03.01.

An diesem Morgen schliefen wir mal wieder etwas länger und trafen uns erst um 9:00 Uhr zum Frühstück. Um kurz
nach 10:00 Uhr machten wir uns startklar für den Tag und gingen zur Metro. Mit ihr fuhren wir bis „Cais do Sodré“.
Direkt gegenüber vom Bahnhof liegt die Kuppelhalle des Mercado da Ribeira. Laut meinem Reiseführer soll es dort
einen bunten und lebhaften Markt geben. Den wollten wir uns anschauen.

Die Glanzzeiten hat der Markt aber leider wohl hinter sich. Die obere Etage war geschlossen und wurde renoviert, so
sah es dort zumindest aus. Aber auch unten waren leider viele Stände leer. Echt schade. Dementsprechend kurz fiel
unsere Besichtigung aus.

 

 


Mercado da Ribeira




Zurück zum Bahnhof und es ging mit der roten Metro-Linie raus aus der Stadt zum ehemaligen EXPO-Gelände. 1998
fand die Weltausstellung in Lissabon, am Ufer des Tejo, statt.

Der Bahnhof ist mit einem palmenartigen Dach „geschmückt“ und auch sonst haben sich die Architekten auf dem
Gelände sehr ins Zeug gelegt. Wirklich beeindruckend!





Direkt gegenüber vom Bahnhof liegt das Einkaufscenter Vasco da Gama. Früher war das der Eingang zur EXPO
gewesen. Heute tummeln sich hier Einkaufswütige in über 150 Geschäften. Wir schlenderten auch kurz durch und
tranken einen Kaffee.




Auf der anderen Seite verließen wir das Shoppingcenter und gingen über das EXPO-Gelände zum Torre Vasco da
Gama. Der an ein Segel erinnernde Turm wurde für die Weltausstellung gebaut und fand später aber keine
Nachmieter. Heute soll er in ein Luxushotel umgebaut werden.




Torre Vasco da Gama


Leider fing es auf dem Weg dorthin mal wieder an zu regnen. So ein Scheißwetter aber auch! Schnell flüchteten wir
in die Teleférico do Parque das Nações. Die Gondelbahn führt über ca. 1 km am Ufer des Tejo entlang zum
Ozeanarium. Und da Tom ja Gondel- und Seilbahnfahrten hasst wie die Pest, war er entsprechend gut gelaunt.
Mama und ich hatten unseren Spaß und genossen den Ausblick über das Gelände.





Wieder sicheren Boden unter den Füssen, besserte sich Toms Laune auch wieder. So ging er mit uns, sichtlich
entspannter, zum Oceanário de Lisboa rüber. Der Regen hatte übrigens wieder aufgehört.


Oceanário de Lisboa



Sobald wir das Aquarium betreten hatten, standen wir vor einem riesigen Fenster des zentralen Beckens. Natürlich
hatte sich dort eine große Menschentraube gebildet. Das erste Fenster kann man ruhig überspringen und
weitergehen. Es gibt zig Fenster mit Blick auf die faszinierende Unterwasserwelt und je weiter man geht, desto mehr
Platz hat man vor der Glasscheibe. Dann kann man in Ruhe Haie, Rochen, viele unterschiedliche Fischschwärme und
sogar einen Mondfisch bestaunen. Letzterer ist wahnsinnig hässlich, aber dennoch warteten wir immer wieder, bis er
auf seiner Bahn an unserem Fenster vorbeischwamm.


 


 


 


 


Zusätzlich zum Hauptbecken gibt es viele kleinere Aquarien mit z.B. Plattfischen, Quallen und Seedrachen. Und in
den vier Ecken des Ozeanariums werden verschiedene Regionen nachgestellt. Der Nordatlantik mit Puffins, die
Antarktis mit Pinguinen, der temperierte Pazifik mit einem Otterpärchen und der tropische indische Ozean mit vielen
bunten Fischen und einem Korallenriff.






Fast 2,5 Stunden hielten wir uns in der faszinierenden Unterwasserwelt auf. Es war ein toller Besuch, absolut
sehenswert. Da kann alles bis jetzt in Deutschland Gesehene einpacken!



Mit der Metro fuhren wir zurück in die Innenstadt und machten uns dort weiter zu Fuß auf zum Miradouro São Pedro
de Alcântara, ein weiterer Aussichtspunkt mit einem wunderbaren Blick über die Stadt.


Miradouro São Pedro de Alcântara


Miradouro São Pedro de Alcântara


Wenige Meter weiter steht die Igreja São Roque. Das ist eine prunkvolle Jesuitenkirche, die zwischen 1566 und 1596
erbaut wurde. Wir staunten nicht schlecht, als wir den von außen recht unscheinbar wirkenden Bau betraten.


