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04.07.
An diesem Morgen waren wir irgendwie etwas träge. So wirklich kamen wir nicht in die Puschen und trödelten den ganzen Morgen rum. Erst um 9:30 Uhr waren wir mit allem soweit fertig, dass wir aufbrechen konnten. Viel Zeit hatten wir an diesem Morgen eh nicht, da um 14:00 Uhr eine weitere Tour anstand. Meine Güte, was für ein Terminstress!
An der Hallgrímskirkja fanden wir einen guten Parkplatz und machten uns auf in die Stadt. Natürlich sahen wir uns als Erstes die imposante Kirche an, mit deren Bau erst 1945 begonnen wurde. Von innen ist sie kühl und wenig einladend. Außerdem voller Menschen, die ständig vor sich hin blubberten. Kann man nicht mal 5 Minuten den Mund halten? Das schaffe ja sogar ich!
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Auf Ufer steht die Skulptur „Sonnenfahrt“, die ich sofort mit Reykjavík verbinde. Tom hatte die an ein Wikingerschiff erinnernde Skulptur allerdings noch nie gesehen.
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Am Wasser entlang liefen wir rüber zum Konzerthaus Harpa. Die gläserne, wabenförmige Fassade ist wirklich toll und besonders schön zu fotografieren.
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Durch die netten belebten Straßen schlenderten wir vorbei an Geschäften, gemütlichen Cafés und urigen Restaurants.
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Unser letzter Punkt für Reykjavík war der alte Friedhof Hólavallagarður. Mit seinen großen Bäumen, verwilderten Gräbern und bemoosten Grabsteinen gefiel er uns richtig gut. Wir lieben so alte Friedhöfe einfach (Aber sonst sind wir normal *lach*). Warum müssen die in Deutschland immer nur so spießig ordentlich aussehen!?
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Auf dem Rückweg zum Womo bummelten wir durch die Geschäfte und kauften ein paar Sachen für die Lieben daheim und natürlich auch für uns.
Reykjavík ist keine typische Großstadt. Es gibt ganz viele kleine Holzhäuser und alles ist überschaubar und nicht so riesig. Auch wenn an jeder Ecke gebaut wird, uns gefiel die Stadt sehr gut. Zumindest das, was wir in der kurzen Zeit gesehen haben. Es gibt viele nette kleine Lokale und schöne Geschäfte mit nicht alltäglichen Dingen.
Um 13:00 Uhr waren wir wieder am Campingplatz und füllten dort erst mal den Wassertank auf. Also Tom machte das, ich schmierte uns derweil ein paar Stullen mit Leberwurst. Lecker Bütterchen futternd legten wir eine Weile die Beine hoch und chillten.
Nach dem Essen spazierten wir zur Bushaltestelle am Eingang des Campingplatzes rüber. Dort sollte uns um 14:30 Uhr ein Bus zur gebuchten Tour abholen. Es wurde 14:35 Uhr, dann 14:40 Uhr und ich wurde langsam nervös! Nicht, dass wir an der falschen Stelle standen?! Aber wo sollten wir sonst stehen? Es gab nur den Eingang und nur die Bushaltestelle. Wir mussten also richtig sein! Wo blieb nur dieser scheiß Bus? Tom schaute mich schon etwas genervt an, während ich von rechts nach links stiefelte. Weil dadurch der Bus auch bestimmt schneller kam… *augenroll* Nachdem ich das fünfte Mal auf die Reservierungsbestätigung geguckt hatte und da immer noch das Gleiche stand, maulte ich Tom an, er solle doch dort mal anrufen. Mittlerweile war es 14:47 Uhr! Nicht, dass die Tour ohne uns stattfand. Kurz nachdem Tom mit der freundlichen Mitarbeiterin gesprochen hatte, die meinte, dass der Bus gleich kommen würde, kam er tatsächlich angerauscht. Erleichtert hüpften Tom und ich hinein. Mit acht weiteren Tourteilnehmern ging es raus aus Reykjavík. Nach wenigen Minuten wurde es still und alle waren eingeschlafen. Auch mir fielen bald die Augen zu, so ein herrliches Geschuckel…
Um 15:30 Uhr erreichten wir den Startpunkt unserer Tour in den Vulkan! Was war ich aufgeregt! Nachdem noch einmal alle zur Toilette geflitzt waren, lief unsere Gruppe von 19 Leuten los. Einige hatten sich noch einen neongelben Regenmantel übergeworfen. Wir waren zum Glück regenfest gekleidet. So marschierten wir los direkt in die Regenwolken! Island, ich kann dich gerade nicht leiden!!!
