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06.05.
Punkt 10:00 Uhr saßen wir im Auto und starteten in den neuen Tag. Der Himmel war wolkenverhangen, der Wind blies immer noch sehr stark und bei 9°C nieselte es leicht. Das richtige Wetter um NICHT vor die Tür zu gehen.
Der ursprüngliche Plan war eigentlich, erst ins Landesinnere nach Betws-y-Coed zu fahren und dann gegen Nachmittag die Insel Anglesey zu besuchen. Aber laut Wettervorhersage sollte der Regen von der Küste her nachlassen. Also machten wir uns erst auf die Insel zu erkunden.
Das erste Ziel sollte der South Stack Leuchtturm sein. Seit 1809 führt er die Seefahrer sicher um die Westspitze herum. Dort angekommen, regnete es immer noch so stark, dass wir erst mal ins nahegelegene Visitor Center gingen, uns über die Gegend erkundigten und ein zweites Frühstück einnahmen.
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Als der Wassereimer von oben ziemlich leer zu sein schien, wagten wir einen Versuch und machten uns auf den Weg hinunter zum Leuchtturm. Nach einigen Treppenstufen merkte Tom, dass er sein Fernglas im Auto vergessen hatte. Schnell ging er zurück und kaufte auf dem Weg in dem Visitor Center noch eine Mütze für mich. Vielen Dank! Der Wind war wirklich sehr sehr kalt und vereinzelte Tropfen kamen immer noch vom Himmel.
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Hunderte von Seevögeln tummelten sich auf den Klippen oder ließen sich im Wind treiben. Hohe Wellen klatschten gegen die rauen Felsen und zwischendurch ertönte vom Leuchtturm das Nebelhorn. Eine Eisenbrücke, unter der das Meer tobte, trennt Anglesey von dem vorgelagerten kleinen Felsen, auf dem der Leuchtturm steht. Wegen des Sturms war sie aber geschlossen, wir machten kehrt und liefen die über 400 Treppenstufen wieder nach oben.
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Nach insgesamt einer Stunde kamen wir wieder am Auto an, ziemlich durchgefroren und etwas nass. Aber trotz des schlechten Wetter war es ein unvergesslicher Spaziergang oder vielleicht auch gerade deshalb.
Wir verließen die Küste erst mal wieder und fuhren nach LLanfairpwll. Das ist aber nicht der vollständige Name des kleinen Örtchens. Der lautet nämlich:
Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch
Mit 58 Buchstaben ist es der längste amtliche Ortsname in Europa und er bedeutet übersetzt: „Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels und der Thysiliokirche bei der roten Höhle“. Ein Einwohner hatte sich im 19. Jahrhundert den Namen ausgedacht, um den Ort attraktiver zu machen und mehr Touristen anzulocken. Das ist ihm geglückt! Neben dem Bahnhof mit den Schildern befindet sich ein großer Touriladen.
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Schnell nutzten wir den für einen Toilettenbesuch und fuhren dann auch schon weiter zum Beaumaris Castle.
Sie ist die letzte und größte Burganlage von Edward I, mit deren Bau 1295 begonnen wurde. Allerdings wurde sie niemals fertig gestellt. Das Geld wurde knapp und die Engländer mussten sich um andere Baustellen kümmern, die Schotten waren auf dem Vormarsch!
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In der Hoffnung, dass sich der Regen im Inland genauso verzogen hatte, wie auf der Insel Anglesey, machten wir uns gegen 15:15 Uhr auf den Weg nach Betws-y-Coed.
In den Bergen hingen die Wolken aber leider fest und es nieselte immer mal wieder.
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Direkt an der A5 liegt das Ugly House, das wir eigentlich gar nicht so hässlich fanden. Um das kleine Haus ranken sich zahlreiche Legenden, Mythen und Geschichten, doch bis heute weiß niemand, wann es eigentlich gebaut wurde und von wem. Die erste bekannte Person, die dort wohnte, war um 1900 ein Hirte namens John Roberts. Von 1928 bis 1961 wohnte dann eine Familie Riley in dem kleinen Cottage, die es auch ein wenig umbaute. 1988 wurde es von der Snowdonia Society gekauft. Heute ist das Ugly House immer noch in ihrer Verwaltung und beherbergt einen kleinen Tearoom.
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Unweit des Ugly House befinden sich die Swallow Falls. Vor den Treppen, die zu dem Wasserfall hinunterführen, gibt es ein Drehkreuz. Erst mal waren 1,50 Pfund pP fällig. Da es in den letzten Tagen viel geregnet hatte, war der Llugwy-Fluss entsprechend voll und so donnerten gewaltige Wassermassen die Felsen hinunter.
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An der St Michael´s Church in Betws-y-Coed parkten wir und schlenderten über den alten Friedhof rund um die kleine Kirche aus dem 14. Jahrhundert.
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Direkt daneben spannt sich die kleine Suspension Bridge über den Fluss Conwy.
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In dem schnuckeligen Dorf Capel Garmon wollten wir im „White Horse Inn“, einem 400 Jahre alten Pub, was trinken gehen. Aber leider scheint es den Pub nicht mehr zu geben. Das Gebäude sieht verlassen aus und alle Schilder wurden demontiert. Wirklich schade!
Bevor wir zu unserer Unterkunft fuhren, steuerten wir noch das Fairy Glen an. Am gleichnamigem Hotel gibt es einen Parkplatz (1,50 Pfund, 2,10 €) und von dort aus einen ausgeschilderten Rundweg. Für diesen braucht man ohne Stopps gute 30 Minuten, wir waren 50 Minuten unterwegs. Es ist ein schöner Spaziergang, aber so romantisch und verwunschen wie das Glen in meinem Reiseführer beschrieben ist, ist es auf keinen Fall. Das mag vielleicht auch an den Unmengen an Wasser oder an der fehlenden Sonneneinstrahlung gelegen haben.
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Um 19:30 Uhr kamen wir am Menai Bank Hotel in Caernarfon an. Nach dem Einchecken spazierten wir sofort wieder los in die Stadt. Gleich hinter der Stadtmauer liegt das urige „Black Boy Inn“. Es wurde um 1522 erbaut und ist eins der ältesten Gasthäuser in Nordwales. Dort gab es für uns ordentlich was auf die Gabel und das auch noch zu einem vernünftigen Preis in einem tollen Ambiente. Absolut empfehlenswert!
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Satt drehten wir zwei noch eine Runde durch den Ort und erreichten auch das gewaltige Caernarfon Castle. Baubeginn war 1283, die Burg mit der dazu neu entstehenden Stadt sollte Edwards Hauptstadt in Nordwales werden. Die bisherige walisische Siedlung dort wurde zerstört und die Bewohner vertrieben.
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Wir freuten uns schon auf die morgige Innenbesichtigung der Burg, machten aber für diesen Abend Schluss und kehrten zum Hotel zurück. Um 0:00 Uhr hörte man ein leises Schnarchen aus unserem Zimmer.
Kilometer: 239 Wetter: 9°C, bewölkt mit Schauern, aber auch kurzen Sonnengastspielen Unterkunft: Menai Bank Hotel (55 Pfund, 76,50 €)
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Tag 6
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Übersicht
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Tag 8
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