14.09.

Um 09:00 Uhr brachen wir auf nach Dubrovnik, dem Wende-/Schlusspunkt unseres Roadtrips. Neben den Plitvicer
Seen und dem Rundflug über den Nationalpark Kornati war die Stadt eins meiner Highlights der Reise. Warum, kann
ich gar nicht so genau sagen, auf jeden Fall freute ich mich sehr auf Dubrovnik. 

Die Küstenstraße bot uns atemberaubende Aussichten und führte uns durch kleine verträumte Örtchen. Die Sonne
lachte die ganze Zeit vom Himmel und wir genossen die Wärme. Laut Wettervorhersage sollte es ab der nächsten
Woche kälter werden! Na toll, da hatten wir so überhaupt keine Lust zu! Aber mal abwarten…

 

 


 


Am Straßenrand rund um das Neretva Delta stand ein Verkaufsstand neben dem anderen. Einige hatten lustige
Springbrunnen zum Kühlen der frischen Säfte. Natürlich kauften wir auch etwas, Feigenschnaps und Marmelade,
dazu Kruškovac (Birnenlikör) und zwei Mandarinen zum Probieren. Zum Glück, wie sich später herausstellte. Die
waren nämlich supersauer!!! Schade, sonst hätte ich auf dem Rückweg noch mehr mitgenommen.


 


Im sumpfigen Neretva Delta werden übrigens großflächig Zitronen, Orangen, Kiwis, Mandarinen und sogar Reis
angebaut.
Die riesigen Wasserflächen sind auch für zahlreiche Vogelarten ein ideales Brutgebiet und ein wichtiger Zwischen-
stopp für die Zugvögel. Mit über 3000 Sonnenstunden im Jahr und einer Durchschnittstemperatur von 15°C nennt
man dieses Gebiet zu Recht auch das "Kroatische Kalifornien".


 


 


Seit genau sieben Wochen gibt es die Pelješac-Brücke, die die Bucht von Mali Ston überspannt und den Reisenden
somit den kurzen Weg durch Bosnien und Herzegowina erspart. Das ist super angenehm, denn immerhin müssen
wir so nicht insgesamt viermal eine EU-Außengrenze mit entsprechenden Personen- und Zollkontrollen überqueren.

Also fuhren wir rauf auf die 2,4 km lange Brücke und über die komplett neue Straße, die jetzt um die kleinen
Örtchen der Pelješac -Halbinsel herumführt. Das ist wahrscheinlich Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite
gibt es weniger Verkehr, somit aber auch weniger Touristen, die Geld in den Dörfern lassen…


 


Um 15:30 Uhr hatten wir dann schließlich unser kleines niedliches Apartment in Dubrovnik erreicht. Da die Altstadt
komplett autofrei ist und Parkplätze Mangelware sind, hatte ich eine fußläufige Unterkunft mit kostenloser
Parkmöglichkeit rausgesucht. Wir konnten den Schlüssel wieder aus einer Box mit vorab zugesandtem Code holen
und die Tür öffnen, so mögen wir das am liebsten.


 


 


Schnell stellten wir nur die vielen Lebensmittel aus der Kühlbox in den Kühlschrank und gingen direkt wieder los. Als
Erstes zu einem kleinen Aussichtspunkt oberhalb der historischen Altstadt. Die Treppen rannte ich allerdings alleine
hoch, denn wir hatten die Zettel von dem Dubrovnik-Pass (40 € pP für drei Tage) im Auto vergessen und Tom
marschierte zurück. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob die digitalen Pässe auf dem Handy reichen würden?!
(Nachtrag: Die digitale Version reichte aus.)


 


 


Wieder vereint spazierten wir durch eins der großen Tore in die Stadt und sofort waren wir mitten im Getümmel.
Über steile Treppen gingen wir runter zur breiten und prachtvollen „Stradun“, der Hauptstraße, die einmal quer
durch die Altstadt führt.
Gegen Ende des 11. Jahrhunderts gab es an dieser Stelle noch eine Meerenge, die zugeschüttet wurde, um die
Siedlung auf der Insel Lave mit der auf dem Festland zu verbinden.


 


 


 


Das Kopfsteinpflaster sieht auch in Dubrovnik ständig nass aus, wurde es doch über die Jahrhunderte ganz blank
gelaufen.
 
Zahlreiche Reiseleiter mit ihren Gruppen waren unterwegs, doch wir machten uns natürlich wieder self-guided auf
durch die wunderschönen Sträßchen, Treppe rauf, Treppe runter. Auf Anhieb gefiel uns Dubrovnik, trotz der
schweißtreibenden Wege.


