12.10.

Als der Wecker um 07:00 Uhr schellte war ich noch irgendwo im Traumland! So weit weg... Ich hatte die Nacht
irgendeinen schlimmen Quatsch geträumt und als ich mich dann Trost suchend zu meinem herzallerliebsten
Ehemann umdrehte, „meckerte“ der mich auch noch an! Ich sollte ihn doch nachts nicht mit Wasser übergießen!?
Was? Wie? Wasser? Fragend sah ich ihn mit noch recht verschlafenen Augen an??
In der Nacht muss ich wohl meine kleine Wasserflasche aufgedreht und im Bett zwischen uns entleert haben!!!
Davon weiß ich nur leider überhaupt nichts mehr! Oje, oje! Brüchige Knochen und jetzt kommt auch noch Demenz
hinzu!! Was hatten Tom und ich an dem Morgen schon wieder für einen Spaß!!! *lach*

Als wir um 09:30 Uhr losfuhren war, alles wolkenverhangen, diesig und es nieselte… So richtiges Wetter um den
ganzen Tag im Bett zu bleiben! Aber wir machten uns trotzdem auf. Beim Wegfahren sah ich dann aus dem
Augenwinkel etwas Weißes auf dem Dach liegen… Ach ja, das Toilettenpapier!!! Da mussten wir uns später aber
dringend mal drum kümmern. Ich hatte eigentlich gehofft, dass der Regen das Papier die Nacht über fortgespült
hätte. Das war wohl leider nichts!

Die Insel Skye machte ihrem Beinamen „Insel des Nebels“ wieder einmal alle Ehre. Von den Bergen sahen wir fast
nichts. Gut, Tom und ich saßen hinten in Christians Auto, da sah man eh nicht viel! Aber das war bei dem Wetter
auch nicht weiter schlimm. Tom hatte die Augen geschlossen, drusselte ein bisschen und ich schrieb am Reise-
bericht.

Unsere Freundin Elke, die ein Ferienhaus auf Skye besitzt, war zur gleichen Zeit wie wir in Schottland. Das war für
uns sehr praktisch! Denn Großbritannien gehörte ja nicht mehr zur EU und so durften wir auf dem Rückweg nach
Deutschland nur noch einen Liter Alkohol pro Person mitnehmen. Da Tom natürlich deutlich mehr Whisky einkaufen
wollte, bot Elke sich an, für uns ein paar Flaschen mit zurückzunehmen. Sie selber tranken keinen Whisky und so
spielten sie für uns den Kurier! Jetzt mussten wir nur die Flaschen zu ihr bringen und verabredeten per Facebook
einen Termin. Sie sei gerade auf dem Weg nach Applecross, schrieb sie. Ich hatte die Nachricht gerade gelesen und
zu meinen Mitfahrern gesagt, „Elke fährt bestimmt gleich an uns vorbei!“ und zack sind sie tatsächlich an uns
vorbeigerauscht!! Wie lustig, was für ein Zufall!

Als wir die Fairy Pools erreicht hatten, traf mich fast der Schlag. Wir waren zwar noch nie dort gewesen, aber so
hatten wir uns das nicht vorgestellt. Es gab einen wirklich großen Parkplatz, an dem wir fünf Pfund Parkgebühr
bezahlen mussten. Die vergaß Christian nur dem freundlichen Parkplatzwächter zu geben. Der stand aber beharrlich
am offenen Fenster und starrte unseren mit Fragezeichen in den Augen dreinblickenden Fahrer an.
Aaaah, das Geld!!! Sorry!!!

 

 


 


Der Weg Richtung Fairy Pools war gespickt mit lauter bunten Punkten, die alles Menschen waren! Meine Güte, mit
so einer Autobahn hatten wir nicht gerechnet. Gut, die Fairy Pools waren schon lange kein Geheimtipp mehr, aber
so schlimm!!?? Wir sind ja auch Touristen, eigentlich darf ich ja gar nicht meckern, aber irgendwie ist es furchtbar,
dass die ganzen schönen Plätze touristisch so erschlossen werden. Wirklich alleine ist man nur noch dort, wo man
lange hinlaufen muss!


 


 


 


Dennoch hatten wir eine schöne Zeit an den Pools. Die Ausblicke auf die natürlichen Wasserbecken waren wirklich
toll, auch wenn die Sonne nicht schien. Immer wieder zogen dafür Wolken vor die Berge, was der Szenerie einen
mystischen Touch gab. Von den 2356 anderen Menschen mal abgesehen…


 


 


 


 


 


 


Unglaublich wie viele Leute sich mit Turnschühchen auf den teilweise recht schlammigen und unebenen Weg
gemacht hatten. Besonders fassungslos machten mich die zwei in den weißen Tretern!!

Unterwegs musste ich mir die Nase putzen und griff zu einem älteren Taschentuch aus meiner Jackentasche.
Damit hatte ich mir am Vortag wohl die Hände nach dem Haggisessen abgeputzt. Ooh, das roch noch voll lecker
danach! *lach*


 


 


 


 


 


 


 


 


Nach etwas über drei Stunden kamen wir mit ziemlich dreckigen Schuhen wieder am Parkplatz an.

Bevor wir Skye wieder verließen, machten wir noch einen Abstecher zur Talisker Destille. Mein Mann wollte dort
gerne die spezielle Shop-Abfüllung kaufen. Die war ihm dann aber zu „langweilig“ und auch zu teuer.
Draußen hatten die Mitarbeiter ganz coronakonform einen Container mit Ausschank und ein paar Sitzgruppen
aufgebaut. Eigentlich wollte Tom ein kleines Tasting machen, aber leider boten sie dort keinen Kaffee an, den wir
anderen gerne gehabt hätten. „Nur im Coffee-Shop gegenüber, aber das Heißgetränk dürfen sie dann hier nicht
trinken“, hieß es!! Ich hätte dann zwar auch eine Cola genommen, aber Tom fand das so unflexibel, dass wir
abzogen.

Zum Glück, denn der Kaffee aus der kleinen grauen Holzbude war unfassbar lecker!!! Er schmeckte mir so gut,
dass wir sogar nach Bohnen für zuhause fragten. Leider waren diese aber ausverkauft. 


 


Auf dem Rückweg zum Cottage schliefen Anke und Tom ein. Dieses leichte Geschuckel machte aber auch müde.
Dennoch konnte ich den Blick nicht von der tollen Landschaft lösen.

Je näher wir allerdings unserer Unterkunft kamen, desto mehr zog es sich zu und in „unserem“ Tal hingen die
Wolken dann richtig drin. Egal, Tom und ich hüpften trotzdem in den Whirlpool, während die beiden anderen Zwei
die Sauna stürmten!

Abendessen, chillen und dummes Zeug quatschen, es war wieder ein schöner Abend!

Kilometer: 171
Wetter: 12°C, bedeckt mit Nieselregen
 

 

 

 

 

 

 

 

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