13.06.

Um 9:00 Uhr schellte der Wecker, aber niemand von uns hatte Lust aufzustehen. So lümmelten wir noch eine Stunde in der Muckelhöhle rum, ehe wir unter die Dusche sprangen. Urlaub ist doch was Feines!
Zum Frühstück tischte ich die Wurst- und Käsereste aus dem Kühlschrank auf. Was wir nicht verbrauchten, brachte ich meinen Eltern runter. Danach war Auto packen angesagt. Wir schleppten alles nach unten und versuchten mit Sinn und Verstand den ganzen Kram möglichst platzsparend zu verstauen. Erstaunlicherweise klappte das ganz hervorragend. Am Ende gab es sogar noch ein bisschen Luft nach oben. Aber wirklich nur ein klitzekleines Bisschen.

 

 



Zurück in der Wohnung, wurde diese gesaugt, der Müll runter gebracht und ein letztes Mal unsere Mitnehmliste kontrolliert. Hatten wir auch wirklich alles? Nach der Anzahl der vielen Häkchen, meinten wir einstimmig, JA!

Bis zur geplanten Abfahrt hatten wir jetzt noch eine Weile Zeit. Tom legte sich noch einmal aufs Ohr und ich schnöselte ein wenig im Internet rum und sah fern. Boah, was für eine Entspannung. Ich glaube, so locker fing noch keiner unserer Urlaube an. Dank des „geschenkten“ Urlaubstages!
Als unsere Spülmaschine ihren „Ich-bin-fertig-Piepton“ erklingen ließ, weckte ich meinen Mann. Der sprang noch schnell einmal unter die Dusche und anschließend füllten wir unsere Kühlbox im Auto mit Wurst und Käse für die nächsten Tage.

Gegen 16:30 Uhr verabschiedeten wir uns von meinen Eltern und ich wollte noch schnell besagte Kühlbox einstöpseln. Gesagt getan, allerdings gab das hellblaue Teil keinen Mucks von sich. Wir prökelten am Stecker rum, drückten hier, zogen da… NIX! Ich bekam sekündlich schlechte Laune, da halfen auch die gut gemeinten Ideen meiner Mama wenig, sehr wenig! Wir beschlossen, es erst mal gut sein zu lassen, verabschiedeten uns und setzten das Auto in Gang. Die lange Fahrt in den Norden konnte beginnen!

Kurz vor der Autobahn stoppte Tom dann aber noch mal den Wagen. Ihm ließ der Mist mit der Kühlbox auch keine Ruhe. Hier fanden wir dann schließlich auch den Fehler. Das vordere Teil vom Stecker war weg! Einfach weg! Keine Ahnung wohin. So konnte die Box auch nicht funktionieren.


Kaputt!!!


Was tun? An der nächsten Tankstelle wollten wir anhalten und nachschauen, ob sich dort geeignetes Reparaturmaterial kaufen ließ. So fuhren wir etwas missmutig weiter auf die Autobahn. Nach ein paar Kilometern konnten wir im Shop einer Tankstelle dann einen neuen Zigarettenanzünder-Stecker erwerben. Tom machte sich mit seinem Leatherman gleich an der Box zu schaffen und verbaute den neuen Stecker. Das sah ziemlich professionell aus, leider sah es aber auch nur so aus. Beim erneuten Test, blieb die Kühlbox wieder stumm. Ich war mittlerweile so sauer, dass ich das blöde Ding am liebsten sofort in den nächstbesten Müllcontainer geworfen hätte!
Aber Wut war hier fehl am Platz, wir mussten überlegen, ob wir uns jetzt wirklich eine neue Box kaufen sollten. Schnell war klar, dass das sinnvoll war. Wir hatten so viel Wurst und Käse mit und kalte Getränke sind nun auch mal was Feines.

