19.09.

Dieses Wohnmobil war echt die letzte Karre. Erst ging der Zünder am Gasherd nicht und Tom musste im Schlaf-
anzug zur hinteren Klappe, um das Feuerzeug zu holen. Dann stand ich unter der Dusche und wollte den
Heißwasserhahn zudrehen, da drehte der durch und ließ sich nicht schließen! Das Wasser lief und lief! Zum Glück
hatten wir Wasseranschluss…
Und zum Glück hatte Tom sein Leatherman mit Schraubenzieher dabei!

Da wir gerade dabei waren, entfernten wir das Panzertape am Dachfenster. Die Wassermassen von der vorletzten
Nacht konnte das nämlich nicht mehr halten und unser Bett war wieder nass geworden. Da es heute nicht regnen
sollte, konnte das alles abtrocknen und wir würden abends alles neu verkleben…

Um 8:30 Uhr fuhren wir los zur „Grateful Bread Bakery ". Die nette Bäckerei wird zu Recht lobend in meinem
Reiseführer erwähnt. Unsere Omeletts waren sehr lecker und die Marionberry-Scones, die wir für unterwegs
mitnahmen supersaftig. Die Marionberry ist eine Brombeersorte, die in Zusammenarbeit mit der Oregon State
University entwickelt wurde.

 

 


 


Satt ging es für uns weiter die wunderschöne raue Küste entlang. Dunst hing in den Bergen und über dem Meer.
Durch Zufall stoppten wir am Anderson Overlook. Zum Glück, denn den Ausblick sollte man nicht verpassen!


 


Am Cape Meares gab es wieder eine unbeschreiblich schöne Aussicht zu genießen. Dazu noch den kleinen putzigen
Leuchtturm, oder eher Türmchen, an der Spitze.


 


 


 


 


Einen kleinen Fußweg entfernt steht der Octopus Tree, eine Sitka-Fichte mit mehreren Stämmen. Warum der Baum
so aussieht, ist ein Rätsel. Ist eventuell ein Naturereignis für die seltsame Form verantwortlich oder waren es
vielleicht die Indianer? Man weiß es nicht. Aber Schätzungen zufolge ist der interessante Baum zwischen 250 und
300 Jahren alt.


 


Auf dem Rückweg zum Highway 101 legten wir noch einen kurzen Stopp an „Rosannas Café“ ein. Auch dieses Café
ist meinem Reiseführer einen Eintrag wert. Da wir aber noch satt vom Frühstück waren, gab es den „Marionberry
Cobbler“ for takeaway. Ein Cobbler ist eine traditionelle Süßspeise, bei der eine Fruchtsorte mit Teig überbacken
wird. Ähnlich dem Crumble in Schottland.

Wieder auf dem Highway 101 bogen wir ab in nördliche Richtung. In der „Blue Heron Cheese Factory“ schlenderten
wir einmal durch den Laden. Na ja, ganz nett. Man konnte ein paar der Leckereien probieren. Ansonsten gab es viel
überteuertes Zeug. So z.B. auch Ritter Sport Schokolade für 5$.


 


Auf der Weiterfahrt hielten wir endlich mal an so einer kleinen Drive-in-Kaffeebude. Die stehen an fast jeder Ecke.
Da wir dem kleinen Laden aber nicht das Dach abreißen wollten, parkten wir das Womo lieber abseits und gingen zu
Fuß hin. Der Kaffee und der Caramel-Latte waren köstlich. Wir sollten an diesen Buden unbedingt öfter anhalten!!


 


Der Highway 101 ist wirklich eine wunderschöne Strecke. Mal führt er direkt am rauen Pazifik vorbei, dann wieder
durchs Hinterland und nette Örtchen. Ein Aussichtspunkt jagte den nächsten und einer war schöner als der andere.


 


 


Nur der angepriesene Aussichtspunkt auf „Cannon Beach“ war ein Reinfall. Ein großer Baum versperrte die Sicht.
Na ja, Pech!


 


Sowohl der Strand als auch die Stadt „Cannon Beach“ gefielen uns nicht wirklich gut. Der Strand ist breit und nicht
so ursprünglich wie die anderen. Lediglich der berühmte „Haystack Rock“ ist imposant und ein echter Hingucker. Der
gut 70 m hohe Monolith bekam seinen Namen wegen der Ähnlichkeit zu einem Heuhaufen und zählt zu den größten
Küstenmonolithen der Welt.


 


 


 


Als letzten Punkt hatte ich den „Ecola State Park“ auf meiner Liste. Die Anfahrt durch den uralten Wald war bereits
traumhaft. Die Aussicht auf die Küste von Cannon Beach und den Haystack Rock ebenso!


 


Am Campingplatz warfen wir den Grill an. Das Fleisch und der Fisch vom Vortag mussten dringend weg. Am
knisternden Lagerfeuer gab es wieder leckere S’Mores und das Dachfenster überm Bett dichteten wir auch noch
ab. Gegen 22:00 Uhr schliefen wir zufrieden ein.


 


 


Kilometer: 140
Wetter: 14°C – 221C, Sonne und Schleierwolken, abends zugezogen
Übernachtungsplatz: Fort Stevens State Park (34 $ + 8 $ Gebühr, 37,74 €)
Mit Strom, Wasser und dumpen
 

 

 

 

 

 

 

 

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