14.06.

Das war mal eine schöne ruhige Nacht, wir hatten beide super geschlafen. Ein Blick aus dem Fenster zeigte uns, dass das Schiff ganz ruhig über die glatte Ostsee glitt. Zwei Minütchen machten wir noch einmal die Augen zu, bevor wir dann um 8:30 Uhr (BZ) aufstanden und die heiße Dusche genossen.

Eine Stunde später betraten wir das Restaurant und fanden auf Anhieb unseren Tisch mit der Nummer 135. Ein Blick auf das Frühstücksbuffet zeigte keine besonderen Highlights, aber es war eigentlich alles vorhanden. Viel frisches Obst, verschiedene Müslis, Wurst, eine Sorte Käse, ein bisschen Dosenfisch, ein paar warme Sachen, wie Rührei, kleine Frikadellen und irgendwelche Blätterteigtaschen, Marmeladen, Paprika, Gurken und Tomaten. Brot, Brötchen, Kaffee, Tee und O-Saft gab es natürlich auch. Also völlig ausreichend.

Gut gesättigt gingen wir kurz in die Kabine zurück und holten eine Zeitschrift für Tom und den Läppi für mich. Damit bewaffnet machten wir es uns an Deck gemütlich. Kaum hatten wir Platz genommen, lugte die Sonne hinter den Wolken hervor und wärmte uns. Ach, was war das schön! Kleine und große Inseln, Fischkutter und Containerschiffe zogen an uns vorbei oder begleiteten uns ein Stück. Es war so herrlich dort an Deck in der Sonne zu sitzen. Entspannung pur!

 

 





Um kurz vor 13:00 Uhr kam die Lautsprecherdurchsage, dass man im Restaurant jetzt Mittag essen konnte. So wirklich Hunger hatten wir beide nicht, nur etwas Appetit. So brachten wir unsere Sachen zurück zur Kabine und machten uns auf zum Mittagsbuffet.

Es gab eine Salatbar mit geräuchertem Fisch, Suppe, verschiedene Fleisch-, Hühnchen- und Fischgerichte, etwas Gemüse, Kartoffeln und Püree. Zum Nachtisch Obstsalat und kleine Streuselkuchenstücke mit Vanillesoße. Uns hat alles super geschmeckt, besonders die kleinen Gehacktesbällchen mit Pflaumenfüllung!
Säfte, Tee und Kaffee gab es zum Essen kostenlos dazu. Andere Getränke, wie Cola, Sprite, Wein und Bier konnte man an der kleinen Bar kaufen.

Ein Herr neben uns baute sein eigenes kleines Buffet vor sich auf. Neben einem Teller Suppe holte er sich gleichzeitig noch zwei prallgefüllte Teller mit fast allem was die Küche zu bieten hatte. Dann noch einen Nachtischteller und zwei Gläser mit Saft und der Platz auf seinem Tisch war ausgefüllt. Zufrieden blickte er auf seine Ansammlung von Essen und begann zu futtern. Guten Appetit!

Aber wenigstens aß er alles auf, was er sich geholt hatte. Die Familie am Nachbartisch hatte ein riesiges Schlachtfeld hinterlassen. Eigentlich bat man die Gäste auf Schildern darum, das benutzte Geschirr zu einer „Entsorgungsstation“ zu bringen. Da hatten die Vier aber mal gar nix mit am Hut. Im Gegenteil, alles lag durcheinander, die Stühle standen kreuz und quer und von den ganzen Resten auf den Tellern, wären bestimmt noch zwei Leute satt geworden. Selbst die nette Kellnerin, die den Saustall beseitigte, schüttelte den Kopf und beklagte sich bei ihrer Kollegin. Nee, da hatten wir auch kein Verständnis für!

Tom und mich überkam nach dem Essen eine leichte Müdigkeit und wir verzogen uns in eine windgeschützte Ecke an Deck. Leider war an Schlaf nicht zu denken. Ich nickte zwar immer wieder kurz ein, aber einige Leute unterhielten sich in einer Lautstärke, als wenn sie neben einem Presslufthammer stehen würden!!

Nach einer Stunde Chillen ohne Schlafen bestellten wir einen Kaffee und einen Tee. Es gab sogar Pfefferminztee mit Honig, mein Lieblingsheißgetränk.
Sollten wir uns jetzt in der Kabine noch ein bisschen aufs Ohr legen? Ja, sollten wir! So gingen wir zurück und genossen die Ruhe in unseren vier Wänden. Schnarch…

„Ding Dong, das Essen ist im Restaurant serviert!“, brüllte es aus dem Lautsprecher und ich saß fast senkrecht im Bett! Tom war schon wach und sah mich grinsend an. Essen! Och, nicht schon wieder! Also eine 14tägige Kreuzfahrt wäre nix für uns. Nach den zwei Wochen hätten unsere eh schon fülligen Körper durch die ganze Esserei so voluminöse Ausmaße angenommen, dass man uns von Bord rollen müsste. Oder wir müssten die Zeiten zwischen den Essen im Fitnessstudio verbringen…

Aber jetzt war alles bezahlt (so ist das, man kann ja nix verkommen lassen) und ich machte mich in unserer Mini-Nasszelle etwas frisch, während Tom im TV Italien – Kroatien guckte. Nach einer halben Stunde stand es immer noch 0:0, als wir uns auf den Weg zum Restaurant machten.

Wow, das Buffet war richtig gut. Neben Standardessen, wie Salatbar, Suppe und Fleisch und Fisch, gab es Ente und Garnelen. Mmmh, besonders lecker war auch der Nachtisch – Tiramisu!! Davon haben wir uns auch noch mal einen Nachschlag geholt.



Mit dem Fotoapparat bewaffnet begaben wir uns nach dem tollen Essen wieder an Deck. Die letzten Sonnenstrahlen wärmten unsere Nasen, aber sonst war es ganz schön frisch im Wind. Aber wir hielten durch, dann es sah fast so aus, als wenn die Sonne im Meer untergehen würde. Und das hatten wir noch NIE gesehen. Immer hatten sich im letzten Moment Wolken davor geschoben.





Aber an diesem Abend hatten wir tatsächlich Glück. Die helle Scheibe tauchte sanft im Meer ein und verschwand langsam – wunderschön!!
Was für ein toller, romantischer Abschluss unseres Faulenzertages!
(Nachtrag: Beim genauen Betrachten der Bilder zuhause sahen wir, dass auch dieses Mal Wolken davor waren. Die waren so pillegerade, dass sie in natura wie der Horizont aussahen. Wieder nix mit Sonne im Meer! So ein Mist!!)








Zurück in der Kabine sprang ich schnell unter die Dusche, meine kalten Beine wieder auftauen. Während wir uns dann in die Betten legten, verloren die trotzdem feiernden Iren gegen Spanien mit 4:0. Schade…
Gegen 0:00 Uhr schlummerten wir zufrieden ein.
 

 

 

 

 

 

 

 

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