30.09.

Die Nacht war super, draußen waren es „warme“ 11°C und deshalb sprang unsere Heizung nicht so oft an. Wir
wurden vom Geräusch nicht wach und die Luft war auch nicht so trocken. Sonst hatten wir, wenn wir wach wurden
immer das Gefühl unser Mund würde aus Pergamentpapier bestehen.

Die Duschen auf dem Platz waren klasse. Endlich war auch der Vorraum, also der Umkleidebereich, mal groß
genug. Der Platz gefiel uns alles in allem sehr gut. Nach der morgendlichen Frühstück-, Aufräum- und Anziehaktion
starteten wir wie immer gegen kurz vor 9:00 Uhr in den Wells Gray Provincial Park. 

Den ersten Halt legten wir am Shadden Aussichtspunkt ein. Die Fahrt über eine nicht befestigte Straße hatte sich
gelohnt. Wir konnten einen fantastischen Blick ins Clearwater River Tal werfen. Ein wenig Nebel hing noch in den
Bäumen, was super aussah.

 

 


Blick ins Clearwater River Tal


Nebel im Clearwater River Tal


Nur einen Abzweig weiter liegt der Spahats Wasserfall. Ein gut zu laufender Weg führt zu dem Fall, der durch
vulkanisches Gestein 75 Meter nach unten donnert. Er lag am frühen Morgen zwar im Schatten, aber dennoch
bekam ich ein paar ganz gute Fotos hin.


Spahats Wasserfall


Die vom nächtlichen Regen nasse Clearwater Valley Rd führte uns weiter in den Wells Gray Provincial Park hinein.
Zwischen den Bäumen am Straßenrand erhaschten wir immer mal wieder einen tollen Blick ins Tal. Rechts und links
des Weges lagen viele B&B´s, Cottages im Blockhausstil und urige Cabins, die alle richtig nett aussahen.

An den Dawson Falls parkten wir unerlaubterweise auf dem Busparkplatz… psssst! Von dort aus waren es dann nur
wenige Meter bis zu den nicht sehr hohen, dafür aber 91 Meter breiten Wasserfällen.


Dawson Falls


Dawson Falls


Über eine kleine Seitenstraße erreichten wir den Parkplatz des Helmcken Wasserfalls. Der 141 Meter hohe Fall, der
in einen tiefen Canyon stürzt, ist total beeindruckend. Uns blieb fast die Luft weg. Eine ganze Weile standen wir am
Zaun und sogen diesen Anblick in uns auf. Im Wald um uns herum knarrten und ächzten umgestürzte Bäume, die
sich in anderen verfangen hatten.


Helmcken WasserfallHelmcken Falls


Helmcken Falls


Nach den Helmcken Falls verwandelte sich die asphaltierte Straße in eine Schotterpiste mit kleinen Schlaglöchern.
Hinter uns schepperte es in den Schränken und die Stoßdämpfer litten… Ich kam mir ein bisschen so vor wie
gestern bei der Jeep Safari.


Die Schotterpiste fängt an


Im Wells Gray Provincial Park



Die Stromschnellen Bailey´s Chute sind besonders im August und September interessant, wenn die Lachse auf ihrer
Wanderung zu den Laichplätzen diese Hürde überwinden müssen. Leider waren wir zu spät und kein springender
Fisch war mehr zu sehen. Aber dennoch machte das tosende Wasser einen mächtigen Eindruck.


Bailey´s Chute


Bailey´s Chute


Bailey´s Chute


Von dort aus beginnt ein 4 km langer Rundweg, der Bailey´s Chute Loop Trail. Da das Wetter so schön war,
beschlossen wir ihn zu laufen. Der Wanderweg führt durch urwüchsigen Wald. Unzählige verschiedene Pilze wachsen
am feuchten Boden und auf langsam verrotteten Bäumen. Im Unterholz vergnügten sich Eichhörnchen und aus
einem kleinen Tümpel quakte eine Kröte.


Bailey´s Chute Loop Trail




Baumpilz



Bailey´s Chute Loop Trail


Pilze


Bailey´s Chute Loop Trail


Lila Pilze!!


Bailey´s Chute Loop Trail


Vorbei am idyllischen West Lake kamen wir irgendwann wieder zum Fluss und zu den Myanth Falls.


West Lake


Myanth Falls


Teilweise war der Weg steil und auch recht matschig, aber es war eine sehr schöne Wanderung, die Tom leider gar
nicht gefiel. Das lag aber eher an seinem Muskelfaserriss in der rechten Wade, der immer noch nicht ganz
ausgeheilt war.


Etwas matschig...


Ups!


Bis zum Clearwater Lake und somit zum Ende der Straße waren es nur noch 8 km, die fuhren wir dann aber lieber
wieder mit dem Camper.


Clearwater Lake


Clearwater Lake


Um kurz nach 14:00 Uhr traten wir dann den Rückweg an. Legten aber noch einen Stopp an Rays Farm ein. John
und Alice Ray waren die ersten Siedler dort im Park. Heute zerfallen die alten Holzhütten, eine ist schon komplett
eingestürzt. In der Nähe liegt auch das Grab der Eheleute Ray.

Heute grasen Elche und Hirsche auf dem ehemaligen Farmgelände. Leider sahen wir keine, dafür aber viele viele
Mücken! Bei den Quellen auf der Wiese fühlten sie sich pudelwohl und freuten sich sichtlich über unsere Ankunft.
Es gibt einen 2 km langen Rundweg, den wir allerdings nicht gelaufen sind. 


Rays Farm



Grab der Eheleute Ray


Rays Farm


Am Helmcken Falls hielten wir auf dem Rückweg noch mal kurz an


Eigentlich wollten wir an diesem Tag noch bis nach Chase fahren. Da es aber schon fast 16:30 Uhr war,
entschieden wir uns, noch eine Nacht auf dem Dutch Lake Campingplatz zu verbringen. Tom kaufte noch ein wenig
Angelzeug und eine neue Lizenz, bevor wir zum Platz fuhren. Dort suchten wir uns einen Stellplatz etwas weiter
vorne zum See. Kaum standen wir, war Tom weg… am See. Da sich die Dreckwäsche langsam stapelte, belud ich
eine Maschine und machte es mir dann draußen am Van gemütlich. Mit Blick auf den See lässt sich der Reisebericht
doch gleich viel besser schreiben.

An diesem Abend brannte dann auch endlich mal wieder ein Lagerfeuer. Wir hatten trockenes Holz bekommen und
siehe da, alles gut. Neben uns campten Andi und Isabelle aus der Pfalz (in der Nähe von Karlsruhe, aber auf der
anderen Rheinseite *haha*). Mit den beiden haben wir noch bis kurz vor 23:00 Uhr draußen am Feuer gesessen und
nett gequatscht.


Campingplatz Dutch Lake



Lagerfeuer


Im Camper habe ich dann noch schnell unsere noch feuchte Wäsche (scheiß Trockner auf dem Platz) aufgehängt
und keine halbe Stunde später waren wir im Bett.

Kilometer 169
 

 

 

 

 

 

 

 

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