19.05.

Da es ja kein Frühstück gab, wollten wir eigentlich mal die Straße runtergehen und nach einem Café gucken. Als
wir dann aber an der Hotelbar vorbeigingen, saßen dort Leute und tranken Kaffee. Und siehe da, es gab zumindest
zwei Croissants und vier koffeinhaltige Heißgetränke für uns. Die gingen dann auch noch aufs Hotel, vielen Dank!

Um 09:30 Uhr starteten wir in den Tag. An einer Bäckerei kaufte Tom noch drei Byreks (60 Lek; 0,50 € mit Käse,
70 Lek; 0,60 € mit Fleisch) fürs Mittagessen. Ein junger Albaner war netterweise beim Übersetzen behilflich.

 

 


 


 


Unsere Route führte uns nordwärts. Auf den ersten vier Kilometern befanden sich ca. 40 Möbelhäuser. Total
verrückt, leider sahen alle nicht sonderlich gut sortiert aus…

In meinem Reiseführer hatte ich von einer schönen Wanderung in die Zeza-Schlucht gelesen. “Auf der anderen
Flussseite durch den Steinbruch, folgt man dem Fluss auf einem gut sichtbaren Pfad, vorbei an Badeplätzen,
zerfallenen Kalköfen und einem Wasserfall mit natürlicher Brücke.“ (Zitat: Michael Müller Verlag; Albanien)
Klingt doch gut, oder?

So stellten wir unseren Wagen am Rand einer staubigen Schotterpiste ab und liefen einfach mal durchs Tor zum
Steinbruch. Einen Weg konnten wir aber leider nicht erkennen und blickten uns fragend um. Die freundlichen
Mitarbeiter schickten uns den steilen und steinigen Hügel hoch. Dort oben war aber ein Bagger damit beschäftigt
große Felsbrocken den Abhang runter zu werfen!!!


 


 


Sollten wir wirklich dort rumlaufen? Der Weg sollte doch eigentlich am Fluss entlang gehen? Etwas zögerlich guckten
wir zum Baggerführer hoch, wir wollten schließlich nicht erschlagen werden. Dieser winkte uns aber weiter den Weg
hoch und stellte den Motor von seinem gelben Monstrum ab! Auch die Lkws, die vollbeladen mit Steinen waren,
hielten ebenfalls an und alle ließen uns passieren. Krass, da legten wir einfach mal kurzfristig den Steinbruch lahm!


 


 


 


 


Zügig stiefelten wir die unwegsame Piste hoch. Puh, das war ganz schön anstrengend!


 


 


Kaum hatten wir die Höhe vom Baggerführer erreicht, warf dieser den Motor wieder an und auch die Lkws setzten
sich wieder in Bewegung. Als wir dann den höchsten Punkt erklommen hatten, sahen wir uns fragend um?! Wie
zum Geier sollten wir zum Fluss runterkommen? Da war kein Weg und den Abhang wollten wir auf keinen Fall
runterstolpern!


 


 


Also machten wir ein paar Bilder, genossen die Aussicht und gingen auf gleichem Weg zurück.


 


 


 


Der Baggerführer legte eine erneute Pause für uns ein und die Arbeiter unten sahen uns fragend an?! Nee, nee, ihr
Lieben!! Der Weg war uns zu steil und zu abenteuerlich! Über die staubige Straße marschierten wir zurück zum
Auto.

Wir hatten es fast erreicht, als ein Lkw-Fahrer im Deutschland-Trikot neben uns hielt und fragte, ob er uns
mitnehmen sollte? Dankend lehnten wir ab und verwiesen auf unsere weiße Rennsemmel keine 200 Meter weiter. 

Ziemlich dreckig, verschwitzt und ohne Wanderung steuerten wir den Ort Kruja an. Bevor wir aber unser Zimmer
dort bezogen, fuhren wir erst auf den Berg zum Aussichtspunkt hoch.


 


 


 


 


 


 


Der Blick auf die Stadt Kruja bis hin zum Meer war toll. Nach kurzem Suchen hatten wir auch unsere Unterkunft in
der Burg entdeckt. Das gelbe Gebäude links neben dem Turm.


 


Dort oben auf dem Berg befindet sich auch das Grab vom Heiligen Sari Saltuk, der im 13. Jahrhundert lebte.
Allerdings gibt es auf dem gesamten Balkan noch etliche weitere Ruhestätten von ihm. Welches wohl das echte
Grab ist? Man weiß es nicht.
Trotzdem pilgern jährlich viele Moslems auf diesen Berg, um Sari Saltuk zu verehren und um religiöses Heilwasser
aus einem Brunnen zu trinken.


 


 


 


 


Bei „Rooms Emiliano“ wurden wir freudig mit einem Raki begrüßt und zu unserem Zimmer, das eher ein kleines
Häuschen war, gebracht. Es war einfach eingerichtet und ein bisschen sauberer hätte es ruhig sein dürfen. Zudem
war das WC leider so dicht an der Wand, dass wir nur schräg sitzen konnten und beim Aufstehen stießen wir uns
zweimal den Kopf am Heißwasserboiler. *lach*


 


 


 


 


 


 


Nach einer ausgiebigen Dusche spazierten wir wieder los und erkundeten die Burganlage.


 


 


 


 


 


 


 


Dabei lernten wir Tammy kennen. Er arbeitete dort in den Gassen und war für die Freilegung des alten
Kopfsteinpflasters zuständig. Begeistert zeigte er uns einige Bilder, wie die Wege vor seiner Arbeit ausgesehen
haben. Dann führte er uns umher, erzählte viel zur Geschichte der Burg und lud uns zu sich nach Hause ein. Ein
ganz toller, warmherziger und gastfreundlicher Mensch!


 


Später tranken Tom und ich in einem Café noch einen oberleckeren Eis-Kaffee und beobachteten die wenigen
Touristen, die vorbeigingen.

Der „Old Basar“ ist eine Aneinanderreihung von Souvenir-Shops, die alle den gleichen Touri-Nepp anboten. Fast
jeder Besitzer sprach uns an und wollte, dass wir in seinen Laden kamen. Nicht schön, da habe ich schon keine
Lust zu gucken. Wobei da wahrscheinlich eh nichts für uns dabei gewesen wäre?!


 


 


 


 


 


Für 18:30 Uhr hatten wir uns bei Emiliano zum Abendessen angemeldet. Eine halbe Stunde früher suchten wir uns
bereits einen Platz mit einem mega Blick auf die Umgebung.


 


Als Vorspeise gab es eine gemischte Platte mit allerhand Leckereien. Das Zaziki war so köstlich, dass wir gleich zwei
Extraportionen bestellten.


 


Zum Hauptgang wurde leider recht totgebratenes Fleisch gebracht, über das sich aber eine junge, recht
abgemagerte Katze freute. Als Nachtisch gab es süßen Reis mit Fleisch, Rosinen, Zimt und Nüssen. Total abgedreht,
aber lecker!


 


 


Wir genossen bei Rotwein und Raki den Sonnenuntergang und gingen gegen 22:00 Uhr ins Bett. Allerdings mit drei
Decken!! Im Zimmer war es so unfassbar kalt, ich wurde überhaupt nicht warm und zog sogar Socken an!!!


 


 


 


 


Kilometer: 49
Wetter: 28°C, Sonne
Unterkunft: Rooms Emiliano (25 € die Nacht mit Frühstück; 54 € das Abendessen incl. Getränke)
 

 

 

 

 

 

 

 

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