen oder auf Bildern gesehen hat, ist es doch etwas völlig anderes, dort zu
stehen. Dort wo so viele Menschen am 11. September 2001 ihr Leben ließen.


 


 


Der 11. September 2001... Jeder weiß, was er an diesem Tag gemacht hat und wann und wie er von dem Anschlag
gehört hat. Tom hatte gerade den ersten Teil seiner Meisterprüfung hinter sich und ich war im Büro, als ein
Arbeitskollege hereinkam und davon berichtete.

Auf Bronzeplatten rund um die Becken sind die Namen aller fast 3000 Opfer eingraviert. Schwer schlucken musste
ich bei „… und ihr ungeborenes Kind“ und ebenso bei den Namen der 343 getöteten Feuerwehrleute, die zum Helfen
dort waren.


 


 


Auf dem gesamten Platz sind Bäume gepflanzt worden, die jetzt im Winter trostlos wirkten. Der Regen tat sein
Übriges und unsere Stimmung war etwas betrübt.

Zwischen den beiden Wasserbecken steht der „Überlebensbaum“. Früher stand dieser Baum im östlichen Teil der
Plaza des World Trade Centers. Nach den Anschlägen 2001 fanden Arbeiter bei den Aufräumarbeiten den
beschädigten Baum. Eigentlich war es nur noch ein zweieinhalb Meter hoher Stumpf.
Trotzdem wurde er in einen Park umgesetzt und gepflegt. Schnell erholte er sich wieder und trieb neue Äste aus. Bei
einem schweren Sturm, 9 Jahre später, wurde er entwurzelt und überlebte trotzdem wieder.
Noch im gleichen Jahr wurde der Baum dann wieder auf das Gelände des World Trade Centers zurückgebracht.


 


Schräg gegenüber befindet sich die Feuerwehrwache 10. Die Feuerwehrleute von dort waren damals bei den
Anschlägen die ersten, die herbeieilten um zu helfen. Diese Wache wurde so zu einer Ikone der New Yorker
Feuerwehr.
Viele Touristen besuchen daher das Gebäude, zu viele. Wir bekamen live mit, wie bei einem Einsatz zwei Feuerwehr-
leute aus dem Gebäude rannten und erst mal den Gehweg vor der Torausfahrt von neugierigen Passanten befreien
mussten, ehe das Fahrzeug ausrücken konnte. Es wurde sogar ein Absperrband wie am Flughafen gezogen.
Leute, das muss doch echt nicht sein! Macht Platz und lasst die Jungs ihren Job machen! Übrigens würden wir dort
auch nicht nach einer „Besichtigung“ fragen. Da empfehlen wir euch lieber eine ruhigere Wache aufzusuchen. New
York hat ja genügend Auswahl.


 


Vom Himmel kamen unaufhörlich dicke Regentropfen herunter und wir schlenderten zum 9/11 Tribute Museum, das
gute 400 Meter vom Ground Zero entfernt liegt.


 


 


 


Zur allgemeinen Freude konnten wir ohne Warteschlange sofort das Gebäude betreten. Das Tribute Museum ist
kleiner als das 9/11 Museum, welches sich direkt am Ground Zero befindet und dort arbeiten nur Personen, die in
irgendeiner Weise von 9/11 betroffen waren. Seien es Menschen, die Familienmitglieder bei den Anschlägen verloren
haben, Helfer oder Überlebende.

Die Audioaufnahmen und Artefakte im Museum sind hoch emotional. Die zerrissene Feuerwehrjacke, die kaputte
Tür eines Polizeiautos und die Wand mit den unzähligen Bildern der Opfer… Puh, das war sehr bewegend und rührte
mich zu Tränen.


 


 


 


 


Ein Feuerwehrmann, der damals dabei war, berichtete von seinen Erlebnissen. Jeder kennt die Bilder aus dem
Fernsehen und erinnert sich an den Tag. Aber das alles von jemandem zu hören, der es am eigenen Leib miterlebt
hat, ist etwas komplett anderes. Mir schnürte es die Kehle zu und ein paar Tränen liefen mir erneut die Wange
runter. Auch aus anderen Ecken schluchzten die Menschen leise.


 


Überall im Museum standen Taschentücherboxen und ständig zupfte jemanden daran rum. Noch nie waren wir in so
einer emotionalen Ausstellung.

Als wir das Museum verließen, wäre etwas Sonne für unsere Stimmung schön gewesen. Aber der Regen hielt sich
hartnäckig. 

In die Trinity Church kamen wir leider nicht rein – Bauarbeiten. Einst war sie das höchste Gebäude der Stadt. Heute
wirkt sie mit dem kleinen alten Friedhof inmitten der Hochhäuser ein wenig verloren und passt irgendwie auch gar
nicht ins Bild.
Ein Friedhof, ein Ort der Ruhe und dann gleichzeitig die Sirenen der Polizeiwagen und das Hupen der Autos, wildes
Stimmenwirrwarr und schräg gegenüber eine Hundetagesstätte.


