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21.09.
Hui, das war aber mal frisch die Nacht. Da wir leider kein Thermometer hatten, konnten wir nur schätzen. Ich denke, im Camper waren so um die 14 °C. Ein Hoch auf die dicken Decken. Nach einer heißen Dusche machten wir Krabbenrührei und frühstückten draußen. Die Sonne ging langsam auf und um uns herum war alles noch friedlich und ruhig. Bis mal wieder ein kilometerlanger Zug daher donnerte. Wahnsinn wie lang die sind!
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Aufräumen, alles sicher verstauen, spülen und draußen alles klar machen, all das lief schon so gut, als wenn wir schon wochenlang unterwegs wären.
Nachdem wir den Platz bezahlt hatten (36 Dollar, 25 Euro), fuhren wir um 8:30 Uhr vom Hof. Es ging wieder auf den Hwy 1 Richtung Chase, immer am South Thompson River entlang. Da unsere kleine rollende Unterkunft so einiges an Sprit verschlang (20,8 Liter auf 100 km), mussten wir schon wieder tanken. Gut, Tom ist auch immer etwas übervorsichtig.
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In Sorrento legten wir einen kurzen Stopp am kleinen Lighthouse Market ein. Eigentlich wollten wir dort das Bier „Crannóg Ale“ kaufen, welches in der Gegend gebraut wird. Es wurde dort aber leider nur in 15 Liter Fässchen verkauft, was für uns natürlich Quatsch war. So beschränkten wir uns auf einen Kaffee.
Einen nächsten Stopp legten wir in Salmon Arm ein. In einem kleinen Farmshop kauften wir lecker aussehenden Käse und in einem Baumarkt („Home Hardware“) fanden wir auch endlich einen kleinen Gasgrill für 40 Dollar (27,60 Euro). Nun konnten wir auch endlich grillen!
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Die Sonne brannte wieder vom strahlendblauen Himmel, mittlerweile hatten wir geschätzte 25°C. Die Fleecejacke, in die ich mich morgens noch gekuschelt hatte, lag nun verstaut im Schrank, T-Shirt-Wetter!! Das iPad war übrigens zu diesem Zeitpunkt schon Gold wert. Immer mal wieder warf ich einen Blick auf die Straßenkarte, schaute mal nach dem Wetter in den nächsten Tagen oder guckte nach Öffnungszeiten diverser Geschäfte und Attraktionen.
Mit einem schönen Blick auf den Shuswap Lake schlängelte sich die Straße am Ufer entlang bis nach Sicamous. Ab dort tauchten wir langsam aber sicher in die Bergwelt der Monashee Mountains ein.
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Kurz vor Craigellachie schlug am 07.11.1885 der Direktor der Canadian Pacific Railway symbolisch den letzten Nagel in die aus Westen und Osten kommende Schienenverbindung. Damit war die erste transkontinentale Eisenbahnverbindung Kanadas fertig. 9 Jahre vorher war mit dem Bau begonnen worden. Heute steht an der Stelle ein Denkmal, ein kleiner Souvenirshop und einige Infotafeln.
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Der Ort Craigellachie wurde nach dem Heimatort von Georg Stephen (der erste Präsident der CPR) benannt. Dieser stammte nämlich aus Craigellachie in Schottland.
Die Landschaft um uns herum wurde immer bergiger. An der Stadt Revelstoke fuhren wir vorbei und bald tauchte der Mount Revelstoke National Park vor uns auf. Dort hatte ich zwei kurze Spaziergänge rausgesucht.
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Der erste war der Skunk Cabbage Boardwalk. Der ca. 1,2 km lange Rundweg führt über einen Holzsteg durch ein Sumpfgebiet. Dort leben Bisamratten und Bieber. Leider sahen wir nur Frösche und blaue Libellen. Der Weg ist ganz nett, wenn man sich mal kurz die Beine vertreten will.
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Zwei Kilometer weiter auf dem Hwy hielten wir auf dem Parkplatz vom Giant Cedars Walk. Über einen kleinen Holzplankenweg spazierten wir durch den wunderschönen mystischen Riesenzedernwald. Ein kleiner Bach plätscherte neben dem Weg und Eichhörnchen schimpften, weil wir ihr Revier betraten. Im Wald war es herrlich kühl und die Sonne zauberte ein traumhaftes Licht.
