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04.10.
Irgendwie mag Vancouver uns nicht. Nach einer recht guten Nacht, war der Blick aus dem Fenster nicht so erfreulich. Wie schon am Tag nach unserer Ankunft war der Himmel wolkenverhangen, man konnte die Berge ringsherum nur erahnen. Aber wenigstens war es mit 16°C nicht kalt… Um 8:20 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Fährterminal nach Horseshoe Bay. Dank dem Navi auf dem iPad war das überhaupt kein Problem. Für die Überfahrt waren dann insgesamt 95,10 Dollar (67,50 Euro) fällig und wir reihten uns brav in Lane 6 ein. Die Wartezeit vertrieben wir uns mit der Internetrecherche nach einer Grizzlybären- Tour auf Vancouver Island. Und tatsächlich fanden wir eine von Campbell River aus und buchten auch gleich eine Tour für Montag. Um kurz nach 10:00 Uhr konnten wir dann auf die Fähre fahren. An Deck schauten wir uns ein wenig um, aber Mangels Sicht gingen wir bald wieder rein.
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Im Café aßen wir eine Kleinigkeit und verdrömmelten die Zeit danach in einem der bequemen Sessel. Erst als wir kurz vor Nanaimo waren, wagten wir es noch mal, einen Fuß vor die Tür zu setzen. Kalt war es zum Glück überhaupt nicht und am Himmel sah es nicht mehr ganz so trostlos aus.
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Um 12:20 Uhr verließen wir die Fähre und fuhren erst mal den Campingplatz an. Es war Samstag und viele Kanadier verbrachten das Wochenende beim Campen. Der Platz war auch schon gut gefüllt und das bereits gegen Mittag. Einen schönen Platz im Wald mit Blick aufs Meer bekamen wir allerdings trotzdem. Dafür, dass das so ein großer Campingplatz ist, liegen die einzelnen Parzellen schön abgeteilt voneinander.
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So, der Schlafplatz war gesichert und wir machten uns auf den Weg nach Chemainus. Der hübsche kleine Ort war einst eine blühende Ortschaft, der Ende der 70er Jahre das Aus drohte. Die Industrie war am Ende und die ansässige Sägemühle alt und heruntergekommen. Um die Stadt vor dem Untergang zu retten und Besucher anzulocken, hatten die Bewohner die tolle Idee, große Wandbilder zu malen. Diese erzählen Geschichten und geben Einblicke in die verschiedenen Lebenssituationen. Wir folgten der Route der gelben Fußspuren auf dem Boden, die uns entlang der schönsten Bilder führte.
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Chemainus ist ein niedliches kleines Örtchen mit einigen bunten Häusern, netten Geschäften und einem tollen Flair. Hat uns gut gefallen dort.
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Auf dem Trans Canada Hwy ging es anschließend weiter Richtung Victoria. Hinter Duncan bogen wir rechts ab auf die Koksilah Straße. Unter einer Eisenbahnbrücke hindurch ääh, halt! Auf der Brücke stand 2,90 Meter, unser Camper hatte 3,70 Meter… Aber irgendwie sah die doch viel höher aus. So stieg ich aus und guckte nach. Oh man, da passten wir dicke durch, überm Camper war bestimmt noch ein Meter Platz. Die sollten dringend das Schild an der Brücke aktualisieren. Hinter dem kleinen Fluss fuhren wir dann links und immer geradeaus. Die Straße wurde nach 5 km eine Schotterpiste, aber das kannten wir ja schon.
Vom kleinen Parkplatz aus waren es gute 300 Meter bis zur imposanten 44 Meter hohen Kinsol Brücke. 1911 gebaut, fuhr der letzte Zug 68 Jahre später dort drüber. Danach überließ man sie ihrem Schicksal, sie verfiel und wurde schließlich gesperrt. Erst 2007 kam man auf die Idee, die Brücke zu rekonstruieren. Seit 2011 kann man nun wieder über eine der größten hölzernen Brücken der Welt spazieren.
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Auf dem Rückweg zum Campingplatz stoppten wir noch in Duncan. Die Stadt ist bekannt für ihre etwa 80 Totempfähle und die wollten wir uns mal näher anschauen. Wie auch schon in Chemainus folgten wir den gelben Totem-Tour-Fußspuren auf dem Boden. Zu jedem Totem gibt es eine kleine Informationstafel, mit der Bedeutung und eine kurze Biografie des jeweiligen Künstlers.
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Der breiteste Totempfahl der Welt (Cedar Man Walking out of the Log) wurde von Richard Hunt aus einem über 750 Jahre alten Baum geschaffen. Er hat einen Durchmesser von 1,80 Meter.
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Über den Hwy bretterten wir zurück nach Nanaimo und schließlich zum Campingplatz. Dort trafen wir auf Barry vom Nachbarstellplatz, der uns Maiskolben rüberbrachte, die sie zu viel gekocht hatten. Sehr nett von ihm und sehr lecker waren sie auch noch. Wir grillten dann unser aufgetautes Burgerfleisch und aßen es ohne Brötchen zu den Maiskolben. In einer alten rostigen Autofelge prasselte später ein Feuer und bei kanadischem Rotwein und Blick auf den Fluss ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
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Die Grillen zirpten, Frösche quakten vom Fluss nebenan, es waren warme 16°C und am Nachbarplatz machte die Gruppe rund um Barry Musik. Einer spielte Gitarre und die anderen sangen leise dazu. Das war so ein „das-ist-so- perfekt-und-wunderschön-Moment“. Ich denke, solche Momente kennt jeder und sie sind unvergessen… In diesem Sinne, gute Nacht!
Kilometer 177
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Tag 17
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Übersicht
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Tag 19
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