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02.09.
Um kurz nach 09:00 Uhr brachen wir auf nach Pula. Vorbei an unzähligen Olivenbäumen, verbrannten Waldstücken und durch kleine Örtchen tuckerten wir Richtung Süden. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und mit 23°C war es eigentlich bereits angenehm warm, dennoch machte ich die Sitzheizung an… Die Ledersitze waren von der Nacht arschkalt. Mein liebster Ehemann rollte nur die Augen!
Nachdem wir einen Parkplatz für unseren Wagen gefunden hatten, besichtigten wir das sechstgrößte Amphitheater der Welt (9,50 € pP Eintritt). Für den sehr informativen Audioguide waren noch mal 6,60 € fällig. Als Sicherheit hinterlegte Tom dort seinen Diabetikerausweis! Die wollten irgendetwas von ihm haben, dann gab er halt irgendetwas ab! *lach*
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Ziemlich beeindruckt von der gigantischen Größe der Arena schlenderten wir umher und lauschten der Stimme aus dem Audioguide. Der Kalksteinbau wurde etwa zwischen 27 v. Chr. und 81 n. Chr. unter verschiedenen Kaisern erbaut.
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Über 23.000 Menschen fanden früher auf den Rängen einen Platz und schauten bei den blutigen Kämpfen zu. Heute finden aufgrund der unfassbar tollen Akustik jedes Jahr zahlreiche Konzerte und Opern in der historischen Arena statt. Auch an diesem Tag war ein Team damit beschäftigt eine große Bühne aufzubauen.
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Im Schatten der hohen Arkadenreihen suchten wir uns einen Platz auf einer der Zuschauerreihen. Wie es dort wohl früher zugegangen sein mag? Eine jubelnde Menschenmenge, klirrende Schwerter, wilde Tiere und bestimmt eine Menge Blut. Unweigerlich kam uns der Film „Gladiator“ in den Sinn.
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Nach einer ausgiebigen „Innenbesichtigung“ ging es für uns ab in die Kellergewölbe des Amphitheaters. Wo sich früher die Gladiatoren auf ihre Kämpfe vorbereiteten und die vielen Tierkäfige standen (wie es dort wohl gerochen hat…? *pfui*), befindet sich heute die Dauerausstellung "Oliven- und Weinbau zur Zeiten der Römer in Istrien".
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Nach einer guten Stunde verließen wir die schöne Sehenswürdigkeit wieder und gingen zum Hafen. Dort lag die nagelneue 67 Meter lange Superjacht „Nebula“. Kein wirklich schönes Schiff, aber dafür sehr imposant.
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Gemütlich bummelten wir durch die alte und ganz hübsche Markthalle, deren Stände uns allerdings nicht so vom Hocker hauten.
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Da gefiel uns das bunte Treiben auf dem Marktplatz davor schon viel besser. Im Schatten der großen Bäume gab es unzählige Stände mit Obst und Gemüse, Honig in allen Variationen, hausgemachtes Ajvar (Pflichtbeilage zu Ćevapčići), Olivenöl, Trüffel und viele andere regionale Spezialitäten. Die meisten Leckereien konnten wir probieren und das ist NIE gut für unser Portemonnaie … Wenn etwas gut schmeckt, kaufen wir es meistens auch. Ach was, eigentlich immer! Aber dieses Mal waren wir echt tapfer und erstanden nur ein paar Feigen – frische, getrocknete und eingelegt in Honig. Wir lieben die kleinen Früchte einfach!
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Anschließend machten wir uns auf in die Altstadt. Der markante Sergierbogen ist quasi das Eingangstor dorthin. Salvia Postuma Sergia gab den Bogen 30 v. Chr. als Denkmal für ihre drei Brüder in Auftrag. Diese waren in der Schlacht bei Actium gefallen.
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Ziellos ließen wir uns durch die schönen Gassen treiben. Die Altstadt war gut besucht, aber zum Glück nicht überfüllt und sobald wir die Haupteinkaufsstraße verließen, waren wir fast ganz alleine.
Der morbide Charme der alten Häuser, von denen teilweise der Putz abbröckelte, faszinierte uns.
