18.09.

Die Bora, ein starker Fallwind, hatte die ganze Nacht ordentlich ums Haus geweht. Die Liegen auf der Dachterrasse
waren alle in eine Ecke geschoben worden und die Stühle lagen umgeworfen auf dem Boden!
Dennoch hatten wir gut geschlafen und standen relativ fit um 6:30 Uhr auf. Nach einer ausgiebigen Dusche und
einem schnellen Kaffee waren wir eine Stunde später abfahrbereit. Der Tag stand ganz im Fokus des „Biokovo
Naturparks“, der 19.550 Hektar umfasst. Zudem ist das gleichnamige Gebirge das Zweithöchste in Kroatien.

Vor ein paar Tagen hatte ich bereits Tickets für den Park gekauft. Die können ausschließlich online erworben
werden und gelten dann auch nur für eine bestimmte Uhrzeit. Da sich nur eine einzige Straße (Sackgasse) durch
das Gebirge schlängelt und man so ein Verkehrschaos vermeiden will, werden pro Stunde lediglich 20 Fahrzeuge
in den Park gelassen.
Laut Tickets sollten wir fünf Minuten vor 08:00 Uhr am Eingang sein. Als wir dann losfuhren, fiel Tom plötzlich ein,
dass er am Vortag vergessen hatte zu tanken!!! Na toll! Innerhalb von nur zwei Minuten füllte er 25 Liter Sprit in
den Wagen, rannte zur Kasse, bezahlte und im Nu waren wir wieder weg! Was für ein Boxenstopp!

Pünktlich erreichten wir den Eingang und waren trotzdem das vorletzte Fahrzeug. Keine zwei Minuten später
öffnete sich die Schranke und es ging in Kolonne die Single Track Road hoch bis zum komplett verglasten Skywalk.
Diese Attraktion liegt auf einer Höhe von 1228 m und ragt ganze 12 Meter weit von einer Klippe hervor. So bietet
sie ein einzigartiges Panorama in schwindelerregender Höhe.

Seht ihr den Schatten des Skywalks?

 

 


 


 


 


 


Vor ein paar Jahren liefen wir in Kanada auch schon mal über so einen gläsernen Aussichtspunkt. Überwindung
kostet uns das zum Glück nicht, es macht einfach nur einen Heidenspaß!


 


 


 


Leider war es arschkalt!!! Das Thermometer im Auto zeigte nur 8°C an! ACHT!!! Dazu blies ein Wind, der die
gefühlte Temperatur noch mal deutlich senkte!

Tom war an diesem Tag aus unerfindlichen Gründen ganz entspannt was das Wandern anging und das musste ich
ausnutzen! Eine äußerst seltene Gelegenheit!
So spazierten wir beide gutgelaunt den kurzen Weg zum Berg „Sinjal“ hoch. Es war herrlich so ganz ohne andere
Besucher und wir genossen am Ziel angekommen den traumhaften Ausblick!


 


 


 


 


 


 


 


Beim nächsten Wanderstopp rauf zum Berg „Vošac“ war ich mir nicht mehr so sicher, ob die gute Laune anhalten
würde. Immerhin ging es im Zick-Zack-Kurs ziemlich steil bergauf zu einer kleinen Hütte.
Aber mein Hase war motiviert (immerhin lockte ich ihn mit Ćevapčići zum Abendessen) und so kraxelten wir den
steinigen Pfad hoch.


 


 


 


Nach knapp 35 Minuten hatten wir die Hütte erreicht, in der es sogar Getränke zu kaufen gab. Sehr cool, so ein
frischer Mokka-Kaffee und ein kühles Bier hoben die bereits vorherrschende gute Stimmung noch mal deutlich.


 


 


Von dem 1422 m hohen Berg aus hatten wir eine Wahnsinns-Aussicht auf Makarska und konnten sogar unsere
Unterkunft sehen. Mit dem Auto des Vermieters davor! Was machte er denn während unserer Abwesenheit dort?
Seltsam…


 


 


 


 


 


Zurück am Auto standen einige freilebende Pferde auf dem Parkplatz, deren Schweife teilweise voller lästiger Kletten
hingen. Auch wenn überall Schilder stehen, dass man sie bitte nicht füttern soll, taten viele Besucher es trotzdem.


 


 


Um 13:30 Uhr starteten wir mit dem Auto zur letzten Etappe und nahmen den „Sveti Jure“, die höchste Erhebung
des Biokovo-Gebirges in Angriff. Die Straße ist wirklich beängstigend schmal und kurvenreich. Zudem sahen die
verbeulten und verrosteten Leitplanken auch nicht gerade vertrauenserweckend aus... Da hätte ich nicht selber
rauffahren wollen! Danke Hase, dass du mich, nicht nur heute, sondern immer, so sicher durch unsere Urlaubs-
länder fährst!


 


 


Auf 1762 m Höhe angekommen, waren wir total beeindruckt vom unglaublichen Rundumblick! Dank des klaren
Wetters konnten wir so unfassbar weit gucken... es war wirklich traumhaft und machte uns etwas sprachlos! Und
das will bei mir schon was heißen. *lach*


 


 


 


 


 


Auch wenn es immer schwierig ist, so eine atemberaubende Kulisse auf Fotos einzufangen, machte ich unzählige
Bilder.


 


 


 


 


 


 


 


 


Um kurz vor 15:00 Uhr verließen wir den spektakulären Gipfel und machten uns an die Abfahrt! Einen kurzen
Stopp legten wir noch einmal am Skywalk ein. Aber nur, damit Tom für fünf Minuten die Augen schließen konnte.
Die Fahrt war wirklich anstrengend für ihn!

Weil ich dann ein paar Kilometer weiter noch unbedingt ein Bild von unten vom Skywalk machen musste, waren
wir etwas spät dran. So kam uns die 16:00-Uhr-Auto-Kolonne doch entgegen! Aber so schlimm war es dann auch
nicht. Zu dieser Uhrzeit kamen nicht mehr allzu viele Besucher in den Park.


 


Auf dem Rückweg zum Haus kauften wir noch die versprochenen Ćevapčićis und ein Eis im Supermarkt. „Zuhause“
wurden wir direkt von den zwei süßen streunenden Katzen empfangen, die sich sehr über ihr Futter freuten.
Im mittlerweile warm gewordenen Whirlpool chillten wir gemütlich und entdeckten auf dem Berg die kleine Hütte,
an der wir mittags den leckeren Mokka getrunken hatten.


 


Nach dem Abendessen bestaunten wir den gigantischen Sonnenuntergang! Unglaublich, was die Natur so zaubert!


 


 


 


Wir saßen dann noch eine ganze Weile auf der Dachterrasse und guckten in den dunklen Nachthimmel. Die
unzähligen Sterne funkelten und wir konnten sogar die Milchstraße erkennen! Wow!!

Gegen 22:30 Uhr verschwanden wir im Bett. What a wonderful day!

Kilometer: 82
Wetter: 8°C – 23°C, Sonne
 

 

 

 

 

 

 

 

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