20.09.

An diesem Morgen konnte ich mich auch endlich wieder ganz normal mit meinem Kajal schminken, denn am Vortag
hatte ich im DM einen Anspitzer gekauft!
08:45 Uhr und wir waren abfahrbereit! Der Bauernmarkt im Örtchen Zadvarje stand auf unserem Plan. Dieser
findet dort jeden Dienstag statt.

Als wir eine halbe Stunde später dort eintrafen, herrschte auf der kleinen Straße bereits Hochbetrieb. So viele Leute
wuselten umher, überall wurde getratscht, gehandelt und gekauft. Die unterschiedlichsten Waren wurden
begutachtet und zwischen den vielen Menschen fuhren auch noch die Autos, Lkws und Busse durch. Ein wirklich
lebendiger Markt!

 

 


 


 


 


 


 


Auf kleinen wackeligen Tischen oder aus alten Autos heraus, bot jeder an, was er angebaut, eingelegt, gekocht
oder sonst wie hergestellt hatte. Dazwischen ein paar Stände mit Trödelsachen, Hühnern, Klamotten und Pflanzen.
Das Angebot war wirklich vielfältig.


 


 


 


 


 


Vor einem Transporter stand eine selbstkonstruierte Maschine, die nur dazu da war, aus einem Kohl gehäckseltes
Kraut zu machen. Und gleich gegenüber wurde ein frisches Spanferkel zerlegt, auf einer alten Küchenwaage
gewogen und an die umstehenden hungrig aussehenden Leute verkauft.


 


 


Bei den kroatischen Verkäufern kamen wir mit unserem Englisch nicht weit. Letztendlich war das aber überhaupt
kein Problem. Mit Händen und Füßen geht alles und macht dazu auch noch viel Spaß! Fast überall konnten wir die
hausgemachten Köstlichkeiten probieren, was wieder überhaupt nicht gut war für unseren Geldbeutel. Denn alles,
was lecker war, kauften wir… Wisst ihr ja!


 


 


 


An einem der kleinen Essensstände probierten wir Soparnik, einen herzhaften gedeckten Mangold-Kuchen. Er ist
eine Spezialität aus der Region Poljica und hat uns sehr gut geschmeckt. Allen anderen Leuten übrigens auch, die
Menschenschlange vor dem Stand riss nicht ab.


 


So gegen 11:00 / 11:30 Uhr fingen die ersten Händler an ihre Sachen zusammen zu packen. Also, früh dort sein,
sonst ist der urige Zauber vorbei!
Vollbepackt gingen wir zurück zum Auto. Wir hatten viel zu viel gekauft! Brot, Käse, Schinken, Wurst, Olivenöl
(13 € ein Liter), Marmelade (2,60 € kleines Glas; 4 € großes Glas), Ajvar, Schnaps und eingelegte Muscheln… Wie
sollte das ganze Zeug nur in unser Auto passen?? „Kann man eigentlich mit einem in Kroatien gekauften Anhänger
einfach so nach Deutschland fahren?“ Toms Frage wurde von mir nur mit einem heftigen Kopfschütteln
beantwortet! Ganz bestimmt würden wir in Kroatien KEINEN Anhänger kaufen!!


 


Kurz vor dem Ort gibt es einen Aussichtspunkt und wir warfen einen Blick auf den rund 40 Meter hohen Gubavica-
Wasserfall, der allerdings leider komplett im Schatten lag.


 


An der Straße zurück nach Makarska standen am Rand ein paar selbstgeschriebene Tafeln mit „Vino Prošek“ und
ich musste erst mal googeln, was „Prošek“ denn ist. Im Netz las ich: Dessertwein, rosinierte Trauben, süß... das
reichte mir schon, um den Wein toll zu finden! Also hielten wir am nächstbesten Schild. Leider gab es auf gut 20
Metern drei davon und die dazugehörigen älteren Damen winkten allesamt hektisch und riefen uns gleichzeitig
lauthals zu, wir sollten doch zu ihnen kommen! Wir wussten im ersten Moment überhaupt nicht, zu welcher wir
gehen sollten und guckten alle mit großen Augen an. Letztendlich entschieden wir uns für die erste Frau aus unserer
Fahrtrichtung kommend!


