07.09.

05:55 Uhr und der Wecker schellte… *gähn* Einen Kaffee, eine schnelle Dusche und eine Stunde später machten
wir uns auf den Weg zum Eingang 2 der Plitvicer Seen. Nach Monaten in offenen Sommerschlappen war es für mich
total ungewohnt die Wanderschuhe anzuziehen. Aber bereits nach wenigen Metern war ich froh darüber. Der Weg
war uneben, steinig und etwas rutschig. Und außerdem war es mit 16°C auch recht frisch!

 

 


 


Nach 20 Minuten erreichten wir den Eingang 2, zeigten unsere Online-Tickets vor und nahmen nur Minuten später
auf einem der vielen Elektroboote Platz. Zusammen mit zwei Franzosen fuhren wir die kurze Strecke auf die
andere Seeseite (P1 nach P2). Außer dem Pärchen war niemand zu sehen. So hatten wir es uns erhofft und
deshalb auch die frühe Aufstehzeit gewählt.


 


 


 


 


Dann spazierten wir über Holzstege, die sich zwischen den Seen aus verschiedensten Grünschattierungen entlang
schlängeln. Hinter jeder Ecke wartete ein neuer wunderschöner Wasserfall auf uns und wir waren von der fast
märchenhaften Landschaft total begeistert. Ich war nur furchtbar aufgedreht und quatschte Tom in einer Tour voll.
Schon so lange wollte ich den Nationalpark besuchen und nun waren wir endlich dort!


 


 


 


 


 


 


Das Wasser in den kaskadenförmig angeordneten Seen war so unglaublich klar und die Farben wirklich traumhaft.
Zahlreiche Fische konnten wir beobachten und bläulich schimmernde Libellen flogen knapp über der Wasserober-
fläche.


 


 


 


 


Vögel zwitscherten und in der Ferne hörten wir, wie ein Specht einen Baumstamm bearbeitete. Klopf – klopf – klopf!
Die Luft war frisch und noch etwas kühl. In den Spinnennetzen hing der Morgentau und zaghaft blinzelte die Sonne
durch die Schleierwolken. Es herrschte eine unglaublich friedliche Atomsphäre.


 


 


 


 


 


 


An den meisten Stellen waren wir zu dieser frühen Stunde die ersten Besucher, liefen wir doch ständig durch
Spinnweben. Erst eine Stunde später begegneten uns die ersten weiteren Touristen, mal abgesehen von den beiden
Franzosen. Die sahen wir an diesem Tag übrigens noch mehrfach!


 


 


 


 


 


 


 


Ab 10:00 Uhr wurde es dann schlagartig voll! Auf den schmalen Holzstegen gab es sogar kurze Staus, weil sich
irgendwelche hirnrissigen Instagram-Mädels auf dem Steg rekeln mussten… *augenroll* Die Entscheidung so früh
im Park zu sein, war für uns genau richtig!

Um kurz nach 11:30 Uhr nahmen wir auf einem der leisen Elektroboote Platz und ließen uns gemütlich über den
großen See schippern. An der Haltestelle P1, an der wir morgens noch ganz alleine waren, standen jetzt unzählige
Leute in der Schlange!


 


An P3 angekommen, erblickten wir dort einen großen Picknickbereich. Der kam uns gerade recht und sofort suchten
wir ein freies Plätzchen an einem der Holztische und packten unsere Brote aus. Rund um die Wiese herum gibt es
einige Möglichkeiten, sich etwas zu Essen und Getränke zu kaufen.
Die Pause tat richtig gut. In den knapp zwei Stunden aßen wir unsere geschmierten Schnitten, ließen uns einen sehr
leckeren Kaffee schmecken und genossen es, dem bunten Treiben zu zusehen. Besonders amüsant waren die
Reiseleiter, die verschiedene Sachen wie Regenschirme und Schilder mit Entenmotiven drauf in die Luft hielten, um
ihre Gruppe zusammen zu rufen.

Um kurz nach 14:00 Uhr brachen wir zur Runde um die „Lower Lakes“ auf. Dort war es teilweise sehr voll. Wenn
man die Zeit hat, sollte man seinen Besuch im Park auf zwei Tage aufteilen. Dann jeweils um 7:00 Uhr dort sein,
einmal die „Upper Lakes“ besichtigen und am nächsten Tag die „Lower Lakes“. Dann ist man mittags durch, wenn
es richtig voll wird.

Wir ließen uns aber nicht hetzen und schlenderten gemütlich über die teilweise schmalen Holzstege. Es ging für uns
den unteren Weg auf der Ostseite der Seen entlang, immer vorbei am eindrucksvollen türkisfarbenen Wasser und
kleineren Kaskaden.


 


 


 


 


An der Supljara Höhle machte ich einen anstrengenden Abstecher und schleppte mich die abenteuerlichen Stein-
stufen zu einem Aussichtspunkt hoch. Nicht wissend, dass wir auf dem Rückweg dort auch vorbeikommen würden…


 


 


 


 


 


Aufgrund des sehr trockenen Sommers waren die Wasserfälle im unteren Bereich teilweise recht dürftig. Und
obwohl der 78 Meter hohe Veliki Slap, der größte Wasserfall in Kroatien, eher aus ein paar dünnen Rinnsalen
bestand, drubbelten sich dort die Menschenmassen! Schnell schoss ich ein Foto über die Köpfe der Leute hinweg
und wir machten uns vom Acker.


 


 


 


 


Über langgezogene Serpentinen spazierten wir den Berg hoch und genossen die Aussicht.


 


 


 


 


Der Rückweg führte uns dann oberhalb der Seen zurück. Wenn die Sonne das Wasser traf, leuchtete es richtig. Es
war einfach unbeschreiblich schön, wir konnten uns kaum sattsehen.


 


 


Trotz der vielen Menschen war es einfach traumhaft und ich hätte noch stundenlang weiter laufen können, aber
Toms Füße wollten raus aus den Schuhen und eigentlich hatten wir auch so gut wie alles im Park gesehen.

Ursprünglich wollten wir um 17:00 Uhr den Elektrobus zurück zum Eingang 2 (ST1 nach ST2) nehmen. Aber dann
haben wir uns völlig mit zwei anderen Urlaubern verquatscht und fuhren so erst eine Stunde später.

Nachdem wir den Nationalpark verlassen hatten, schleppten wir uns durch den Wald den Berg wieder hoch zu
unserem Apartment. Nach fast 12 Stunden und 16,5 Kilometern (Tom verlangte eine Erklärung! Verdammt, er
hatte es gemerkt…) schlossen wir ziemlich k.o. die Tür auf. Bevor wir es uns auf dem Sofa gemütlich machten,
duschten wir uns erst mal den Schweiß ab. Zwischendurch war es doch ganz schön heiß gewesen.

Bei einem Glas Wein und leckerer Schokolade ließen wir den schönen Tag entspannt ausklingen.

Kilometer: 16,5 zu Fuß
Wetter: 16°C – 26°C, Sonne-Wolken-Mix
 

 

 

 

 

 

 

 

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