12.07.

Nun war es wieder soweit… Wir mussten auf die Fähre… Die Erinnerungen an die Hinfahrt waren noch glasklar in
unseren Köpfen. Ich dachte immer, schlechte Erinnerungen verblassen!?

Um 7:30 Uhr verließen wir entsorgt den Campingplatz und machten uns auf zur Fähre.

30 Minuten später erreichten wir Seyðisfjörður und konnten auch direkt einchecken. Nachdem das Womo in Reihe
5 geparkt war, frühstückten wir erst mal in Ruhe. Bei der zweiten Schnitte Leberwurstbrot kam unser Schiff bereits
angeschippert. Vor drei Wochen hatten wir ja ordentlich Verspätung (1,5 Stunden), was mit Sicherheit am kräftigen
Wind lag…

Auf einmal sahen wir Erny from Switzerland wieder. Nur Elke und Rita hatten wir noch nicht entdeckt. Ob sie
überhaupt noch in Island waren?

Dieses Mal wollte ich mich mal an die „Regeln" halten und verließ das Womo, um zu Fuß an Bord zu gehen.
Hoffentlich konnte Tom sich merken wo unser Fahrzeug stand. Er ist nicht der größte Pfadfinder!

 

 


 


So schlenderte ich alleine zum Terminal. Nachdem ich die Passagierkarte abgegeben und die Kabinenkarte vor-
gezeigt hatte, war ich um 9:30 Uhr an Bord. Die Kabinen waren leider noch nicht fertig und so wartete ich im
warmen, wirklich sehr warmen Korridor. Meine Mütze, die ich zum Verstecken meiner wilden Schlaffrisur auf-
gesetzt hatte, musste sofort runter. Jetzt war es mir pupsegal wie ich aussah… Mensch, war das heiß!!

Eine halbe Stunde später gesellte sich Tom zu mir, die Kabinen waren immer noch nicht zugänglich…

Erst um 10:20 Uhr konnten wir in die Kabine und sprangen direkt unter die Dusche. Herrlich erfrischt liefen wir an
Deck und warteten auf das Ablegen. Zur Vorsicht schluckten wir noch eine Reisetablette, ihr wisst ja noch…
An Deck wehte kein Lüftchen und durch die Sonne, die zaghaft durch die Schleierwolken schien, war es ganz schön
warm. Oh Mann, wenn ich an die 28°C dachte, die uns Samstag in Deutschland erwarteten…

11:15 Uhr hieß es dann „Leinen los“ und „Tschüss Island"!
Kaum waren wir 50 Meter vom Ufer entfernt, war unser Freund der Wind auch wieder da und wir schlüpften
schnell in unsere Jacken.


 


Während wir Island langsam hinter uns ließen und die Berge am Horizont immer kleiner wurden, stellten wir unsere
Uhren auf Schiffszeit (1 Stunde früher) um.


 


So, und nun? Mir war jetzt schon langweilig! Die Reisetablette und das frühe Aufstehen zeigten ihre Wirkung. Auf
unseren Holzstühlen schlummerten wir beide kurz ein.

Eine Weile hielten wir es dann noch an Deck aus, verzogen uns aber gegen 14:00 Uhr in die Kabine. Kaum hatten
unsere Augen die Betten entdeckt, lagen wir auch schon schlafend drin.

Abends futterten wir die Leberwurst-Bütterchen, die wir morgens noch geschmiert hatten. Dazu gab’s noch ein
letztes isländisches Teilchen und zack, beide satt!

Danach lagen wir gelangweilt auf den Betten rum und starrten die Decke an, zwischendurch auch mal den
Fernseher, dann wieder die Decke! Das Meer war zum Glück genauso langweilig wie unsere beigefarbene
Kabinenwand. Es gab so gut wie keine Wellen und die Sicht betrug unschlagbare 10 Meter. Alles war in dicken
Nebel gehüllt.
Meine Güte, war uns langweilig! Tom ging aus lauter Verzweiflung ein zweites Mal duschen.

Um kurz nach 21:00 Uhr gab es wenigstens wieder deutsches Fernsehen. Vorher stand auf der Mattscheibe
immer nur „no signal".
Wobei die „Tagesthemen" jetzt nicht förderlich waren mich am Einschlafen zu hindern. *gähn* Gab es denn
nirgendwo einen spannenden Film?

Nee, aber bei „Markus Lanz" waren die Weltreisenden Michaela und Thorben Schmitt zu Gast. Die Zwei waren mit
ihrer Tochter und ihrem Sohn, der auf der Reise geboren wurde, zwei Jahre auf der Panamericana unterwegs.
Super interessante und sympathische Menschen. Sofort bestellte ich im Internet ihr Buch!

Bevor ich euch jetzt noch mehr vom Fernsehprogramm erzähle, mache ich lieber Schluss… Gute Nacht!


Kilometer: 27
Wetter: 12°C – 15°C, bedeckt, etwas Sonne; auf See Nebel
Übernachtungspatz: M/S Norröna
 

 

 

 

 

 

 

 

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