Igreja São Roque


Igreja São Roque


Den Berg runter fuhren wir dann mit der Standseilbahn Elevador da Glória. Dort unten zogen wieder dicke
Rauchschwaden der Maronenstände umher.




Elevador da Glória


Maronen


Durch das abendliche Lissabon schlenderten wir Richtung Alfama. Unterwegs kauften wir noch leckeren 10 Jahre
alten Portwein und den Kirschlikör Ginja. Mama holte sich auch noch Pastéis de Nata für daheim. Tom und ich
wollten morgen am Flughafen mal gucken. Da gab es die bestimmt auch.






Langsam aber sicher spielten unsere Füße nicht mehr mit. Die letzten Tage waren echt anstrengend gewesen und so
beschlossen wir, dass das nächste Lokal unseres werden sollte. Und das war dann das kleine „Tasca da Sé“. Wir
verspeisten dort die leckersten Schweinereien. Rohen Schinken, Käse, Garnelen in Knoblauchöl, Goldbrasse, Ananas
mit Portwein und Karamellpudding. Zum Abschluss gab es noch Portwein und Ginja. Saulecker alles! Nur der
Stockfisch war nicht so meine Welt, was aber nicht am Koch, sondern an mir lag. Die Konsistenz und auch der
Geschmack waren nicht so meins. Na ja, man kann ja auch nicht alles mögen.



Nach dem Essen und dem Alkohol waren wir richtig müde und hatten mal so gar keine Lust, noch mit der Metro ins
Hotel zu fahren. Also stiegen wir ins erstbeste Taxi und ließen uns fahren. Die Preise für die Taxifahrten sind aber
auch wirklich nicht teuer. Wir haben immer nur um die 5 Euro bezahlt.

Im Zimmer packten wir schon mal den Koffer und Tom schaute noch ein wenig Fernsehen. Dann schrieb ich noch
ein paar Zeilen im Reisebericht. Gegen 23:00 Uhr schnarchte mir mein Mann ins Ohr und auch ich machte das Licht
aus.

04.01.

Schon um 4:30 Uhr mussten wir aufstehen. Hatte ich überhaupt geschlafen? Ich fühlte mich nicht so…
Schnell duschten wir und suchten sie letzten Sachen im Zimmer zusammen. Um 5:30 Uhr wurden wir von dem
vorher von uns bestellten Shuttlebus abgeholt. Nach ca. 15 Minuten kamen wir am Flughafen an und am Check-in
-Automaten druckte ich unsere Bordkarten aus. Dann gaben wir die Koffer ab und nach einer schnellen
Sicherheitskontrolle kauften wir noch eine Flasche Portwein und eine Flasche Ginja für daheim. Die Pastéis de Belém
(oder Pastéis de Nata) fanden wir natürlich auch. Um kurz vor 7:00 Uhr gingen wir mit unseren Einkäufen an Bord.

Pünktlich um 7:20 Uhr startete die Maschine. Es war unser erster Lufthansaflug und wir waren begeistert. Der
Sitzabstand war sowohl in der Breite als auch nach vorne hin deutlich mehr als gewohnt. Das Essen war auch noch
lecker und wir brauchten für den Rückflug nur 2 Stunden und 20 Minuten. Was natürlich nicht an Lufthansa lag,
sondern am kräftigen Südwestwind. Der rüttelte uns die ersten 20 Minuten des Fluges auch ganz schön heftig durch.
Trotzdem landeten wir sicher in Frankfurt.



Nachdem wir unsere Koffer hatten, fuhren wir mit dem Shuttlebus zurück zum Holiday Parkplatz. Das Parken
kostete uns dort für die 4 Tage 49,- Euro.

Die Autobahn war zum Glück frei und so kamen wir nach einem kurzen Einkauf gegen 15:00 Uhr zuhause an.


Trotz des nicht so tollen Wetters waren es schöne Tage in Portugals Hauptstadt. Lissabon ist eine interessante und
lebendig laute Stadt mit wirklich schönen Ecken. Die hübschen Plätze mit ihren Denkmälern, die immer wieder
plötzlich auftauchenden Aussichtspunkte über die Stadt, die prächtigen Kirchen, das ruhige Leben in den engen
Gassen der Altstadt und das leckere Essen (Fisch!!), all das hat uns gut gefallen. Aber es gibt leider auch viele
heruntergekommene und leerstehende Häuser. Das ist die andere, nicht so schöne, Seite der Stadt. Dennoch ist
Lissabon eine Reise wert!
 

 

 

 

 

 

 

 

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