 


 


Schade, dass wir die Kirche nicht von innen besichtigen konnten. Dort wäre es trocken gewesen und wir hätten uns
doch auch gerne mal auf die Suche nach… Kinogänger wissen ja, dass sich unter ihr ein versteckter Schatz befindet.
*grins*

Der Wall Street statteten wir natürlich auch einen kurzen Besuch ab, ehe wir zur St. Paul’s Chapel schlenderten.


 


 


 


Ah, eine kurze Unterbrechung gab es noch. Jan hatte einen kleinen Donut-Stand entdeckt und wir ließen uns die
frischen fettigen Dinger schmecken. Eigentlich wollten wir nur 6 Stück, 3 x Lemon-Blueberry-Cheesecake und 3 x
Schoko-Erdnussbutter. Das hatte der Typ aber irgendwie falsch verstanden und machte 6 x Lemon-Blueberry-
Cheesecake. Als wir ihn auf seinen Fehler aufmerksam machten, bereitete er uns statt der fehlenden 3 Schoko-
Erdnussbutter nochmal 6 Stück zu. Na, Glück für uns und „Dankeschön"!


 


Die St. Paul’s Chapel lag als Nächstes auf unserer Route. Sie wurde zwischen 1764 und 1766 errichtet und ist die
älteste Kirche in Manhattan, in der bereits George Washington betete.
Als am 11.09. die Zwillingstürme des World Trade Centers einstürzten, zerbrach wie durch ein Wunder an der St.
Paul’s Chapel nicht eine einzige Fensterscheibe. Obwohl sie in direkter Nachbarschaft liegt.
In den darauffolgenden Tagen wurde die Kirche zu einer Anlaufstelle und einem Rückzugsort für alle Einsatzkräfte,
die am Ground Zero im Einsatz waren. Sie konnten dort schlafen, etwas essen und ein wenig zur Ruhe kommen.


 


Durch eine kleine Sicherheitsschleuse kamen wir in die noch weihnachtlich geschmückte Kirche. In einer Ecke gab es
eine kleine Gedenkwand zu 9/11.


 


 


Vor der Kirche wollten wir dann mal die App „Uber" testen. Dort gibt man ganz einfach den gewünschten Zielort ein
und die App sucht nach verfügbaren Fahrern in der Nähe. So tippte Elli wild auf dem Handy rum, bis Jan sich ein-
mischte und wir erst mal noch die Straßenseite wechselten, weil er meinte, WIR müssten zum Fahrer kommen. So
ein Quatsch! Dieser kommt natürlich zu uns! Nach einigem Hin und Her übernahm Elli wieder das Kommando und
Sekunden später hatten wir Kontakt zu Bhutia, der in 2 Minuten da sein sollte.

Pünktlich rollte der schwarze Toyota vor und wir sprangen zu Bhutia in den Wagen. Die Abrechnung (mit der Option
auf Trinkgeld) erfolgt auch über die App. Während der Fahrt konnten wir sogar die Strecke verfolgen und später
auch den Fahrer bewerten. Coole Erfindung!

Am New York City Fire Museum, welches sich in einer ehemaligen Feuerwache befindet, endete unsere erste „Uber“-
Fahrt.


 


Für 10 $ pP (8,80 €) durften wir die drei Etagen des Museums erkunden. Neben den vielen gut erhaltenen bzw.
liebevoll restaurierten Ausstellungsstücken gibt es auch einen Raum, in dem der 343 Feuerwehrmännern gedacht
wird, die am 11.09. ihr Leben verloren. Da hing das völlig demolierte Schild vom Leiterwagen 4 über den tragischen
Fotos jenes Tages und ich musste wieder schwer schlucken. „Irgendwo hatte ich doch noch Taschentücher…?!“


 


 


Während wir uns die Einsatzjacke von Priester Mychal Judge anschauten, prasselte unaufhörlich der Regen aufs
Oberlicht des Raumes und verschlimmerte so die betrübte Stimmung. Nachdem Mychal Judge mit den ersten
Rettungskräften zum WTC geeilt war, betete er dort für die Verletzten und Toten. Als der Südturm einstürzte,
befand sich Mychal in der Lobby des Nordturms und wurde dort von Trümmern getötet. Auf seinem Totenschein
wurde später die Nummer 00001 vermerkt, was ihn zum ersten Todesopfer des 9/11 macht.


 


In den anderen Etagen bestaunten wir alte Eimer und Spritzwagen aus einer Zeit, als diese Wagen noch von den
Feuerwehrmännern zum Einsatzort gezogen wurden.


 


Nach der ausgiebigen Besichtigung bestellten wir über die „Uber“-App erneut ein Fahrzeug. Dieses steckte aber
irgendwo im Berufsverkehr fest und vom Fahrer Tarik bekamen wir nur eine SMS mit dem Wortlaut „stuck in traffic“.
Als er dann sieben Minuten später angeschlichen kam, hüpften wir schnell ins schwarze Auto. Tarik brauste links am
Stau vorbei und wir dachten, jeden Moment knallt es!! Aber der Gute war völlig schmerzfrei und quetschte sich in
jede freie Lücke. Unfassbar!

Er erzählte uns auch, dass es Silvester kein Problem wäre über die App ein Fahrzeug zu buchen. Na, da waren wir
aber mal gespannt! Testen wollten wir es auf jeden Fall.

