07.10.

Da es draußen in Strömen regnete, schliefen wir erst mal aus. Beim Aufstehen merkte ich dann einen
undefinierbaren Schmerz im rechten unteren Arm. Was hatte ich denn gestern nur gemacht? Es fühlte sich ein
bisschen an wie ein Muskelkater... Ich war etwas ratlos!

Mit Aussicht auf das leicht aufgewühlte Meer ließen wir uns das Frühstück schmecken.

Steg weg…

 

 


 


Berge weg…


 


Sonne weg…


 


Zum Glück blinzelte Letztere wenig später etwas durch die dicke Wolkendecke und wir beschlossen uns doch noch
aufzuraffen und loszufahren.

Als ich dann am Loch Assynt meine Kamera das erste Mal in die Hand nahm, wusste ich woher die Schmerzen im
Arm kamen! Ich hatte tatsächlich einen Muskelkater vom Hochhalten der schweren Kamera! Meine alte
Spiegelreflexkamera hatte ich immer vors Auge gehalten und durch den Sucher geguckt. Jetzt mit der neuen
Systemkamera halte ich sie weiter weg und gucke aufs Display. Da muss ich jetzt wohl noch ein bisschen meine
Muskeln trainieren! *lach*


 


 


 


Da Tom gerne noch einmal unter der Kylesku Brücke angeln wollte, steuerten wir diese an. So wirklich gab es von
dort allerdings keine schöne Wanderung und deshalb fuhr mein Schatz ein Stückchen weiter und ließ mich an einem
Parkplatz raus. Ich sprang in meine mittlerweile wieder getrockneten Wanderschuhe und wir vereinbarten uns in
zwei Stunden wieder dort zu treffen.

Flotten Schrittes machte ich mich auf und spazierte immer schön am Meeresufer entlang. Die unterschiedlichen
Brauntöne der Landschaft… Einfach traumhaft schön, selbst bei bedecktem Himmel.


 


 


Und richtig warm war es an dem Tag! Das war ich gar nicht mehr gewohnt. Das erste Mal seit zwei Wochen hatte
ich nicht meine dicke Winterjacke an, sondern meine dünnere rosafarbene Übergangsjacke. Ja, ich habe sowas!!!
*grins* Die macht sich auf Bildern eh viel besser!

Es war wieder ein sehr schöner Weg. Ständig musste ich anhalten, die Aussicht genießen und mir den warmen Wind
um die Nase wehen lassen.


 


 


Dann war meine erste Stunde Wanderzeit rum und ich hätte eigentlich umkehren müssen. Aber den gleichen Weg
zurückgehen? Da hatte ich irgendwie keine Lust zu. Bin ich doch eher eine Im-Kreis-Wanderin. Zum Glück kam ich
auch gerade an einem Abzweig an, schaute kurz auf meine maps.me-Karte und entschloss mich, einen anderen
Weg über die Hügel zurückzugehen. Vielleicht hatte ich das Glück und konnte ein paar Hirsche sehen?!


 


Und tatsächlich, ich kam gerade um eine Kurve und keine 30 Meter neben mir sehe ich zwei Exemplare im braunen
Farn liegen. Ich ging vorsichtig ein kleines Stückchen weiter und erblickte die komplette Herde. Langsam und mit
dem nötigen Abstand lief ich vorbei und machte Bilder. Was für ein tolles Erlebnis, diesen wunderschönen Tieren so
nah zu sein. Ganz ungefährlich war das Ganze natürlich nicht, immerhin war gerade Brunftzeit.


 


 


 


 


 


 


 


Pünktlich um 15:30 Uhr trafen Tom und ich wieder aufeinander. Begeistert erzählte ich ihm von meiner Wanderung
und der tierischen Begegnung. Tom hatte auch eine gute Zeit am Meer gehabt, selbst ohne Fang! Gemütlich im
Auto schwatzend aßen wir unsere mitgenommenen Brote. Als dann der angekündigte Regen einsetzte, freuten wir
uns mal wieder über unser perfektes Timing.

Auf dem Rückweg nach Lochinver fuhren wir die NC500 über Drumbeg. Das ist eine wirklich schöne Single Track
Road, auch wenn sie uns in den letzten Jahren etwas zu touristisch vermarktet wird. Also nicht nur der kleine
Schlenker, sondern die gesamte etwa 830 Kilometer lange Strecke. Wie viele Wohnmobile uns dort in kurzer Zeit
entgegenkamen... Und das in der Nebensaison... Wir möchten gar nicht wissen, was dort im Sommer los ist! Aber
ich glaube, das hatte ich bereits geschrieben!


 


 


Wieder in unserem Häuschen angekommen, gab es erstmal Teatime! Scones mit Clotted Cream, Lemon Curd und
dazu schwarzen Tee mit Milch und Zucker! So lässt es sich leben!

Bevor der Steg wieder unter Wasser stand, ging Tom noch ein Stündchen angeln! Ich machte es mir auf dem Sofa
bequem, schrieb am Reisebericht und stellte Bilder bei Instagram, Facebook und in meinen WhatsApp-Status ein.


 


Erst um 0:00 Uhr lagen wir im Bett und schliefen.

Kilometer: 73
Wetter: 21°C!!!, morgens und nachmittags Regen, mittags für 4 Stunden „nur“ bedeckt.
 

 

 

 

 

 

 

 

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