03.07.

Heute stehen wir mal richtig früh auf. Kurz vor 6:00 Uhr schellt der Wecker. Geheimnisvoll locke ich meinen Mann
nach North Rustico. Schon vor Monaten habe ich für heute übers Internet heimlich eine Angeltour gebucht.

Mit heißem Kaffee werden wir dort begrüßt und zusammen mit 14 anderen Leuten aufs Boot geschickt.

 

 


 


 


Pünktlich um 8:00 Uhr tuckern wir aus dem Hafen. Lee erklärt uns die Angeln, während Brad den Kahn aufs offene
Meer steuert. Nach einer viertel Stunde stoppt er und gibt uns ein Zeichen: Angeln ins Wasser! Kaum hängen diese
drin, hat auch schon der Erste eine Makrele am Haken. Und jetzt geht es Schlag auf Schlag. Lee hat alle Hände voll
zu tun, eine Makrele nach der anderen wird aufs Boot geholt. Er entfernt sie von dem Haken und befördert sie in
eine Kiste. Nur die Heringe werden wieder über Bord geworfen, sie dürfen weiterleben.


 


 


Viele davon aber auch nur für kurze Zeit, denn die Möwen und die Gannets haben natürlich mitbekommen, dass es
hier was zu fressen gibt. Mit einem Affenzahn schießen die Gannets vom Himmel und tauchen ins Wasser ein. Einige
nur Zentimeter von der Reling entfernt. Wir müssen aufpassen, dass wir sie mit der Angel nicht treffen und dass sie
uns die Fische von selbiger nicht klauen. Lee und ich werden fast von einem lebensmüden Gannet getroffen, als er
nur wenige Millimeter an unseren Köpfen vorbei ins Wasser schießt. Bekloppte Vögel!


 


 


 


 


So, jetzt haben wir genug Makrelen gefangen und schippern weiter aufs Meer hinaus. Die Fische werden von Lee in
mundgerechte Stücke zerlegt und kommen nun an die Angeln. Alle Ruten ins Wasser, es wird Dorsch geangelt. Das
ist aber nicht ganz so einfach wie bei den Makrelen. Nur drei Leute an Bord holen einen Dorsch raus, darunter auch
Tom.


 


Nach noch einem kurzen Stopp über einem Makrelenschwarm fahren wir zurück zum Hafen. Auf dem Weg sehen
wir noch einen Minkwal. Zig Möwen und Gannets begleiten uns, da Lee die Fische ausnimmt und alles Überflüssige
über Bord geht.

Am Dock angekommen verteilt Lee Tüten mit Makrelenfilets (in unserer sind 20 Stück) und Tom bekommt natürlich
auch seinen Dorsch filetiert.


 


Wow, das war mal eine coole Tour! Für 40 Dollar hatten wir eine Menge Spaß und haben jetzt eine große Tüte Fisch
im Kühlschrank.

Im WoMo befreien wir uns ein bisschen vom Salzspritzwasser und fahren dann nach Cavendish. Eine Besichtigung
von Green Gables House steht an. Das Wohnhaus aus dem 19.Jh., bildet die Kulisse für das berühmte Buch von
Lucy Maud Montgomery: “Anne of Green Gables“.


 


 


Vor dem Haus mit dem grünen Dach setzen wir uns auf eine Steinbank und beobachten die vielen Japaner, wie sie
gegenseitig Bilder voneinander machen. Plötzlich kommt ein Mann mit einer wilden Fotoausrüstung an und macht
ganz wichtig Bilder vom Haus. Einige Minuten später ein zweiter Mann mit einer Filmausrüstung und einer Frau im
Schlepptau. Ganz gespannt beobachten wir die Szenerie. Was das wohl wird??
Da kommt auch schon die Lösung angeschlendert, ein japanisches Brautpaar. Und die ganze Sippschaft, die Damen
im Kimono, hinterher. Wie süß!
Alle machen wie wild Fotos. Ich möchte nicht wissen, auf wie vielen Bildern wir mit drauf sind!? Im Shop kaufe ich
noch eine Flasche Himbeerbrause (lecker) und wir machen uns vom Acker.

Das Örtchen Summerside steht als Nächstes auf dem Plan. Kurz hinter dem Ortseingang befindet sich das College
of Piping. In meinem Reiseführer steht, dass um 15:30 Uhr die Schüler dort ein Sommerkonzert geben würden. Im
Gift Shop erklärt man uns dann aber, dass heute nur für die am Montag stattfindende Show geübt wird. Schade!
Wir drehen eine Runde durch den Shop und wollen gerade wieder gehen, als die Dame uns anbietet doch bei der
Übung zu zuschauen. Na, das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen und verkrümeln uns auf die letzte Bankreihe,
um auch niemanden zu stören. Über eine Stunde lang schauen wir begeistert den Pipern und Tänzerinnen zu und am
liebsten würden wir nach jeder Übung applaudieren… Toll!!


 


 


Am Hafen von Summerside schlendern wir durch die kleinen bunten Lädchen, die direkt über dem Wasser errichtet
wurden.


 


 


 


Gegen 17:30 Uhr machen wir uns auf zum CP.

Der uns zugewiesene Platz ist inmitten anderer Camper und gefällt uns mal so gar nicht. Beim „Über-den-Platz-
spazieren“ entdecken wir noch ein freies Plätzchen in der ersten Reihe und fragen nach, ob wir nicht umziehen
können. Kein Problem, als Differenz (am zweiten Platz können wir nicht dumpen) bekommen wir einen Arm voll
Brennholz.

Mittlerweile ist es ziemlich windig geworden, aber Tom bekommt das Feuer trotzdem an. Ich bereite unsere
gefangenen Fische vor und eine Stunde später lassen wir sie uns im Van schmecken. Zur gleichen Zeit fängt es
draußen an zu regnen. Perfektes Timing!

 

 

 

 

 

 

 

 

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