Unser Ziel für diesen Abend war das Restaurant „5 Napkin Burger“. Glücklicherweise bekamen wir sofort einen
Tisch. Gut, es war auch erst 16:30 Uhr… Jan & Elli bestellten den „The Impossible“-Burger. Dieser hatte ein
fleischloses Patty, das allerdings aussah wie Rind, schmeckte wie Rind und roch wie Rind.

Kommentar von Jan und Elli: Es war wirklich genau so, unfassbar lecker!!!

Echt verrückt, das schmeckte wirklich gar nicht schlecht. Trotzdem war mir im direkten Vergleich mein „5 Napkin“-
Burger mit Fleisch lieber. Dazu granatengeile Süßkartoffelpommes und als Nachtisch einen Pumpkin-Cheesecake.
Der Abend war gerettet!

Mittlerweile hatte der Regen aufgehört und so liefen wir die 2 Kilometer zu Fuß zurück zum Hotel.


 


Ziemlich müde verabschiedeten wir uns von den Beiden und gingen aufs Zimmer. Die Zwei wollten noch ein bisschen
spazieren gehen. Nee, wir hatten genug und chillten lieber noch etwas auf dem Bett rum, ehe wir gegen 21:00 Uhr
einschliefen.

Kommentar von Jan und Elli:
Es wurde gegen Abend richtig mild, die vorherrschende Müdigkeit war durch den Marsch zum Hotel irgendwie
verflogen und wir waren auch wieder fast trocken. Wir schlenderten durch Chinatown nach Little Italy. Zwei wirklich
vollkommen verschiedene Welten direkt nebeneinander! Die Straßen waren mehr als belebt, wie man so oft hört:
Die Stadt die niemals schläft...
Danach wanderten wir noch einmal in Richtung Brooklyn Bridge. Wir befanden uns irgendwann auf der South Street
am East River und hatten über uns das Poltern der Züge und der Autos, vor uns den Blick auf das Wasser und auf
der anderen Seite das beleuchtete Brooklyn, rechts von uns die Brooklyn Bridge, links die Manhattan Bridge. Die
Stimmung war düster, fast wie bei „Batman The Dark Knight“ aber irgendwie fesselnd und total faszinierend.


Wetter: Regen, 12°C
Schritte: 18.138


29.12.

Das lange Schlafen tat so gut. Wie ein Stein lag ich 9 Stunden im Bett und hatte mich kaum bewegt. Nur der blöde
Husten war immer noch da! Warum hatte ich nur ausgerechnet ACC zuhause vergessen?!
Genug gejammert… Happy Birthday, mein Schatz! Alles Liebe zum Geburtstag!

Frisch geduscht und ohne verstopfte Toilette trafen wir uns mit Jan und Elli um 7:30 Uhr in der Lobby.

Über die noch recht leeren Straßen der Stadt schlenderten wir zu „Katz's Delicatessen“.


 


 


 


 


1888 entstand das kleine Delikatessengeschäft in der Lower East Side. Seit einem Inhaberwechsel 1910 trägt es
den Namen „Katz's Delicatessen“ und ist für seine üppigen Pastrami-Sandwiches bekannt. Und natürlich auch für die
legendäre Orgasmus-Szene aus dem Film „Harry und Sally“.


 


Noch war der Kultladen recht leer. Am Eingang bekamen wir ein grünes Ticket, auf dem alle verzehrten Speisen
aufgeschrieben wurden. Passt immer gut darauf auf! Wenn es weg ist, kostet das mindestens 50 $!


Die Wände sind mit Bildern prominenter Persönlichkeiten gepflastert. Da hängen Schauspieler über US-Präsidenten
und Sportler neben deutschen Starköchen. An den Tischen darunter wird man bedient, ansonsten muss man an der
Theke bestellen und sich einen Platz in der Mitte suchen (das soll wohl schneller gehen, als mit Bedienung?! Keine
Ahnung, bei uns war der Laden ja noch ziemlich leer und kein Tisch wurde bedient). Der Ton an der Theke ist etwas
rau, aber dennoch sind die Jungs an den scharfen Messern zu jedem Scherz bereit.


 


An der langen Theke bestellten wir dann natürlich das weltberühmte Pastrami-Sandwich für gigantische 22,45 $
(20 €)! Dazu gab es noch ein „Brisket of Beef" für 21,45 $ (19 €). Teuer, aber lecker war’s. Wobei mir persönlich
etwas weniger Fleisch lieber gewesen wäre und dafür lieber noch etwas Frisches wie Salat oder so. Tom ist natürlich
völlig anderer Meinung! War ja so was von klar!

Ein Kaffee kostete übrigens 1,95 $ (1,70 €) und ein Cappuccino 4,95 $ (4,40 €). Hä? Für ein bisschen aufge-
schäumte Milch 3 $?? Wahrscheinlich haben sie einfach nur keine Lust, den zu machen. *lach*


 


 


Als süßen Abschluss bestellten wir fluffige Schoko-Pancakes für alle! Boom! Geplatzt! Noch schnell ein Gang aufs
Klo, auf dessen Boden aus unerfindlichen Gründen Unmengen von Sägespänen lagen, und wir verließen das langsam
immer voller werdende „Katz's“.

