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09.10.
Die letzte Nacht sprang die Heizung wieder ein paar Mal an, muss kalt gewesen sein… Das waren leider auch die Duschen. Also nicht ganz kalt, aber ich hätte sie gerne ein bisschen heißer gehabt. Beim Durchsehen unserer Schränke stellten wir fest, dass wir viel zu viel „Schlecht-Wetter-Lebensmittel“ eingekauft hatten. Da wir fast jeden Abend grillen konnten, war noch eine ganze Menge übrig. Aber zum Glück konnten wir die Nudeln und Dosen bei Canadream abgeben, die würden die Lebensmittel dann spenden.
Um kurz vor 9:00 Uhr verabschiedeten wir uns von dem schönen Platz und machten uns auf die 2-stündige Fahrt nach Victoria. Nebel hing mal wieder in der Luft, aber auch die Sonne war etwas zu sehen.
Für die vorletzte Übernachtung hatten wir uns den Fort Victoria RV Park rausgesucht. Es ist ein typischer Stadtcampingplatz mit wenig Privatsphäre. Da wir aber eh den ganzen Tag in der Stadt und nicht auf dem Platz verbringen wollten, war es uns egal.
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Nach dem Andocken ließen wir uns mit einem Taxi zur Fisherman´s Wharf bringen. In den 33 hübschen Haus- booten leben tatsächlich Menschen, obwohl sie täglich von vielen Touristen „besucht“ werden. Alle Häuser sind liebevoll hergerichtet und stellen sich dem Blitzlichtgewitter. Neben einem Kajakverleih und Whale-Watching- Veranstaltern gibt es auch einige Imbissbuden. Richtig nett dort, nicht zum Wohnen, aber zum Gucken.
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Mit einem der kleinen putzigen Wassertaxis, die überall im Hafen rumschippern, fuhren wir zum Empress Hotel.
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Das schicke, mit Efeu bewachsene, Luxushotel wurde bereits 1908 erbaut und ist eins der Wahrzeichen von Victoria. Dort kann man auch für 50 Dollar (35 Euro) den britischen Five o´clock Tea genießen. Im Sommer kostet das Ganze sogar noch 10 Dollar mehr. Wir begnügten uns lieber nur mit einem Foto vom Hotel.
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Direkt daneben steht das Parlamentsgebäude inmitten eines schicken Parks. Es wurde vom gleichen Architekten entworfen wie das Empress Hotel, die Eröffnung fand nur 10 Jahre früher statt. Auf der kupfergedeckten Kuppel thront Kapitän Georg Vancouver und im schönen Park davor steht eine Statue von Königin Victoria von England.
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Beim Betrachten des Gebäudes sprach uns auf einmal jemand von hinten an. Ach, das war doch Steve aus Montreal von der Bärentour. Wie cool, mit ihm hatten wir dort wirklich nicht gerechnet. Leider hatte er nicht viel Zeit zum Quatschen, seine Fähre nach Seattle ging bereits eine Stunde später.
Auf der gleichen Straße wie das Parlamentsgebäude befindet sich auch der Thunderbird Park mit einigen Totem- pfählen und dem Helmcken House. Es ist das älteste erhaltene Gebäude in Victoria und wurde bis 1920 von Dr. John Sebastian Helmcken bewohnt, der neben seiner Politikerkarriere auch Arzt und Direktor der CPR war.
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Von dort aus liefen wir die Douglas Street bis zum Strathcona Hotel. Der winzige Pub „Big Bad John´s“ im Erdgeschoss war unser Ziel. Beim Eintreten sahen wir erst mal nichts, die Sonne draußen schien so hell und in dem urigen Ding war es stockdunkel. Als unsere Augen sich an das Schummerlicht gewöhnt hatten, erblickten sie eine rustikale Einrichtung, viele beschriebene Geldscheine an den Wänden und BH´s über den Deckenbalken. Was für eine coole Kneipe! Zu den Getränken bekamen wir einen Eimer Erdnüsse. Die Schalen landeten auf dem Boden, genauso wie bei den Leuten an den Nachbartischen. Aber wir hinterließen nicht nur Erdnussspuren dort…!
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Nach zwei Getränken verließen wir den Laden wieder und machten uns auf zum Market Square. In meinem Reiseführer waren die umgebauten Lagerhäuser sehr nett beschrieben. Uns gefiel es dort aber nicht sonderlich. Es waren zwar ein paar schöne Geschäfte und Restaurants dabei, aber alles in allem hatten wir mehr erwartet.
