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18.09.
Die letzte Nacht hatten wir beide, trotz großer Müdigkeit, nicht gut geschlafen. Mehrfach wurden wir wach und wälzten uns unruhig hin und her. Als der Wecker um 7:30 Uhr schellte, waren wir zum Glück aber dann doch recht fit. Eine Stunde später gingen wir zum Frühstücksraum in den Keller runter. Dort gab es Pancakes, Toast, sogar Vollkorn und verschiedene Teilchen. Dazu Kaffee, Tee, O-Saft, seeehr hartgekochte Eier, Butter, Marmelade, Cheddarkäse, Cervelatwurst und Cornflakes. Alles für 6,30 Dollar (4,35 Euro), da kann man nix sagen.
Satt machten wir uns gegen 9:30 Uhr auf, die Stadt zu erkunden. Das Wetter war nicht so wirklich schön, wolkenverhangen und es sah nach Regen aus. Im kleinen Laden neben unserem Hotel kaufte Tom deshalb erst mal einen Schirm. So gerüstet machten wir uns auf zum 405 Hektar großen Stanley Park, der an der Nordspitze der Halbinsel, direkt neben der Innenstadt, liegt. Vorbei an der Statue von Robert Burns, die wir gestern schon kurz gesehen hatten, spazierten wir über den Seawall. Dieser schöne Weg führt einmal um den Park herum und teilt sich in einen Fußgänger-, Fahrrad- und Inlinerweg. Leider fing es an zu nieseln, aber so hatten wir den Schirm wenigstens nicht umsonst gekauft.
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An den Totempfählen hörte es dann auf zu regnen. Im Stanley Park gibt es acht verschiedene Totempfähle, mit einigen Infotafeln. Totempfähle werden aus den unterschiedlichsten Gründen errichtet. Sie erzählen Familiengeschichten, erinnern an Verstorbene oder können auch den Besitzer verspotten, wenn der z. B. den Totempfahl nicht bezahlt hat. Oft beinhalten sie verschlüsselte Botschaften und sind mehrdeutig. Gelesen werden sie von unten nach oben.
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Bei wieder einsetzendem Nieselregen spazierten wir noch eine Weile durch den Park, ehe wir uns in ein Taxi schwangen und nach Chinatown bringen ließen.
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Durch ein großes Eingangstor betraten wir das zweitgrößte Chinesenviertel Nordamerikas. Was uns sofort auffiel waren die roten mit Drachen verzierten Straßenlaternen. In der übrigen Stadt waren die nämlich einfach grün.
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Aus den vielen kleinen Geschäften drangen die unterschiedlichsten Gerüche in unsere Nasen, auf manche hätten wir aber auch verzichten können. Neben knallbunten kitschigen Krimskramsläden mit Winke-Katzen und Papierschirmen, gab es viele Lebensmittelgeschäfte. Die interessierten uns natürlich viel mehr. Was es dort alles zu sehen gab! Das essen die doch nicht alles, oder? Wir fanden allerhand getrocknetes Zeug in den Auslagen, u.a. Seepferdchen in Gläsern und gerollte Schlangen in Vitrinen. Die meisten Dinge waren aber nur schwer bis gar nicht zu identifizieren.
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Über die Carrall Street verließen wir Chinatown Richtung Gastown, dem ältesten Bezirk von Vancouver. John „Gassy Jack“ Deighton, ein Engländer, ließ durch die Arbeiter der ortsansässigen Sägemühle dort einen Saloon bauen. Als Dank konnten sie so viel Whisky trinken, wie sie wollten. Heute erinnert eine Statue auf einem Whiskyfass an den „geschwätzigen“ Gründer.
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In einem gut sortierten Pub gegenüber ließen wir uns eine Weile nieder, tranken etwas und entspannten unsere Füße.
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Weiter ging es durch die quirligen kopfsteingepflasterten Straßen von Gastown. Es gibt unzählige Kneipen, Bars, Boutiquen und Souvenirgeschäfte, die in hübschen roten Backsteinhäusern untergebracht sind. Gemütlich ließen wir uns treiben und hier und dort verschwanden wir kurz in einem Laden. Außer einer niedlichen Gammelhose mit Elchen und Bären, kauften wir aber nichts.