Gemütlich schlenderten wir Richtung Broadway. Überall steigt Dampf aus den Kanaldeckeln und auch wenn die
Sonne vom wolkenlosen Himmel schien, der Wind war eiskalt. Ich war froh über meine Thermounterwäsche. Jan
hingegen jammerte über seine kalten Füße und bekam direkt von Elli einen Einlauf verpasst!! „Warum hast du denn
deine neuen beheizbaren Socken für hunderte von Euros nicht an????“ meckerte sie ihn an. Das war eine wirklich
gute Frage!? 


 


 


An der Haltestelle vom Hop-on/Hop-off-Bus positionierten wir uns und schauten dann ziemlich blöd aus der Wäsche,
als der Bus gute 100 Meter von uns entfernt hielt. Da standen wir wohl falsch…

Gut, dass der nächste Bus nicht lange auf sich warten ließ. Zum Glück war in diesem sogar die letzte obere Reihe
frei und wir plumpsten drauf. Kopfhörer rein und wir ließen uns durch die Stadt chauffieren. Der kalte Wind fegte uns
dabei unaufhörlich um die Ohren und wir kuschelten uns so gut es ging in unsere Sachen. Bei gefühlten -25°C bestieg
dann ein Pärchen den Bus, das eindeutig nicht ganz, ich nenne es mal, „normal“ war. Er im T-SHIRT und sie im
BAUCHFREIEN Oberteil!!! Völlig Verrückte!


 


 


Am Battery Park traf uns dann erneut der Schlag. Durch den ganzen Park zog sich eine schier endlose
Menschenschlange! Sie alle standen an, um mit der Fähre nach Liberty Island und Ellis Island zu fahren. Verdammt,
das hatten wir doch auch noch vor… Während der Bus uns weiter durch die Stadt kutschierte, beschlossen wir, den
Ausflug nach Liberty Island und Ellis Island ganz früh am Morgen zu machen. In der Hoffnung, dass die anderen
Touristen etwas länger schlafen würden, wollten wir die erste Fähre um 8:30 Uhr nehmen.


 


Unsere Busfahrt führte uns durchs wuselige Chinatown, entlang des East River und vorbei am UNO-Hauptquartier,
an dem keine einzige Fahne hing. Vom alten Pepsi-Werbeschild, das früher auf einer Produktionshalle stand und nun
den Gantry Plaza State Park schmückt, bekam ich leider kein gescheites Bild hin. Der rote Doppeldeckerbus fuhr
einfach zu schnell.


 


 


 


 


 


Am Waldorf-Astoria verließen wir dann den zugigen Bus und gingen zu Fuß weiter. An einer Abluftanlage wärmte
Jan sich erst mal auf. Minutenlang rieb er seine Hände in der warmen Luft. Er sollte auch mal über beheizbare
Handschuhe nachdenken?! Vorausgesetzt, er lässt diese dann nicht auch im Hotel…

Gerne wäre ich ja mal ins Waldorf-Astoria gegangen. Gerne hätte ich mich ein bisschen vom Glamour verzaubern
lassen. Aber… Das bekannte Stammhaus der Kette wird gerade aufwändig restauriert und renoviert. Erst in zwei bis
drei Jahren wird es eine Wiedereröffnung geben. Uih! Das ist mal lange!


 


Ein paar Straßen weiter befindet sich die St. Patrick's Cathedral. Sie ist die größte im neugotischen Stil erbaute
Kathedrale in den USA. Leider war sie voll mit Menschen. Eine Weile wärmten wir uns auf und beobachteten Pärchen,
die Selfies schossen, Kinder, die umherrannten und vier ältere Frauen, die in ein lautes Gespräch über die schlechte
Bedienung im Restaurant vertieft waren. Es gab nur wenige Menschen, die in Ruhe auf den Bänken saßen und
beteten. Ein Ort der Stille war die Kathedrale nicht, zumindest nicht an diesem Tag.


 


 


Fast gegenüber der St. Patrick's Cathedral befindet sich das Rockefeller Center. Dort tobte der Mob! Unfassbar, wie
viele Leute unterwegs waren. Die Menschenschlange, um auf die Aussichtsplattform „Top of the Rock“ zu kommen,
war bestimmt so lang wie die morgens im Battery Park. Wir konnten noch nicht mal das Ende sehen.


 


Dafür aber zumindest den berühmten Weihnachtsbaum. Mehr als 50.000 Lichter lassen die über 20 Meter hohe
Fichte erstrahlen und der glitzernde Weihnachtsstern auf der Baumspitze besteht aus 25.000 echten Swarovski-
Kristallen. Jedes Jahr wird das Einschalten der Beleuchtung mit vielen Stars groß gefeiert. Millionen US-Amerikaner
verfolgen die Zeremonie live am Fernseher.