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Beim Verlassen des Parkplatzes kauften wir dann auch einen Parkpass. Das ist die Eintrittskarte für alle National- parks in Kanada. Dabei entschieden wir uns für einen Jahrespass für 67,70 Dollar (46,70 Euro) pro Person. Der würde sich ab dem 7. Tag lohnen, meinte die nette Nationalparkmitarbeiterin.
Weiter ging die Fahrt Richtung Lake Louise. Wenige Kilometer weiter kamen wir an den Eingang zum Glacier National Park. Der Park wurde schon 1886 gegründet und ist 1349 km2 groß. Dort fallen im Jahr bis zu 17 Meter Neuschnee, die über 400 Gletscher speisen. Diese Mengen an Schnee gehören zu den ergiebigsten der Erde.
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Die Sicht auf die steilen schroffen Berghänge war grandios. Im Schatten lag teilweise noch Schnee und wir fuhren durch einige Lawinentunnel. Eine traumhafte Strecke.
Die Sonne stand dann schon recht tief, als wir gegen kurz nach 16:00 Uhr in den Yoho National Park fuhren. Der ist genauso alt wie der Glacier NP, nämlich von 1885 und gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO.
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Vor dem Örtchen Field bogen wir links auf die Emerald Lake Road ab. Aber erst nachdem wir einmal vorbeigefahren sind. Aus westlicher Richtung gibt es nämlich kein Schild…
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Die Straße führt zum 1302 Meter hoch gelegenen Emerald Lake. Als wir dort ankamen lag er noch schön in der Abendsonne. Der smaragdgrüne See wurde 1882 von einem Bergführer entdeckt, als der nach einer Herde verirrter Pferde suchte. Heute ist er ein beliebtes Ausflugsziel, dementsprechend voll war es auch. Wir wollten gar nicht wissen, was dort in der Hauptsaison los ist!?
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Am Ufer liegt die Emerald Lake Lodge, in der man wohl gut essen kann. Leider konnten wir es nicht testen, „geschlossene Gesellschaft“.
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Auf dem Rückweg zum Highway hielten wir noch an der Natural Bridge. Der wilde Kicking Horse River hat sich an dieser Stelle so durch den Stein gefressen, dass eine natürliche Brücke entstanden ist.
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Zurück auf dem Highway fuhren wir wenig später über die Grenze nach Alberta und schwups hatte man uns eine Stunde geklaut. Wir waren nun in der Mountain Time Zone. Na ja, die Stunde bekommen wir ja irgendwann wieder.
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Bis Lake Louise war es dann nicht mehr weit und den Campingplatz fanden wir auch auf Anhieb. Er liegt zwar direkt an der CPR, aber dafür ist er schön bewaldet und wir hatten einen tollen Blick auf die Berge.
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Tom baute zuerst den Grill zusammen. Beim Halten des Deckels haute ich mir mal schön einen Splitter vom Lack in die Hand! Qualitätsprodukt…! 15 Minuten später brutzelten dann die Steaks auf dem Rost. Unser Nachbarcamper aus Israel kam rüber und fragte, ob wir ihm ein Stück Fleisch mitgrillen könnten. Er wäre der einzige Nicht-Vegetarier in seiner Gruppe. Wir hatten natürlich Mitleid mit ihm und halfen gerne. Im Gegenzug bat man uns gekochten Reis an. Ääh, sehr nett, aber nein danke!
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Nach dem Essen verschwanden wir ziemlich schnell im Camper. Es war mittlerweile dunkel und arschkalt! Außerdem fühlten wir uns von Bären beobachtet. Echt, bei jedem kleinen Geräusch aus der Dunkelheit guckten wir uns um. Immerhin war der Zeltplatz dort mit einem Elektrozaun gesichert.
Diese Nacht wollten wir dann mal nicht frieren und machten die Heizung an. Anschließend konnten wir auf Mückenjagd gehen!! Die einzige noch lebende scheiß Mücke in den Rockies hat den Weg in unseren Van gefunden!! Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Zum Glück erwischte Tom sie und einer ruhigen Nacht stand nun nichts mehr im Wege.
Kilometer 432
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Tag 4
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Übersicht
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Tag 6
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