26.06.

Einer meiner vielen Mückenstiche macht mir echt zu schaffen. Er sitzt im Nacken am Haaransatz, ist total
entzündet und hat einen Durchmesser von ca. 4 cm… Dagegen muss ich heute was tun.

Aber erst einmal duschen und frühstücken. Beides geht heute schnell und gegen 9:00 Uhr sitzen wir im Van und
fahren los. Es geht den Marine Trail entlang bis nach Tangier. Im dortigen Räucherhaus decken wir uns mit
Leckereien ein. Ein Däne hat sich in den 50er Jahren hier niedergelassen und betreibt seitdem ein über die Grenzen
hinaus bekanntes kleines Räucherhaus.

Schön am Wasser entlang fahren wir weiter.

In Sheet Harbour stoppen wir kurz, denn Tom will eine Fishing Licence kaufen. Bei der Gelegenheit mache ich ein
paar Bilder vom Fluss und der daneben stehenden Schindelhütte. Die einzelnen Abschnitte sind von Besuchern nett
bemalt worden. Manche sehen richtig künstlerisch aus.

So, ich hab jetzt nette Bilder, aber was ist mit Tom? Die Lizenz bekommt er hier im TIC nicht, es soll sie an der
Tankstelle geben. Dort angekommen, wird sein Anliegen aber wieder verneint und wir werden weitergeschickt zum
nächsten Ort.
Und was ist hier? Richtig, keine Lizenz zu holen. Wir fahren erst einmal weiter die schöne Strecke entlang bis nach
Sherbrook. Hier im Supermarkt kaufen wir uns eine Pizza – es ist Mittagszeit!

Gut gestärkt gehen wir zum Sherbrook Village. Hier gefällt es uns richtig gut. Die historische Anlage umfasst über
80 restaurierte Gebäude, von denen man etwa 20 besichtigen kann.

Über zwei Stunden spazieren wir im Örtchen rum, schauen in die Häuser und lassen uns von den kostümierten
Leuten die einzelnen Aktivitäten dort erklären. Im ehemaligen Hotel trinken wir noch was, bevor es weiter geht.
Aah STOP! Tom rennt noch mal schnell zurück und fragt, wo man denn hier eine Lizenz kaufen kann. Im Ort wohl
nicht, aber ca. 5 Meilen Richtung Antigonish soll es einen Laden geben, wo er sie erwerben kann. Und Tom
bekommt sie dort auch. Endlich!

Einige Meilen weiter überfahren wir fast eine Schildkröte. Ich will sie natürlich sofort retten, da sie mitten auf der
Straße sitzt, aber das gute Tier faucht mich so böse an, dass ich sie lieber da hocken lasse. Und ehe wir uns
versehen, ist sie auch schon im hohen Gras verschwunden.

In Antigonish kaufen wir noch schnell ein paar Sachen ein (zu Hause bin ich nie so oft in einem Supermarkt!?) und
in der Apotheke zeige ich der Dame meinen mutierten Mückenstich, den sie nur mit „Oh my god!“ kommentiert
und gleich eine fachkundige Kollegin ruft. Die macht auch erst große Augen und verkauft mir dann ein Antiallergikum.
Ich will hoffen, dass es wirkt…
Nun fahren wir durch bis Cape Breton. Unterwegs sehen wir den ersten Weißkopfseeadler. Aber bis ich den
Fotoapparat zur Stelle habe, ist er schon viel zu weit oben.
Am CP Sunset Sands angekommen erwartet uns ein schönes Plätzchen fast direkt am Meer. Herrlich!

Mit Angel und Fotoapparat bewaffnet gehen wir zum Meer runter. Tom wirft fröhlich die Rute hinein, während ich
schon mit den Füßen im Wasser bin und die Unterwasserwelt beobachte. Witzig, was hier alles los ist. Ein Krebs hat
es auf meine Crocs abgesehen und rennt mir ständig hinterher.

Als die Sonne langsam untergeht, schlendere ich zu Tom. Er hat es sich auf einem ziemlich kaputten Steg gemütlich
gemacht. Gemeinsam genießen wir die Stimmung und als die Sonne weg ist, gehen wir zum Platz zurück.

Am WoMo treffen wir Bob wieder, den wir in Lunenburg auf dem CP kennengelernt haben. Eine ganze Weile
plaudern wir zusammen, ehe uns der Hunger zum WoMo treibt. Dort gibt es Eintopf und Salat. Zum Grillen ist es
schon zu spät.

Als es draußen anfängt zu regnen, kuscheln wir uns in die Betten.
 

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