 


In dem ganzen Gewusel fanden wir einen freundlichen Mitarbeiter vom Rockefeller Center, der uns darüber
informierte, dass die Wartezeit, um unsere Pässe in Tickets einzutauschen mindestens drei Stunden betrug. Nee!
Auf keinen Fall stellten wir uns dort an. Es war echt nervig, dass die Stadt so voll war. Aber was hatten wir auch
erwartet?? Es war Silvester!! Auch für „Top of the Rock“ brauchten wir einen besseren Plan. So verschoben wir die
Besichtigung ebenfalls auf einen frühen Morgen, am besten nach Silvester.

So zogen wir weiter zum kleinen Feuerwehrshop in der 51st Straße und Tom durfte sich sein Geburtstagsgeschenk
aussuchen. Schnell kamen wir dort mit einem Feuerwehrmann ins Gespräch. Bei der Gelegenheit gaben wir ihm
auch gleich das Feuerwehr-Abzeichen von Sprockhövel. Er schaute in einem Schnellhelfer nach und siehe da,
„Sprockhövel“ hatten sie noch nicht. Direkt wurde das Abzeichen an der Wand befestigt. 


 


Mit einem neu erworbenen Pulli stürzten wir uns wieder nach draußen in die Menschenmenge. Allerdings lag der nicht
in einer Tüte, sondern wärmte Jan. Dem war nämlich mittlerweile so kalt, dass er den blauen Pulli direkt über seine
Jacke zog.

Auf den Straßen war die Hölle los. Fasziniert ließen wir uns einfach treiben. Vorbei an den riesigen Wolkenkratzern,
weißen Limousinen und mannshohen Weihnachtsbaumkugeln. Überall war Polizei zu sehen, zu Fuß, in Autos und
sogar auf Pferden.


 


 


 


Teilweise waren wir auch etwas überfordert und wussten nicht, wo wir hingucken sollten. Je näher wir dem Times
Square kamen, desto mehr Leuchtreklame hing an den Häusern.
Neben den unzähligen Theatern spazierten wir an Souvenirshops, Hot-Dog-Buden, Kinos, Cafés und Nobelgeschäften
vorbei. Allein die Geräuschkulisse… Die Sirenen der Feuerwehr und Polizei, hupende Taxis, die vielen Menschen und
dann noch die Musik der unterschiedlichen Shows.


 


 


 


 


Am Times Square selber standen wir erst mal einfach nur ein paar Minuten da und ließen alles auf uns wirken! Ein
Ort der totalen Reizüberflutung! Überall blinkende Leuchtreklame und Neonlichter. Krass!
Wen ich allerdings vermisste, war der „Naked Cowboy“. Dem bekannten Straßenmusiker war es wohl auch zu kalt
oder er war in den Silvester-Urlaub geflüchtet?!


 


 


 


Im M&M’s Laden wollten wir eigentlich ein paar der leckeren Schokodrops kaufen. Aber auch dort war es brechend
voll. Wir konnten uns kaum umschauen, geschweige denn etwas kaufen!

So boykottierten wir den Mist und holten die M&M’s an einer Bude an der nächsten Ecke. Je eine Tüte Erdnussbutter,
Erdbeer-Nuss, weiße Schoko-Nuss und mein Favorit „Karamell"!


 


Tom kaufte bei „Bubba Gump Shrimp“ und im „Hard Rock Café“ jeweils ein T-Shirt. Eigentlich müsste er nie T-Shirts
mit in den Urlaub nehmen, so viele wie er immer kauft!

Was in Berlin das KaDeWe ist, ist in New York „Macy’s“. Das größte Kaufhaus der Welt hat eine Verkaufsfläche von
fast 200.000 Quadratmetern, verteilt auf rund 10 Etagen. Zum Vergleich, das KaDeWe in Berlin hat 60.000
Quadratmeter. Natürlich wollte ich dort gerne mal einen Blick reinwerfen und so wärmten wir uns ein bisschen auf
der untersten Etage auf und schlichen durch die Auslagen. Als Jan sich dann noch weiter umgucken wollte, kam er
bereits nach wenigen Minuten zurück. „Die spinnen doch!! Das geht da noch bestimmt 200 Meter weiter!“ Das
größte Kaufhaus der Welt halt… 


 


Einen Block weiter kamen wir mal wieder an einer Feuerwehrwache vorbei. Da gab es gerade einen Alarm und recht
gemütlich machten sich die Feuerwehrmänner fertig und fuhren los. Wenn die bei uns so langsam wären, gäbe das
aber Rücksprache. *lach*

Über „Uber“ bestellten wir wieder ein Fahrzeug und ließen uns dieses Mal von Prince kutschieren. Supernett der Typ.
Er fragte uns direkt, ob wir eine Flasche Wasser haben möchten oder ob jemand sein Handy laden müsste.

Im „Mighty Quinn's Barbeque“ gab es Abendessen ganz nach Toms Geschmack. Wir bestellten Rippchen, Brisket
und Burnt Ends. Jan und Elli erfreuten sich an den vegetarischen Beilagen wie Mac and Cheese, Süßkartoffelbrei mit
karamellisierten Pekannüssen und Quarkbällchen.