 


Auf dem Weg zur außerhalb der Altstadt liegenden Festung Lovrijenac kamen wir auch am schönen Franziskaner-
kloster aus dem 14. Jahrhundert vorbei. Direkt neben einer der Türen ragt ein kleiner Stein mit einem Gesicht aus
der Mauer. Eine Legende besagt, dass derjenige mit Glück überhäuft wird, der mit ausgestreckten Armen auf dem
Stein stehen kann. Hat ja geklappt!


 


Über zig Treppenstufen erklommen wir dann den 37 Meter hohen Felsen, auf dem die spätmittelalterliche Festung
Lovrijenac thront. Der Eintritt war übrigens in unserer Dubrovnik-Card enthalten.


 


 


 


Im Innern gibt es nicht viel zu sehen, aber von draußen hatten wir einen bildschönen Blick auf die Altstadt und die
Stadtmauer von Dubrovnik. Glücklicherweise kam auch noch mal kurz die Sonne zum Vorschein und die Dächer
erstrahlten in einem wunderschönen orange-rot.


 


 


 


 


 


Weiter schlenderten wir durch die engen verwinkelten Gassen und über unzählige Treppen. Meine Kamera war in
einem wahren Klick-Rausch, es gab aber auch so viele schöne Motive! Je weiter wir uns von den Haupt
sehenswürdigkeiten entfernten, desto leerer wurde es. 


 


 


Und dann bogen wir um die nächste Ecke und „zack“ alle Touristen wieder da! Wir standen direkt an der berühmten
Jesuitentreppe. Kennt ihr nicht? Dann habt ihr vermutlich nie „Game of Thrones“ gesehen. Die prächtige Treppe ist
nämlich ein bekannter Drehort in der Serie, wo der „Walk of Shame“ von Cersei beginnt. Wundert euch also nicht,
wenn ihr von oben die Treppe herunterblickt und hinter euch jemand laut „Shame! Shame!“ ruft.


 


Fürs Abendessen suchten wir uns ein nettes Lokal direkt neben der Kathedrale von Dubrovnik. Es gab eine
Fischplatte für den Hasen und gegrillte Calamari für mich. Als Dessert bestellten wir den traditionellen Nachtisch
„Rožata“. Die berühmte Crème Caramel wird ähnlich zubereitet wie in den benachbarten Mittelmeerländern.
Allerdings mit einer kleinen Besonderheit, nämlich Rosenlikör.


 


Das Essen war traumhaft! Wir haben noch nie so gute Calamari gegessen und auch der Nachtisch war köstlich.
Oben drauf einen leckeren Višnja (Kirschlikör) und wir waren rundum glücklich. Das einzige was kurzfristig nervte,
war ein Mückenschwarm, der über uns herfiel! Noch nie im Leben hatte ich in so kurzer Zeit so viele Mücken
gesehen. (Oder doch! Die Midges in Schottland tauchen ja auch immer als Invasion auf!) Ein schneller Kampf und
die Sache ging leider unentschieden aus! Ich hatte drei neue Stiche und drei Mücken waren tot!

Mit vollen Bäuchen platzten wir in der Kathedrale von Dubrovnik (sollte ich hier vielleicht einen Punkt setzen? Nee,
dann wäre der Bericht ja jetzt zu Ende! *lach*) mitten in einen Gottesdienst. Andächtig blieben wir am Rand
stehen und hörten dem Pfarrer und dem wunderschönen Chorgesang zu. Es war eine ganz wundervolle Atmosphäre.


 


Zufrieden bummelten wir dann durch das abendliche Dubrovnik! In jedem Sträßchen war etwas los, alle Restaurants
gut besucht und die „Stradun“ brechend voll und trotzdem nervten uns die Leute nicht und wir ließen uns einfach
treiben.


 


 


 


 


In der Eisdiele „Aroma“ gönnten wir uns jeweils noch zwei Kugeln Eis. Das schmeckte so wundervoll cremig... Was
für ein Genuss!

Etwas unaufmerksam trat Tom direkt in einen dicken Hundehaufen! Wahrscheinlich lag er in Gedanken schon im
kuscheligen Bett?!
Da es nicht besonders viele Rasenflächen in Dubrovnik gibt, versuchte er die Sch*** im Hafenbecken wieder
abzuspülen. Das klappte natürlich überhaupt nicht! Stattdessen war sein Schuh komplett nass… Seine Laune?
Fragt nicht…!


 


Müde vom langen Tag schleppten wir uns zurück zu unserem Apartment. Die Treppen wurden auf dem Rückweg
immer länger und höher und steiler… Als wir dann endlich die Tür zu unserer Unterkunft aufschlossen, sprangen wir
nur noch schnell unter die Dusche, befreiten Toms Schuh vom Hundekot und lagen gegen 23:30 Uhr schnarchend
im weichen Bett.

Kilometer: 227
Wetter: 29°C, Sonne mit Schleierwolken
Unterkunft: Apartments Romano (144 € die Nacht)
 

 

 

 

 

 

 

 

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