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Von unserem Ziel sahen wir nichts, absolut gar nichts. Wir liefen quasi in eine weiße Wand. Flotten Schrittes waren Tom und ich direkt hinter unserem Guide Viktor, der uns erzählte, dass pro Tag etwa 180 Personen in den Vulkan gebracht werden. Die Saison geht von Mai bis Oktober.
Entdeckt wurde der Thrihnukagigur 1974, aber aufgrund der Größe nicht weiter erforscht. Erst 2010 als der Eyjafjallajökull ausbrach, kam National Geographic nach Island und wollte eine Doku über Vulkane drehen. Einwohner berichteten dem Kamerateam von dem Loch in der Erde. Man wisse aber nicht genau, wie es wirklich unten aussieht. Nur, dass es wohl ein erkalteter Vulkan sei. Daraufhin hat das NG-Team eine Fensterputzer-Gondel besorgt, einen Träger über das Loch gelegt und ab ging es hinunter in den Vulkan. Seit 2012 ist dieser Krater nun auch für den Tourismus zugänglich.
Nach 45 Minuten kamen wir klatschnass am Base Camp an. Unsere Regensachen hatten ihren ersten Härtetest hervorragend überstanden. An der kleinen Hütte wurden wir von Oppa mit Kaffee, Tee und Wasser herzlich empfangen. Sie und Viktor teilten uns in drei Gruppen ein, da nicht alle gleichzeitig in die Gondel konnten. Kaum hatten wir auf den Holzbänken Platz genommen, riss draußen der Himmel auf. Nee, wirklich klasse!
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Der Reihe nach bekamen wir Helme und einen Sicherheitsgurt. Und dann ging es auch schon los! Das letzte Stück bis zum Gipfel war kurz und der Blick von oben war gigantisch. Dann wurden wir mit einem Halteseil an unserem Gurt gesichert und durften in die Gondel gehen.
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Langsam setzte sie sich in Bewegung und brachte uns 120 Meter tief ins Erdinnere. Wow, mir fehlen immer noch die Worte…
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Unten angekommen standen wir zunächst einfach nur da und versuchten zu begreifen, wo wir waren! Erst mal nur stehen und staunen. Das war so unwirklich! Diese riesige Höhle mit den verschiedenen farbigen Felsen und nur dieses Miniloch über uns, durch welches wir wieder nach draußen kamen. Von oben tropfte ständig Wasser und die Akustik war leise und dumpf.
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In Ruhe gingen wir einmal herum. Teilweise war der Weg sehr steinig und wir mussten etwas klettern. Völlig fasziniert versuchte ich Bilder zu machen, aber auf keinem davon kommt auch nur annähernd rüber wie es dort unten war. Einfach überwältigend, gigantisch!
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Als wir fast einmal rum waren, mahnte Viktor uns zur Eile. Oh nein, ich war doch noch gar nicht fertig mit Gucken!! Schnell noch ein paar Bilder und der 40-minütige Aufenthalt war leider zu Ende. Noch Stunden hätten wir dort unten sitzen können. Was für eine faszinierende Welt!
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Langsam fuhr die Gondel uns wieder nach oben und wir genossen jede Sekunde! Genauso aber auch den tollen Ausblick, den wir dann draußen vom Gipfel hatten.
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Zurück am Base Camp gab es einen heißen traditionellen isländischen Eintopf, wahlweise vegetarisch oder mit Lammfleisch. Sehr lecker und das warme Essen tat richtig gut.
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Anschließend marschierten wir über das schroffe Lavafeld zurück zum Ausgangspunkt. Die Sicht war megaschön und ständig musste ich Fotos machen.
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Mit dem Shuttle Bus wurden wir dann zurück zum Campingplatz gebracht, wo wir ziemlich müde um kurz nach 20:00 Uhr die Womo-Tür aufschlossen. Auf eine große Kocherei hatten wir beide keine Lust mehr und so stürmten, nein wir krochen zur nächsten Hotdog-Bude.
Auf dem Rückweg sahen wir zufällig Tobias Wohnmobil auf dem Platz stehen. Leider waren er und seine Mutter aber nicht zu sehen. Schade! Tom und ich fielen bald darauf ziemlich k.o. ins Bett. 23.000 Schritte machen müde…
Kilometer: 10 Wetter 9°C – 14°C, bedeckt, nachmittags Regen, abends Sonne
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Tag 17
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Übersicht
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Tag 19
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