 


 


Dabei machten wir einen Plan, wie wir die nächsten Tage gestalten sollten. Die Highlights mussten wir auf jeden Fall
ganz früh morgens besuchen. Ansonsten würden wir viel zu viel Zeit mit Warterei verbringen! So beschlossen wir,
am morgigen Tag wieder früh aufzustehen und Ellis Island zu besuchen.

Als vorletzten Geburtstagsprogrammpunkt fuhren wir zu der Feuerwehrwache, an der „Ghostbusters“ gedreht
wurde. Die Kameraden dort waren wieder super freundlich, total entspannt und verkauften sogar T-Shirts mit
Geisterlogo. Da schlug Tom natürlich wieder zu. Aber gut, für mich kauften wir auch eins!


 


 


 


 


Ein paar Straßen weiter kehrten wir in „Nancys Whiskey Pub“ ein. Die kleine rustikale Eckkneipe war genau nach
unserem Geschmack. Dunkle abgewetzte Holztische, coole Musik und eine zusammengewürfelte Einrichtung
bestehend aus leuchtender Weihnachtsdeko, Flaggen und alten Bildern.


 


Zu Fuß liefen wir zum One World Trade Center und dem 9/11 Memorial. Zum Glück waren nicht mehr allzu viele
Menschen unterwegs und das obwohl es erst kurz vor 20:00 Uhr war. Die Becken waren wunderschön beleuchtet
und das Wasser sah aus wie ein goldener Vorhang.


 


 


Direkt neben dem 9/11 Memorial steht die Skulptur „The Sphere“. Früher befand sie sich zwischen den beiden
Türmen und wurde bei den Terroranschlägen schwer beschädigt. Man ließ sie in diesem Zustand und stellte sie bis
2017 im Battery Park auf. Erst dann kam sie zurück an ihren (fast) ursprünglichen Ort. 


 


Eigentlich hatten wir beschlossen, an diesem Abend noch zum Empire State Building zu fahren. Eine „Uber“-Fahrt
dorthin sollte allerdings 25 $ (22 €) kosten und wir mussten fast den gleichen Weg wieder zurück zum Hotel. Das
war ein stolzer Preis dafür, dass wir uns noch nicht mal sicher waren, ob wir überhaupt noch auf die
Aussichtsplattform des Empire State Buildings kamen. Bzw. wir nicht wussten, was uns dort für eine
Menschenschlange erwarten würde?! Was sollten wir also tun? Riskierten wir es oder verschoben wir den Ausflug
lieber auf einen anderen Tag?
Nach kurzer Überlegung beschlossen wir die Besichtigung lieber mit einem anderen Ziel in Midtown Manhattan zu
verbinden. Der Central Park stand ja z.B. auch noch auf unserer Liste und vielleicht konnten wir in dem Zug auch
das Empire State Building besichtigen?! Für diesen Abend legten wir den Plan jedenfalls ad acta.

An der Wallstreet vorbei ging es für uns Richtung Brooklyn und Manhattan Bridge.


 


 


Am Wasser entlang schlenderten wir bis zum South Street Seaport, ein kleines denkmalgeschütztes Viertel. Bei
gefühlten Minusgraden kaufte ich bei „Big Gay Ice Cream“ ein Vanillesofteis mit heißer Schokosauce. Die Aktion
wurde von meinen Mitreisenden nur mit einem Kopfschütteln kommentiert. Verstehe ich nicht! Eis geht doch immer!

Als wir irgendwann gegen 22:00 Uhr wieder im Hotel eintrudelten, wurden wir herzlich von „Josef“ begrüßt. Ihm
war sofort Jans Feuerwehrpulli und Toms Mütze aufgefallen und er wollte wissen, aus welcher Einheit sie kamen.
Schließlich war er, also Josef, der „Security Fireman“ vom Hotel. Aaah! Schnell konnten wir aufklären, dass ja
eigentlich nur Tom in der Feuerwehr war und Jan den Pulli nur als Kälteschutz trug. 

Nach einem kurzen Smalltalk verschwanden wir direkt im Bett!

Wetter: Sonne, 8°C
Schritte: 26.156


30.12.

Bereits um kurz vor 5:00 Uhr war ich hellwach. Meine, sonst immer sehr zuverlässige, Mama wollte mir gestern
eigentlich Bilder vom noch etwas angeschlagenen Katzi schicken. Das hatte sie aber nicht gemacht und ich lag nun
grübelnd im Bett und machte mir doch etwas Sorgen.
Auf meine dritte WhatsApp meldete sie sich dann aber endlich und schickte auch sofort die Bilder. Sie hatte es
schlichtweg vergessen.
Einschlafen konnte ich danach natürlich nicht mehr…

Eine Stunde später hüpfte ich unter die Dusche, während Tom noch tief und fest schlummerte.

Um 7:30 Uhr trafen wir uns wieder mit Jan und Elli in der Lobby. Hoffentlich lohnte sich das frühe Treffen auch und
wir bekamen einen Platz auf der ersten Fähre nach Ellis Island?!

Als wir dann 15 Minuten später am Battery Park ankamen, hatte sich schon eine megalange Schlange gebildet.
Unfassbar! Wann waren die denn aufgestanden??? Boah, so was nervt mich ja extrem!


