24.09.

Schönen Hochzeitstag, Hase!
Leider hatte ich die Nacht nicht gut geschlafen und lag bereits seit 04:00 Uhr hellwach im Bett. Mein Rücken tat mir
weh und ich hatte von einem positiven Covid-Test geträumt... Wer kann danach schon wieder einschlafen?!
Umso mehr freute ich mich auf den frischen Kaffee, den Frank uns zum Frühstück brachte. Dazu gab es Porridge,
Haggis, Black Pudding, Bohnen, Rührei, Toast und Marmelade! So ein richtig schönes schottisches Frühstück! Mmh,
wir lieben es!

 

 


 


Eine ganze Weile quatschten wir mit Frank über den Brexit, die Auswirkungen (leere Supermarktregale, kein Sprit
an den Tankstellen) und die allgemeine Corona-Situation. Er und seine Frau freuten sich über jeden Touristen, der
wieder nach Schottland kam und das merkte man den beiden auch an. Sehr freundliche und herzliche Menschen.

Um 09:30 Uhr verabschiedeten wir uns von den beiden und fuhren erst mal eine Tankstelle an. Mit seinen
Geschichten über leere Zapfsäulen hatte Frank meinem Hasen doch etwas Angst gemacht. Mit vollem Tank und
einem beruhigten Tom ging es zum Devil’s Pulpit. Outlander-Fans werden den Ort sofort erkennen.


 


 


Leider waren wir zuerst auf der falschen Seite der kleinen Schlucht. Als wir schließlich die richtige Seite erreicht
hatten und die kleine Treppe zum Grund vor uns lag, zogen wir enttäuschte Gesichter. Die Treppe war so gut wie
nicht mehr vorhanden. Es war rutschig und es gab keine Möglichkeit sich irgendwo festzuhalten. Tom versuchte ein
paar Meter runterzugehen, rutschte aber mehr und kehrte bald darauf um. Ich probierte es erst gar nicht und blieb
lieber direkt oben stehen.


 


Wir gingen noch ein Stückchen weiter und konnten dann am Ende des Weges, quasi am Ausgang der Schlucht,
zum Wasser runtergehen. Allerdings auch nicht ganz, es fehlten noch so ca. zwei Meter. Wir wären da mit
Sicherheit irgendwie runtergekommen, aber bestimmt nie wieder hoch!


 


Da Tom um 12:15 Uhr eine Tour in der Glengoyne Destille (Malt Master Experience 75 £; 89 €) gebucht hatte,
brachen wir den Besuch dort erst einmal ab und machten uns auf zur Destille.


 


 


 


Ich zähle ja nicht zu den großen Whiskytrinkern und deshalb machte Tom die Tour alleine. Die Sonne schien und ich
entschloss mich den West Highland Way zu laufen! Naja, zumindest vier Kilometer davon. Vorbei an Wiesen voller
Schafe, Hagebuttensträuchern und sich langsam herbstlich färbenden Laubbäumen spazierte ich durch die schöne
Landschaft.


 


 


 


 


 


Es war richtig schön mal alleine zu gehen. Auch wenn Tom mich immer in Ruhe fotografieren lässt und derweil nur
schon einmal langsam weitergeht, stresst mich das immer etwas. Und nun konnte ich mir die gefühlt 10259
Hagebutte ohne „selbstgemachten“ Stress in Ruhe anschauen und Bilder davon machen.


 


 


 


Um kurz nach 14:00 Uhr rief Tom mich an, ich sollte mal zum Shop kommen. Peter, einer der anderen beiden
Tourteilnehmer hatte heute Geburtstag und deshalb gab es eine besondere Kostprobe. Nämlich einen 25 Jahre
alten Glengoyne. Wow, der schmeckte sogar mir!

Begeistert erzählte Tom mir von seiner Tour. Erst hatten die drei wohl eine normale Führung gemacht und dann
ging es in den Sample Room. Aus fünf verschiedenen Whiskys konnte sich jeder seine eigene Kreation
zusammenmixen. Da ich als Fotografin ja nicht dabei war, bot sich Margarethe, Peters Ehefrau, an, Bilder von Tom
zu machen und sie ihm später per Mail zu schicken. (Nachtrag: Abends hatten wir tatsächlich eine E-Mail mit drei
Bildern im Anhang im Postfach, danke!)


 


 


 


 


Nach einer kleinen Sandwich-Stärkung wagten Tom und ich Versuch Nr. 3, um in die Schlucht runterzukommen.
Unser Auto stellten wir am Straßenrand auf einem kleinen Parkplatz ab und stiegen über einen Zaun, der aber
eindeutig als Weg genutzt wurde! Über eine sehr sumpfige Wiese ging es durch ein Loch in einem anderen Zaun,
hinein in den dichten Wald. Dann den steilen Berg runter, ein weiteres Loch im Zaun wollte durchkrochen werden
und dann noch den etwas rutschigen Abhang runter und wir standen endlich am Flussufer! Yeah!!


 


 


Zum Glück waren wir ganz alleine und konnten in Ruhe die mystische Atmosphäre genießen.

Über ein paar Steine wagte ich mich noch etwas weiter vor, aber dann war schließlich Schluss. Nur mit Gummi-
stiefeln wäre ich trockenen Fußes weitergekommen. Aber wir waren zufrieden und traten den Rückweg an.


 


 


 


Auf ging es nach Tarbert! Nach guten zwei Stunden hatten wir um 18:30 Uhr unser B&B erreicht. Ein recht
redseliger Mark empfing uns. Er und seine mexikanische Frau Aby hatten das B&B erst vor fünf Monaten
übernommen und waren fleißig dabei es zu renovieren. Erst letzte Woche hatte unser Zimmer neue Fenster
bekommen! Neben dem Schlüssel gab er uns auch unsere bestellten Corona-Test-Pakete. Toll, dass das so
reibungslos geklappt hatte. Jetzt mussten sie nur noch negativ sein!! Da der Briefkasten an dem Tag aber bereits
geleert worden war, konnten wir den Test erst am nächsten Tag machen. Das war aber kein Problem, es hieß ja
schließlich vor / oder an Tag 2 und der war erst morgen.


 


Mark zeigte uns dann alles im Haus und ehe wir unser Auto ausluden, verabredeten wir noch die Frühstückszeit.
Bevor wir dann am nächsten Morgen den offiziellen Coronatest machten, packte ich noch einen Schnelltest von
zuhause aus. Tom rollte zwar mit den Augen, aber das war mir total egal. Ich wollte es einfach gerne jetzt schon
wissen!

Negativ!

Puuh, dann konnte ja eigentlich nichts mehr schief gehen?! Oder……????? Aaaahh, ich war ein nervliches Wrack…

Zum Hochzeitstag führte mein Hase mich ganz schick aus. Es gab Fish and Chips und frittierten Haggis aus
Pappschachteln direkt an der Hafenmole. Ich fand es super!
Anschließend lagen wir in getrennten Betten (wer hatte das eigentlich gebucht??) und tranken einen heißen Tee.
Wie ein altes Ehepaar! Na dann mal „Gute Nacht“! *lach*


 


Kilometer: 168
Wetter: bis 20°C, Sonne-Wolken-Nieselregen-Mix
Unterkunft: Struan House B&B (85 £; knapp 100 €)
 

 

 

 

 

 

 

 

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