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Dann liefen wir auf das Wahrzeichen des Viertels zu, die Steam Clock. Sie ist die einzige dampfbetriebene Straßenuhr der Welt. Es gibt zwar noch einen Nachbau in Japan, diese Uhr dort wird allerdings durch einen Getriebemotor aufgezogen. Die Uhr im historischen Gastown wird durch den Dampf aus der Fernheizung der Stadt betrieben. Der Dampf drückt Kugeln im Innern der Uhr nach oben, die dann beim Herunterfallen den Mechanismus der Uhr antreiben. Das Spielwerk der Uhr besteht aus fünf Dampfpfeifen, von denen die größte in der Mitte nur zur vollen Stunde spielt. Die vier anderen Pfeifen lassen zu jeder Viertelstunde „Dampf“ ab.
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Am Ende der Straße kehrten wir im „Steamworks“ ein. Ein kleines Hungergefühl hatte sich eingeschlichen und wollte bekämpft werden. Sehr erfolgreich gelang uns das mit einem leckeren 12 Hour Pulled Pork Sandwich. Die „Oktoberfest“-Spezial-Karte ließen wir links liegen. Jägerschnitzel und Bratwurst konnten wir auch zu Hause essen.
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Als wir satt wieder ins Freie traten, kam leider auch wieder der Schirm zum Einsatz. Blödes Wetter!
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Im Nieselregen spazierten wir zum Canada Place. Das Gebäude wurde zur EXPO 1986 errichtet und beherbergt heute das Pan Pacific Hotel, ein IMAX Kino und das Vancouver Messe- und Kongresszentrum.
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Weiter ging es am Ufer entlang zum Wasserflugzeughafen. Gerne hätten wir einen Rundflug gemacht, bei dem Wetter war das aber raus geschmissenes Geld. So guckten wir den Fliegern nur ein wenig beim Start und bei der Landung zu. Oh weh, Letztere sah manchmal ganz schön steil aus. Wohl gefühlt hätte ich mich dabei bestimmt nicht!
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Vorbei am ehemaligen olympischen Feuer und an den vielen Geschäften auf der Robson Street schlenderten wir langsam zum Hotel zurück.
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Dort machten wir uns ein wenig frisch, bevor wir gegen 19:00 Uhr wieder losstiefelten. Die Gegend links von unserem Hotel war fest in asiatischer Hand, zumindest was die Lokale angeht. Chinesen, Koreaner, Japaner, Vietnamesen und Inder warben mit landestypischem Essen. Da fiel die Entscheidung nicht leicht.
Letztendlich wurde es ein koreanisches Restaurant. Im „Jang Mo Jib“ war es laut und quirlig wie in einer Bahnhofshalle. Auf vielen Tischen standen kleine Gaskocher mit großen Pfannen, aus denen es lecker roch. Wir bestellten traditionelles koreanisches BBQ, Tom mit Schwein und ich mit Hühnchen.
Bevor allerdings der Hauptgang kam, stellte man uns Reis und verschiedene andere Töpfchen auf den Tisch. Einmal was mit Ananas, Kartoffeln, Chinakohl und gekeimte Sojasprossen. Dazu legte die Bedienung eine Schere. Eine Schere? Was sollten wir damit? Freundlich erklärte man uns, dass wir damit die gerade genannten „Beilagen“ kleinschneiden könnten. Ah ja, ein Messer gab es dort auch nicht! Nur ein Löffel und zwei Stäbchen lagen neben uns. Nur Minuten später kamen dann die Hauptspeisen. Die dufteten nicht nur köstlich, sondern waren auch mal so richtig lecker!! Das Mit-den-Stäbchen-Essen klappte super und so futterten wir alles bis auf den letzten Krümel weg. Zwischendurch fragten wir noch nach einer für uns undefinierbaren Zutat im Essen, die sich dann als „rice cake“ entpuppte.
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Als wir später auf dem Rückweg zum Hotel waren, lief uns plötzlich ein Stinktier über den Weg. Ein Stinktier mitten in der Großstadt!! Unfassbar. Ich machte schnell ein Bild und dann gingen wir dem wilden Tierchen lieber aus dem Weg. Man weiß ja nie…
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Gegen 22:00 Uhr machten wir schon die Lichter aus und schliefen recht schnell ein.
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Tag 1
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Übersicht
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Tag 3
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