 


Mit einer etwas angespannten Stimmung trennten wir uns kurzfristig. Elli und Tom holten mit unseren Sightseeing-
Pässen die Fähr-Tickets im Castle Clinton. Dort gab es glücklicherweise nur eine kurze Schlange. Jan und ich
sicherten währenddessen unsere Plätze in der Schlange für die Fähre.

Nach nur kurzer Wartezeit kam Bewegung in die Menschenmenge. Unsere Tickets wurden kontrolliert und im
Anschluss mussten wir durch einen Sicherheitscheck wie am Flughafen. Dabei holte ich meine Bonbonpackung so
ungeschickt aus der Hosentasche, dass sich alle Drops auf dem schmierigen Teppich verteilten. Die strenge
Sicherheitsbeamtin guckte etwas sparsam! Brach aber dann doch in Gelächter aus, als ich ihr bedröppelt mein
letztes Bonbon anbot. Grinsend lehnte sie ab.


 


45 Minuten nachdem wir uns in die Schlange eingereiht hatten, betraten wir die erste Fähre des Tages. Yippie!!!
Während meine drei Mitreisenden sich für Kaffee und Tee am bordeigenen Kiosk anstellten, suchte ich oben an Deck
einen guten Standort zum Fotografieren. Es war allerdings so voll, dass ich nur in der zweiten Reihe an der Reling ein
Plätzchen fand. Egal, die Leute waren alle sehr nett und rücksichtsvoll. Als das Schiff ablegte, bückten sich die
vorderen Passagiere und gingen zur Seite, damit jeder ein Bild von DER Ansicht auf Manhattan machen konnte.


 


 


Dass wir uns langsam der Freiheitsstaue näherten, bekam ich gar nicht mit. War ich doch völlig gebannt vom Anblick
auf die Skyline. Erst das wilde Klicken der Fotokameras zu meiner Linken, ließ mich aufschauen.
Da war sie also, die Lady Liberty! Ganz nah und live! Cool, ich hatte doch tatsächlich kurz einen Kloß im Hals. 


 


An Liberty Island angekommen verließen 90 % der Passagiere das Schiff. Wir verzichteten, uns reichte der
imposante Anblick vom Wasser aus.


 


 


Direkt im Eingangsbereich holten wir uns die Audioguides ab und begaben uns auf eine spannende Zeitreise. Die
Stimme, die uns ins Ohr sprach, führte uns den Weg der Menschen, die dort zwischen 1892 und 1954 angekommen
sind.

Wie früher tausende von verängstigten, aber hoffnungsvollen Einwanderern gingen auch wir in die eindrucksvolle
Registrierungshalle (29.000 Kacheln verteilen sich auf Boden und Wänden *unnützes Wissen…*). Die Einwanderer
wurden dort ärztlich untersucht und von Kontrolleuren befragt (Alter, Beruf, wo sie herkamen, ob sie genug Geld
dabei hatten usw. Eigentlich fast so wie heute immer noch). Wie voll es dort früher wohl gewesen sein mag?


 


Hatten sie die Fragen nicht zur Zufriedenheit beantwortet, mussten sie in einen Anhörungssaal mit einem Gremium
aus Einwanderungsbeamten, die dann entschieden, ob sie einreisen durften oder nicht. Puh, da wäre ich aber mal so
richtig nervös gewesen…!


 


Wenn man dann berechtigt war (15% - 20% der Menschen, die vor dem Gremium standen, hatten kein Glück),
durfte man ins Land einreisen.

80% aller Einwanderer überstanden die Kontrollen in der Registrierungshalle und waren innerhalb von 4 bis 5 Stunden
so weit, diese zu verlassen und die Reise an ihren Zielort fortzusetzen. 2/3 der Menschen blieben nämlich nicht in
New York City.

Es gab auf Ellis Island einen Kiosk mit Lebensmitteln, eine Geldwechselstube, einen Schalter für Bahntickets und auch
Schlaf- und Speisesäle für die Menschen, deren Einwanderung länger dauerte. Ebenfalls ein Hospital für die Kranken.


 


 


Die Menschen (2 %, das waren immerhin 250.000), die aus medizinischen oder rechtlichen Gründen nicht einreisen
durften, mussten mit der Reederei, mit der sie hergekommen waren, wieder zurück zum Abfahrtshafen. Für viele
wurde so aus der „Insel der Hoffnung“ eine „Insel der Tränen“.

Über zwei Stunden fühlten wir uns wie Einwanderer, lasen Geschichten von Hoffnung und Verzweiflung, absolvierten
Einreise-Tests und bestaunten Exponate aus längst vergangener Zeit.

Uns gefielen die Ausstellungen richtig gut. Es war ergreifend, durch die imposante Immigration Hall zu schreiten und
die vielen persönlichen Schicksale haben mich berührt. Vor einigen Jahren waren Tom und ich in Bremerhaven im
„Deutschen Auswandererhaus“ und „erlebten“ dort die Auswanderung vom deutschen Hafenpier bis hin zur Ankunft
in der neuen Welt. So schloss sich nun bei uns gedanklich der Kreis.