Aber jetzt findet mal, auf der Autobahn fahrend, einen Baumarkt. Einer mit drei Buchstaben tauchte kurz nach einer Abfahrt auf. Zu spät… Nach weiteren 50 Kilometern sahen wir über den Baumwipfeln ein großes „Poco“-Schild. Vielleicht hatten wir Glück und dort gab es auch einen Baumarkt. Also fuhren wir runter von der Bahn und hielten Ausschau. In einem kleinen Industriegebiet tauchte dann doch tatsächlich das ersehnte Geschäft vor uns auf!! Wir fühlten uns, als hätten wir, tagelang durch die Wüste irrend, auf der Suche nach Wasser, endlich eine Oase gefunden. Na ja, vielleicht ein bisschen übertrieben, aber wir waren trotzdem richtig glücklich!
Direkt neben dem Eingang standen bestimmt 20 nagelneue graue Kühlboxen. Sie hatten nur leider einen kleinen Nachteil, sie hatten nur einen 12V Anschluss und keinen Stecker für die heimische Steckdose. Egal, wir kauften für
35,- € trotzdem eine.



Auf dem Parkplatz packten wir dann unsere Nahrungsmittel um und konnten die alte Box sogar im Baumarkt abgeben. Vielen Dank dafür!
Nach einem erfolgreichen Test unseres Minikühlschrankes begaben wir uns wieder auf die Autobahn und kamen problemlos voran.

Gegen 21:00 Uhr schossen die Deutschen das 0:1 gegen Holland und wir hatten Hamburg erreicht. Schade, dass wir keine Zeit für die schöne Hansestadt hatten. Neben uns ging langsam die Sonne unter und wir fuhren weiter auf der A1 Richtung Lübeck. Aus dem Radio trällerten Foster The People „Pumped Up Kicks“ als die Deutschen, wieder durch Gomez, das 0:2 erzielten! SUPER!



Um Punkt 22:00 Uhr rollten wir auf den Check-In-Schalter von Finnlines zu und nahmen kurze Zeit später kommentarlos zur Kenntnis, dass Holland auf 1:2 verkürzte. Nachdem wir unsere Bordkarten und die Tickets fürs Essen bekommen hatten, reihten wir uns brav in eine der Autoschlangen ein.



Neben uns wartete eine ganze Reihe mit schönen alten Austin Healeys. Sie kamen aus Holland und unternahmen gemeinsam eine organisierte Nordkaptour.  



Die Zeit bis zum Boarding vertrieben wir uns mit einem Anruf daheim, Futtern der letzten Sandwiches und einem kurzen Toilettenbesuch. Abpfiff beim EM-Spiel, Deutschland hatte 1:2 gewonnen!!!!
Pünktlich um 23:00 Uhr setzte sich der Autokonvoi in Bewegung und wir konnten auf die Fähre fahren. Sofort waren wir von ihrer Größe überrascht. Wie viele Decks es hier gab!! Die Besatzung hatte alles gut im Griff und schnell standen alle Fahrzeuge so, wie es sein sollte.

Wir schnappten uns unsere Taschen und gingen schnurstracks zu unserer Kabine auf Deck 9. Schick war die, keine Vergleich zu den Zellen auf den DFDS-Schiffen. Holzimitat und ein Bild an der Wand sorgten für Gemütlichkeit und Tom freute sich besonders über den Fernseher, der schon beim Betreten der Kabine lief.



Schnell stellten wir unsere Sachen ab und gingen an Deck. Dort schauten wir eine Weile den Fahrern zu, die die Sattelauflieger mit viel Geschick an Bord rangierten. Die Jungs haben es echt drauf.



Nach einer Viertelstunde wurde es uns dann etwas frisch und wir verzogen uns nach drinnen. An der Bar bestellten wir Bier (ein Pint) und Cola (0,33) und stießen auf einen tollen Urlaub an. 5,- € für die beiden Getränke, da kann man nix sagen. Auch die Preise fürs Essen sind zivil. Ich hatte ja schon bei der Buchung im Dezember das Essenspaket für uns mitreserviert. So zahlten wir für 2x Frühstück, 1x Mittagessen und 1x Abendessen 50,- € pro Person. Wenn wir es erst an Bord gebucht hätten, wären es 57,- € gewesen.



Gegen 0:40 Uhr (Bordzeit 1:40 Uhr) schlenderten wir langsam zur Kabine. Tom las noch ein bisschen und ich schrieb den Reisebericht. Nach einer Stunde konnten wir kaum noch die Augen offen halten und kuschelten uns müde in unsere Betten.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Tag 2