 


Diese führte uns freudestrahlend in ein kleines Gebäude auf ihrem Hinterhof und gleichzeitig klopfte sie Tom noch
auf die Schulter. „Super, dass ihr euch für mich entschieden habt!“, dachte sie bestimmt in diesem Moment.
In dem kühlen Raum lagen die Trauben in großen Bottichen und die Dame schüttete uns sofort eine Kostprobe
Prošek und auch etwas Visnja aus 5-Liter-Kanistern ein. Mmh, sehr lecker! Beide Getränke füllte sie dann für uns in
alte Weinflaschen ab und verkaufte sie für je 8 €.


 


 


Wir mussten unbedingt eine weitere Klappkiste kaufen! Wir hatten so viel neues Zeug an diesem Morgen
erworben… Das passte so wirklich nicht mehr gescheit in unser Auto! „Nein“ sagen ist halt einfach nicht unsere
Stärke… Nur beim erneut aufkommenden Thema „Anhänger kaufen“! Da konnte ich sehr gut „NEIN“ sagen!

Gegen 13:00 Uhr kamen wir dann in der Stadt Brela an und gingen zum Strand Punta Rata. Der wurde vom
Forbes Magazin zu einem der zehn schönsten Strände weltweit gewählt. Wir wissen zwar nicht, wie die anderen
neun aussehen, aber dieser war schon ziemlich nett!


 


Langsam schlenderten wir die Promenade entlang und machten Fotos vom unglaublich glasklaren Wasser und
vom „Stein von Brela“, dem Wahrzeichen der Riviera.


 


 


 


 


Für 16:00 Uhr hatte ich einen Tisch in der „Konoba Tadici“ reserviert und zweimal Peka mit Oktopus
(Zubereitungszeit zwei Stunden) vorbestellt.

Superfreundlich und auf Deutsch wurden wir von einem jungen Mann empfangen. Es gab direkt erst mal einen
Schnaps für uns und wir nahmen auf der großen Terrasse mit einem Wahnsinnsausblick Platz.


 


 


Keine fünf Minuten später stand die heiße und duftende Peka-Pfanne auf unserem Tisch.


 


Geschmacklich war das Gericht wieder eine Wucht, nur die Konsistenz vom Oktopus war beim ersten Mal zarter.
Dieser war jetzt zwar auch superweich, aber dennoch war es vor ein paar Tagen in der „Konoba Dubrava“ einfach
einen Tick besser!

Nach dem Essen erzählte uns der junge Mann von seiner Großmutter, die vor vielen Jahren dort das erste
Restaurant eröffnet hatte. Die ältesten Gebäude auf dem kleinen Hof sind 300 Jahre alt und Wein, Olivenöl und
Schinken werden dort selbst produziert. Netterweise durften wir auch einen Blick in die rauchige Peka-Küche werfen
und stolz wurde uns auch der Keller präsentiert, wo die anderen Leckereien lagerten.


 


 


 


 


 


 


Ziemlich vollgefuttert machten wir uns auf zu „Tedi“, neue Klappkisten kaufen! Natürlich fanden wir auch noch den
einen oder anderen Quatsch, der unbedingt mit musste und mit einem Eis auf der Hand kamen wir gegen 18:30
Uhr wieder an unserem Haus an.

Bevor wir unsere neuen Mitbringsel sicher verstauten, chillten wir erst in unserem warmen Whirlpool. Der war
irgendwie zu unserem Sofa von Kroatien geworfen und der Sternenhimmel war der Fernseher…
An diesem Abend sahen wir sogar ein paar Sternschnuppen! Ach, schön war’s!


 


Nachdem 1 ½ der drei neu gekauften Kisten gefüllt waren, gingen wir gegen 22:30 Uhr ins Bett.

Kilometer: 98
Wetter: 23°C, Sonne
 

 

 

 

 

 

 

 

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