 


Mit dem Schiff um 12:15 Uhr fuhren wir zurück nach Manhattan und mit „Uber“ zu „Black Tap“, einem kleinen
Burger-Laden.

Allerdings war dort leider kein Tisch frei. Wir konnten aber unsere Telefonnummer angeben und per SMS sollten wir
informiert werden, sobald ein Tisch frei würde. Das konnte gute 30 Minuten dauern.
So drehten wir eine Runde durchs Viertel, bummelten eine Weile durch „Bloomingdale’s“ und hörten ein paar richtig
geilen Straßenmusikern zu! Zur gleichen Zeit erreichte uns dann die SMS, dass unser Tisch frei sei. Schade, den
Musikern hätte ich gerne noch länger zu gehört.

Aber so gingen wir schnell zurück und wurden auch direkt ins Kellerrestaurant geführt. Die vielen Tische standen
dicht beieinander und unserer leider so dämlich unter der Klimaanlage, dass uns allen arschkalt war! Jan ließ seine
Jacke direkt an und auch mein Schal blieb lieber um meinen Hals geschlungen.

Die Burger waren dafür aber megalecker. Doch der Hauptgrund für unseren Besuch dort waren eigentlich die
gigantischen Milchshakes! Als Nachtisch wurden sie dann herangekarrt. Mein Vanille-Shake hatte einen gefrosteten
Rand aus Zuckerguss, garniert mit Oreo-Keks-Stücken. Darauf einen Berg aus Sahne, in dem ein Cookies and
Cream Sandwich steckte. Alles übergossen mit Schokosause und garniert mit Oreo-Keks-Stücken. Was für ein
Brummer!!
Auf Toms Shake lag gleich ein ganzes Stück Kuchen und Elli musste mit einem gigantischen Brownie kämpfen.  


 


Bis auf ein kleines Stück vom Brownie bezwangen wir alle die unfassbar süßen, aber dennoch köstlichen, kalten
Monster! Hilfe! Wir froren doch sowieso alle schon!

Im Laufschritt sprinteten wir zurück zum Hotel. Wir konnten gar nicht so schnell laufen, wie uns kalt war. An unserer
Unterkunft angekommen, sprang ich schnell unter die heiße Dusche und zog dann sämtliche warmen Sachen an, die
im Zimmer rumlagen. Jan schlüpfte auch endlich in seine beheizbaren Socken. Das wurde aber auch Zeit!!

Verkleidet wie die Eskimos trafen wir uns um 16:30 Uhr wieder. Mit „Uber“ ließen wir uns nach Brooklyn zur
Washington Street bringen. Hilfe!!! Dort steppte bereits der Bär! Etliche Leute hatten sich versammelt, um ein Bild
der berühmten Aussicht auf die Manhattan Bridge zu machen.

Unfassbar, gab es denn in New York nicht einen einzigen Ort an dem es nicht voll war? Wir machten das Beste draus
und bekamen doch ein paar ganz zufriedenstellende Fotos hin.


 


 


Anschließend schlenderten wir am Ufer des East Rivers entlang und genossen den Blick auf die Manhattan Bridge,
die Brooklyn Bridge und die beleuchtete Skyline! Immer wieder wurden wir von anderen Touristen angesprochen,
um Fotos von ihnen zu schießen.


 


Aus unzähligen Filmen und von etlichen Bildern und Reportagen kannten wir ja den Anblick, aber dort zu stehen ist
dann doch total beeindruckend.


 


 


 


Über die dann recht leeren Straßen von Brooklyn bummelten wir eine Weile durch die Gegend. Der Stadtteil gefiel
uns sehr gut, zumindest die paar Blocks, die wir erkundeten. Eine ausgiebige Besichtigung von Brooklyn steht
definitiv ganz oben auf unserer Liste, wenn wir wieder nach New York kommen.

Über die Brooklyn Bridge ging es für uns zu Fuß zurück nach Manhattan. Zum Glück war es dort nicht so voll wie
am ersten Abend. Dennoch waren hunderte von Touristen unterwegs und schossen Selfies oder machen
gegenseitig Fotos von sich.

Als wir Chinatown fast erreicht hatten, sahen wir vor uns mal wieder einen Polizei-Smart. Soweit nichts
Ungewöhnliches. Aber dann… wir trauten unseren Augen nicht! Der Officer war gerade dabei, ein Foto von einer
Touristin zu machen, die im Smart Platz genommen hatte!! DAS wollte ich auch, schließlich fuhr ich zuhause auch
einen Smart! Gesagt, getan!

Da soll noch mal einer sagen, die Polizei von New York versteht keinen Spaß! *lach*


 


Um 20:30 Uhr kamen wir fix und fertig im Hotel an und verschwanden direkt nach oben. Am morgigen Tag wollten
wir uns schließlich wieder um 7:30 Uhr treffen… *augenroll*
Aber nur so konnten wir die ellenlangen Warteschlangen halbwegs umgehen.

Gegen 22:00 Uhr schlief ich dann tief und fest, während Tom noch Football im TV schaute.

Wetter: bedeckt, 3°C
Schritte: 22.738
 

 

 

 

 

 

 

 

 

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