25.05.

Um 08:15 Uhr gingen wir zum Frühstück und waren die Einzigen. Was für ein krasser Unterschied zu gestern, wo
der Saal voll und laut war. Heute waren bereits alle zur Fähre aufgebrochen.

Irgendwie kamen wir nicht so richtig in die Puschen und trödelten rum. Erst um 10:00 Uhr verabschiedeten wir uns
von der herzlichen Amazona und fuhren die furchtbare Ruckelstrecke zurück. Trotz der Schuckelei war es eine
schöne Fahrt.

 

 


 


 


 


 


 


 


Auf der anderen Straßenseite entdeckte Tom dann plötzlich eine Schildkröte. Sören und Meike hatten am Vorabend
auch von einer berichtet, die sie auf der Strecke gesehen hatten. Das war bestimmt die gleiche! Schildkröten sind ja
bekanntlich sehr langsam... Ach nee, das waren Schnecken! *lach*


 


 


Nach gut einer Stunde hatten wir die 30 Kilometer geschafft und der Wagen rollte wieder über halbwegs ebenen
Asphalt. Im Dorf Vau i Dejës kauften wir noch einmal drei Byrek für 250 Lek (2,09 €).

Auf dem Hinweg in den Norden mussten wir vor fünf Tagen die Bio-Farm „Mrizi i Zanave Agroturizëm“ aus
Zeitgründen ausfallen lassen. Nun hatten wir aber Zeit, den kurzen Umweg zu nehmen.


 


Das Restaurant und der kleine Hofladen setzen ganz auf lokale Produkte und Saisonalität. Die Betreiberfamilie hat
etwa 20 Hektar Anbaufläche, sie züchten verschiedene Tiere und stellen ein Großteil der Produkte selbst her. Wein,
Käse, Wurst und Liköre, alles selbstgemacht!


 


 


 


 


 


 


 


 


Im kleinen Hofladen kauften wir Marmelade, Raki und Feigenbrot. Mit unserer Ausbeute cruisten wir zum letzten
Sightseeing-Punkt des Urlaubs, zum Kap Rodon.

Mein Maps.me-Routenplaner schickte uns mal wieder über fast nicht fahrbare Straßen! Teilweise war kein Weg
erkennbar und die Schlaglöcher glichen Gletscherspalten, man sah den Boden nicht! Tom stand kurz vor einem
Nervenkollaps und hatte keine Lust mehr weiterzufahren!


 


Plötzlich standen wir vor einer stark sanierungsbedürftigen Brücke. Mein mutiger Ehemann wollte direkt drüber-
fahren, doch ich brüllte ihn an „Bist du lebensmüde?!“ Zu Fuß wollte ich mich erst mal von der Tragfähigkeit der
Brücke überzeugen. Mit rollenden Augen (JA!! Ich habe das gesehen!) blieb der Gatte im Auto sitzen.


 


Ich hatte gerade die ersten Schritte auf den knarzenden Holzbohlen gemacht, da kam ein Auto von der anderen
Seite, fuhr auf mich zu und brachte die Brücke damit deutlich ins Schwanken!

Ganz ehrlich, ich hätte mich nicht mit dem Mietauto auf dieses Ding getaut. Aber wenn der andere Wagen das
geschafft hat, sollte die Brücke uns wohl auch aushalten.


 


 


Leider wurden die Straßen einfach nicht besser und bevor wir für immer im Niemandsland von Albanien verschollen
waren, änderte ich die Route mit Google Maps. Die war zwar fast doppelt so lang, aber zumindest fuhren wir auf
asphaltierten Straßen.

Die fanden Schlangen anscheinend auch total super, denn wir entdeckten gleich zwei Exemplare. Sie hatten sich auf
dem schwarzen Asphalt gesonnt und huschten ins hohe Gras, als wir angerauscht kamen. Für ein Foto waren sie
leider viel zu schnell. Gab es eigentlich giftige Schlangen in Albanien? (Nachtrag: Ja, die europäische Hornotter zählt
zu den giftigsten in Europa. Sie ist in fast ganz Albanien anzutreffen.)

Kurz vor dem Kap Rodon angekommen, staunten wir nicht schlecht. Dort saß ein alter braungebrannter Albaner
vor einer Schranke und verlangte für das Auto mit uns zwei Insassen 500 Lek (4,15 €). Natürlich bezahlten wir und
fuhren noch ein kurzes Stück bis zum Parkplatz.

Überall am Strand standen die pilzähnlichen Bunker und durch die draufgemalte Albanien-Flagge sahen sie irgendwie
putzig aus. Wie überdimensionale Marienkäfer.


 


 


 


 


 


Der Strand war eigentlich ganz schön, aber überall lag Plastikmüll rum. Ein älterer Herr war damit beschäftigt,
große Steine vom Strand in eine Schubkarre zu befördern. Er hätte sich lieber um den Müll kümmern sollen…
Wirklich schade!

Nichtsdestotrotz machten wir es uns auf einem kaputten Betonsteg bequem, genossen noch einmal das
Meeresrauschen und die Sonne und futterten die Byreks, die wir morgens gekauft hatten.


 


 


 


 


 


 


 


Um 15:40 Uhr verabschiedeten wir uns vom Meer und fuhren zum Hotel. Unterwegs überlegten wir hin und her,
ob wir das Auto in einer der vielen „Lavazh“ Waschanlagen reinigen lassen sollten?! Tom hatte nicht wirklich Lust
dazu, ich hätte es ganz witzig gefunden. Zumal wir uns immer an den improvisierten Waschstraßen erfreut hatten.
Letztendlich entschieden wir uns gegen eine Reinigung des wirklich sehr dreckigen Dacia Duster.

Der Check-in am Flughafenhotel lief reibungslos und unser Zimmer war gigantisch groß! Alles war neu, sehr stylisch
und sauber.


 


Nachdem wir den Wagen leergeräumt hatten, fuhren wir damit zur Mietwagenrückgabestelle. Nach einer kurzen
Begutachtung wurden wir gefragt, ob man uns bei der Übergabe nicht gesagt hätte, dass wir den Wagen
gewaschen zurückbringen sollten? Äääh, neee! Das hatte man uns wirklich nicht gesagt! Unglaublich, noch nie
haben wir auch nur einen Gedanken daran verschwendet, ein Leihauto oder Leihwohnmobil gewaschen zurück zu
bringen und nun, wo wir darüber nachgedacht hatten, hätten wir es machen „müssen“! Ich konnte mir ein leichtes
Lachen nicht verkneifen!
Zum Glück war das ungewaschene Auto aber kein Problem und wir konnten ohne weitere Beanstandungen gehen.
Nach einer kurzen Runde durch die Abflughalle fuhren wir mit dem Taxi (500 Lek, 4,15 €) die drei Kilometer zurück
zum Hotel.

Dort packte ich die Koffer aus, um und wieder ein! Zum Glück war unser Zimmer groß genug und ich hatte Platz
für mein Klamottenchaos! Nach einer erfrischenden Dusche gingen wir gemeinsam zur Poollandschaft und suchten
uns einen netten Tisch fürs Abendessen.

Rib-Eye-Steak, Burger und Fërgesë schmeckten schon sehr lecker! Aber der Nachtisch war einfach himmlisch!!!
Bei einem Glas Wein genossen wir den letzten Abend in Albanien! Um 22:30 Uhr lagen wir im Bett…


 


 


 


Kilometer: 185
Wetter: 32°C, Sonne
Unterkunft: MK Hotel Tirana (80 € die Nacht ohne Frühstück)
 

 

 

 

 

 

 

 

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