05.10.

Punkt 10:00 Uhr fuhren wir los, kamen aber nur gute 400 Meter weit. Denn dann fiel Tom ein, dass er seine
Wanderschuhe im Haus hatte stehen lassen. Zum Glück merkte er es noch früh genug und nicht erst als wir
loslaufen wollten.

Schon im Februar 2018 wollte ich die kurze Rundwanderung im Knockan Crag National Nature Reserve gehen.
Damals hatten wir aber leider keine Zeit mehr dazu. Heute sollte es dann soweit sein. Der Geopark wurde 2005
angelegt um den Besuchern die geologische Besonderheit dieses Gebiets zu zeigen. Denn knapp 100 Jahre zuvor
(1907) wurde dort die „Moine Thrust“, eine geologische Decken-Überschiebung, entdeckt. Sie entstand vor 410
bis 430 Millionen Jahren durch die Überschiebung von der europäischen auf die amerikanische Kruste.

Der Weg war sehr gut zu gehen, auch wenn es etwas bergauf ging. Die Aussicht wurde von Meter zu Meter schöner.

Oben angekommen hatten wir einen wunderschönen, fast Rundumblick über die braun-orangefarbenen Berge und
konnten sogar einen Adler beobachten. Der kräftige Wind schob die Wolken rasch über den Himmel, sodass die
Landschaft alle paar Minuten anders aussah.

Der Rückweg war dann fast anstrengender als der Weg nach oben. Die Stufen waren teilweise so uneben und hoch,
das ging ganz schön in die Knie!

Wir fuhren weiter die NC 500 Richtung Norden und hielten dabei die ganze Zeit über Ausschau nach Wildtieren,
entdeckten aber lediglich ein Pferd… Oder doch nicht? Wir waren uns nicht ganz sicher und näherten uns vorsichtig.
Glücklicherweise entpuppte sich das in der grau verblühten Heide entdeckte Pferd dann doch als Hirsch!!
Als der sich kurz nach der Sichtung hinlegte, war er fast nicht mehr zu sehen. Für einen kleinen Moment drehte ich
mich um, holte die Kamera und musste ihn danach echt schon suchen. Unglaublich, ein Meister der Tarnung!

In Scourie spazierten wir eine Weile die schöne Küste entlang. Der Wind pfiff uns ganz schön um die Ohren und es
war doch recht ungemütlich. So brachen wir die Runde vorzeitig ab und kehrten zurück zum Auto. Dort
beobachteten wir wie der Fahrer des neben uns geparkten Wohnmobiles seinen Abwassertank auf dem Parkplatz
entleerte! Als er uns entdeckte, schloss er schnell den Ablauf! Solch ein Ars*****!! 
Da bekommen wir echt einen Hals!! Kein Wunder, wenn Wohnmobile an manchen Orten nicht mehr gerne gesehen
sind!!

So richtig durchgefroren, war uns nach einer leckeren heißen Tasse Schokolade und so machten wir uns auf nach
Durness. Denn dort gibt es schließlich die beste „Hot Chocolate“ im Land. Mit mittlerweile 4,25 £ (5 €) war sie mit
Sicherheit auch die Teuerste! Trotz des auch noch recht mürrischen Personals gönnten wir uns das Heißgetränk
(nur takeaway) und schlürften es an der kleinen alten Kirchenruine in Balnakeil.

Ob es nun am Pappbecher oder an einer neuen Zusammensetzung lag, so überragend lecker, wie wir sie in
Erinnerung hatten, war die Schokolade leider nicht. Schade… Aber wir geben ihr noch eine Chance und das nächste
Mal dann hoffentlich wieder in einer richtigen Tasse im Café!

Nach einer kleinen Runde über den alten Friedhof der dachlosen Kapelle traten wir gegen 16:30 Uhr den Rückweg
an. Es hatte angefangen zu nieseln und wir wollten nur noch ab in den Whirlpool.

Auf der Fahrt zum Cottage wechselten sich Sonne, Wolken und Regen in einer Tour ab und ich hätte am liebsten
alle paar hundert Meter ein Bild gemacht. 

Nach einem kurzen Angelstopp an der Kylesku Bridge (Tom hatte nichts gefangen), kamen wir gegen 18:30 Uhr in
unserem Häuschen an. Keine 200 Meter vorher liefen direkt vor uns zwei Hirschkühe über die Straße. Da hatten wir
sie den ganzen Weg über verzweifelt gesucht und kurz vor dem Ziel erblickten wir welche! Na toll! *lach*
(Nachtrag: In unserem Urlaub 2023 sahen wir sie an der gleichen Stelle wieder. Die Tiere werden da gefüttert und
sind deshalb immer dort…)

Zum Abendessen gab es Chicken Korma aus dem Wok und satt ließen wir den Tag im Whirlpool ausklingen.

Kilometer: 218
Wetter: 10°C, Sonne-Wolken-Nieselregen-Mix
 

Tag 13

Übersicht

Tag 15