24.05.

Wider Erwarten hatte ich die Nacht doch sehr gut geschlafen. Schon um 07:10 Uhr gingen wir zum Frühstück. Es
gab ein für albanische Verhältnisse sehr gutes Buffet, sogar mit Wurst, Müsli und Kuchen. 

Bereits eine Stunde später spazierten wir den Weg zur Straße hoch, stellten uns in den Schatten eines Baumes
und warteten. Tatsächlich kam gegen 08:50 Uhr ein Bus vom Veranstalter „Berisha“. Der Fahrer grüßte freundlich,
wollte aber weiterfahren. HAALLOOOO!!! Zum Glück legte er eine Vollbremsung hin und hatte auch noch genau
zwei Plätze frei. Wir also schnell rein und los ging es. Auf den Parkplätzen vor dem Tunnel sahen wir dann noch
drei freie Plätze und der Tunnel war gut beleuchtet mit einem kleinen „Bürgersteig“. Dort durchzulaufen wäre also
kein Problem gewesen. 

Am Fährterminal angekommen, herrschte Chaos, zumindest aus unserer Sicht. Kreuz und quer standen die
Motorräder, Pkws und Wohnmobile. Menschen wuselten umher und zwischendrin ein Mann, der aus einer alten
Kiste Obst und Getränke verkaufen wollte.
Die beiden Fähren, die nach Fierza fuhren, wurden bis auf den letzten Millimeter beladen. Kein Wunder, dass man
bei der Ticket-Buchung die Quadratmeter des Fahrzeuges angeben musste.

 

 


 


 


 


Erst um 09:45 Uhr setzte sich dann unser blaues kleines Boot mit sechs anderen Gästen in Bewegung.


 


 


Die Fahrt über den fjordähnlichen Koman-Stausee war traumhaft schön. In der Sonne funkelte das türkisfarbene
Wasser, ringsum die grünen Berge und hier und da mal ein kleines Häuschen. Direkt kam uns Norwegen in den Sinn!


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Nach etwa einer Stunde bogen wir ab in den Shala River. Das Wasser und auch die Luft waren plötzlich deutlich
kühler. Aber die Farbe vom Wasser war unfassbar schön!


 


Um 10:55 legte unser Boot dann plötzlich an einer Höhle mit einem kleinen Strand an. Unser nur albanisch
sprechender „Kapitän“ versuchte uns zu erklären, dass wir jetzt dortbleiben würden und dann später zu dem
Restaurant fuhren, an dem wir gerade vorbeigefahren waren. Häh?? Aber das hier war doch nicht der Ort, den wir
von Bildern aus dem Internet kannten?! Laut meiner Karte lag der gute 1 ½ Kilometer weiter flussaufwärts.


 


 


 


Als dann kurze Zeit später ein zweites Boot kam, war dort glücklicherweise ein albanisch sprechender Deutscher
bei. Dieser konnte uns dann übersetzen, dass der Fluss angeblich zu wenig Wasser hätte, um weiterfahren zu
können. Nicht sein Ernst!

Alle anderen Boote, die in der Zwischenzeit kamen, fuhren schließlich auch weiter! Boah, ich hätte kotzen können!!!
Ja, dort war es auch schon extrem schön, aber wir wollten auch bis zum Ende fahren, dorthin wo es besonders
schön sein soll!! Und wenn wirklich zu wenig Wasser im Fluss war, hätte man uns das bei der Buchung (einen Tag
vorher!!) sagen müssen, dass man nicht bis zum Ende fährt! Oder generell auf der Internetseite darauf hinweisen,
dass so etwas passieren kann.

Aber es half nichts, der „Kapitän“ stellte seine Ohren auf Durchzug und nach 30 Minuten Aufenthalt fuhren wir
zurück zum Restaurant. Die Ruhe dort war herrlich und wir genossen auch die Sicht auf den türkisfarbenen Fluss,
dennoch brodelte es in mir und ich schrieb direkt eine Beschwerde an den Veranstalter. (Nachtrag: Es gab keine
Entschuldigung, sondern nur blöde Floskeln von wegen Sicherheit…)

Geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid. Durch die Umstände hatten wir schnell Kontakt geschlossen zu unseren
Mitreisenden, zwei Portugiesen und zwei Briten aus Birmingham. Gemeinsam nahmen wir die Sache mit Humor und
witzelten rum.


 


 


 


 


Um 13:20 Uhr fuhren wir schließlich wieder zurück. Das waren dann die im Internet versprochenen vier Stunden
Aufenthalt…

Einen kurzen Zwischenstopp gab es aber noch. Auf Drängen von Paulo, dem portugiesischen Segellehrer, hielt
unser Kapitän noch an einem „Strand“ am Stausee. Das Wasser war dort tatsächlich mindestens fünf Grad wärmer
und richtig angenehm. Dafür lag der kleine Strand voller Müll! Wirklich traurig…


 


 


 


 


Um 14:45 Uhr kamen wir wieder am Fährterminal an. Netterweise wollten uns alle mit ihren Mietwagen mit-
nehmen, sogar der blöde Kapitän fragte uns (das war ja echt nett). Wir lehnten aber dankend ab und wollten die
etwas über drei Kilometer lange Strecke zurück zum Hotel lieber laufen.


 


 


 


 


 


 


Im Restaurant „Te Kastrioti“ hinter der alten kaputten Brücke trafen wir die zwei Briten wieder. Gemeinsam aßen
wir dort richtig gut. Auch wenn das Lokal vielleicht nicht danach aussieht, das Essen war echt klasse! Zum Nachtisch
gab es Trileçe und den besten Cappuccino in Albanien!!


 


Als wir gegen 17:30 Uhr zurück im Hotel waren, hüpften wir erst mal unter die Dusche und warfen uns in saubere
Sachen. Wohlriechend setzten wir uns auf die Terrasse und genossen kühle Getränke.


 


Um kurz nach 20:00 Uhr servierte uns Amazona ein oberleckeres Risotto, welches sie mit „Porridge“ übersetzte.
Dann gab es Fisch, den ihr Papa am Vortag mit dem Netz gefangen hatte.


 


Beim Essen kamen wir mit Sören und Meike ins Gespräch und quatschten den gesamten restlichen Abend
miteinander. Supernett die Beiden!

Erst um 23:30 Uhr lagen wir im Bett.

Kilometer: 3,5 zu Fuß
Wetter: 29°C, Sonne
 

 

 

 

 

 

 

 

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