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Unser nächstes Ziel war die nur wenige Schritte entfernte Fan Tan Alley. In diesem sehr engen Gässchen gibt es ein paar nette Läden, durch die wir in Ruhe schlenderten.
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Auf der anderen Seite der Gasse standen wir dann plötzlich mitten in Chinatown. Und zwar im ältesten Chinatown in Kanada. Es gibt Teehäuser, Restaurants und einige Geschäfte mit „Lebensmitteln“, allerdings ist das Viertel recht klein. Ruckzuck waren wir die Straße einmal rauf und wieder runter gebummelt.
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Unten am Wasser ließen wir uns im Pub „Canoe“ nieder, in dem es selbstgebrautes Bier gibt. Leider waren alle 6 verschiedenen Sorten nicht so Toms Ding. Aber das Essen war superlecker und wir konnten schön in der Sonne sitzen.
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Mit einem Wassertaxi fuhren wir zurück zum Empress Hotel. Durch schöne ruhige Straßenzüge spazierten wir Richtung Beacon Hill Park, wir wollten uns das kleine Denkmal „Mile 0“ anschauen.
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Dort fängt der Trans-Canada-Highway (TCH) an. Die Bundesstraße führt durch 10 Provinzen des Landes und ist mit einer Länge von 8030 km die drittlängste Straßenverbindung der Welt. Nur der Trans-Siberian Highway und der Highway 1 in Australien sind länger.
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Direkt dahinter steht ein Terry-Fox-Denkmal. Der junge Leichtathlet erkrankte schon früh an Knochenkrebs und bereits im Alter von 19 Jahren musste ihm sein rechtes Bein oberhalb des Knies amputiert werden. Im Krankenhaus begegnete er bei seinen Aufenthalten vielen Leidensgenossen, darunter auch vielen Kindern. Er beschloss daraufhin einmal quer durch Kanada, über den TCH, zu laufen, um auf das Schicksal der Kranken aufmerksam zu machen und so Geld für die Krebsforschung zu sammeln. Er startete seinen Marathon of Hope (Marathon der Hoffnung) am 12.04.1980 in St. John´s, Neufundland und legte in 143 Tagen 5373 Kilometer zurück. Dann musste er leider aufhören, seine Lungen waren zu sehr vom Krebs befallen. 10 Monate später verstarb Terry Fox im Alter von nur 22 Jahren. Aber er hatte es geschafft. Sein Lauf erregte Aufmerksamkeit. Terry bekam noch zu Lebzeiten mehrere Auszeichnungen und postum wurde ein Berg in den Rockies nach ihm benannt. Ein Stück des TCH, dort wo Terry seinen Lauf beenden musste, wurde zum Terry Fox Courage Highway umbenannt. Es wurden Stiftungen gegründet, sein Bild zierte Briefmarken und 1-Dollar-Münzen und in seinem Namen werden auch heute noch Spenden für die Krebsforschung gesammelt. In einigen Ländern gibt es sogar jährliche Terry-Fox-Läufe. In Deutschland z.B. in Wilhelmshaven.
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Auf einem Spazierweg setzten wir uns auf eine Bank und genossen die Sonne, die uns ins Gesicht schien. Der Nebel hatte sich mittlerweile etwas zurückgezogen und gab ein bisschen von der Küste der USA frei.
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Durch den schön angelegten Beacon Hill Park spazierten wir dann gemütlich zurück. Dabei konnten wir riesige Eichhörnchen beim Futtersammeln und einen winzigen Kolibri beobachten.
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Am Hafen setzten wir uns wieder mal auf eine Bank und bestaunten den wunderbaren Sonnenuntergang. Der ganze Nachmittagsnebel hatte sich verzogen und so war die Sicht frei. Das erste Mal in unserem Leben sahen wir dort eine sogenannte Nebensonne, was für ein toller Lichteffekt.
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Da uns das Essen im „Earls“ in Whistler so gut geschmeckt hat, suchten wir die Restaurantkette auch in Victoria wieder auf. Mmh, das hätten wir besser nicht gemacht. Toms Steak war durch, statt medium und mein Burger war kalt. Auch die Vorspeisen waren an diesem Abend nicht so schmackhaft. Schade, wir ärgerten uns ein wenig.
Am Hafen drehten wir noch eine kleine Runde und schauten uns die kitschig beleuchteten Gebäude an, ehe wir uns mit einem Taxi wieder zum Campingplatz zurückchauffieren ließen.
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Im Camper tranken wir noch eine Flasche leckeren Rotwein von Winzern der Insel und gegen 22:00 Uhr machten wir das Licht aus.
Kilometer 161
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Tag 22
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Übersicht
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Tag 24
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