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In einem Hinterhof (kaum zu finden, wenn man nicht weiß wo es sich befindet) entdeckten wir das „Mosaik der Bestrafung Dirkes“. Als man nach dem zweiten Weltkrieg die Trümmer der Häuser wegräumte, wurde das Mosaik zufällig freigelegt. Es stammt aus dem 2. oder 3. Jahrhundert und bedeckte mal den Fußboden eines römischen Wohnhauses. Die Erzählung „Bestrafung der Dirke“ stammt aus der griechischen Mythologie und wurde sehr selten in der Kunst dargestellt. Daher ist das Mosaik eine echte Rarität.
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Weiter ging unsere Sightseeing-Tour, vorbei am Augustus-Tempel mit seinen sechs imposanten Säulen aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und der Kathedrale Maria Himmelfahrt. In Letztere konnten wir nur einen kurzen Blick werfen, denn die ziemlich resolute ältere „Kirchenbewacherin“ wollte wohl gerade eine Mittagspause machen… Sie warf uns quasi aus der Kathedrale und mit einem lauten Rums fiel die große schwere Holztür ins Schloss!! Wir hörten noch wie der Schlüssel rumgedreht wurde und dann… – Schicht im Schacht *wie wir im Ruhrpott sagen*!!
In der Touri-Info schräg gegenüber kaufte Tom eine Angellizenz, direkt für ein ganzes Jahr. Der Wochenpreis würde sich bei unserem vierwöchigen Trip nicht rechnen. (eine Woche – 44 €; ein Jahr – 108 €)
Zum Mittagessen suchten wir uns einen netten Platz auf der Terrasse der Pizzeria „Jupiter“. Während ich noch überlegte, ob ich eine normale oder eine große Pizza mit Trüffel nehmen sollte, meinte Tom, ich könnte ruhig die große Pizza bestellen. Er hätte die beim Reingehen drei Tische weiter gesehen und so riesig war die angeblich nicht!
So bestellten wir Ćevapčići ohne Beilagen, eine „Jumbo“ Trüffelpizza und Nudeln mit Trüffel (mit zwei Cola light und einem Kaffee – 54 €). Der Kellner riss die Augen auf und meinte, dass das viel zu viel sei! Mmmh, echt? Aber Tom meinte doch… Ach, egal! Wir hatten Hunger, das würde schon passen!
Nun ja, als uns dann gute 20 Minuten später die wagenradgroße Pizza vor die Nase gesetzt wurde, machten wir beide große Augen! „Schön, HASE! Da hast du wohl die NORMALE Pizza am anderen Tisch gesehen!“ *augenroll*
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Tapfer stellte ich mich der leckeren Aufgabe, während Tom sich um den Rest des Essens kümmerte. Bis auf ein kleines Stück Pizzarand verputzten wir alles restlos und wurden dafür vom Kellner beglückwünscht. Mit vollem Bauch spazierten wir ein wenig durch die Läden. Bei einer kleinen Spirituosenverkostung erwarben wir noch vier Flaschen Hochprozentiges. Unter anderem einen iberischen Whisky (200 ml für 32 €). Und, weil wir so nette Kunden waren, gab es 10 % Nachlass.
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Als letzten Sightseeing-Punkt hatte ich die Zerostraße mit dem Kastell rausgesucht. Die Zerostraße ist ein ehemaliger Luftschutzbunker, der 50.000 Menschen im ersten Weltkrieg Platz bieten sollte. Heute dient er als Veranstaltungs- und Ausstellungsort.
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Im Innern war es leicht feucht, dafür aber auch schön kühl. Da wir bereits mehrere Bunkeranlagen besichtigt hatten, gab es für uns nicht viel Neues zu entdecken und wir schlenderten recht unbeeindruckt umher.
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Mit einem Lift konnten wir dann nach oben direkt ins Kastell fahren. Dieses wurde um 1632 errichtet. Der Ausblick auf die Stadt und den Hafen war ganz nett. Kein Highlight, aber kann man durchaus mal machen.
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Um kurz nach 15:00 Uhr verabschiedeten wir uns von der Stadt und düsten Richtung Kap Kamenjak. Auf dem Parkplatz in Pula mussten wir übrigens kein Ticket ziehen. Unser Kennzeichen wurde beim Reinfahren gescannt und wir konnten das später am Automaten eingeben und bezahlen (24 € für 5 ½ Stunden). Bei der Ausfahrt wurde das Kennzeichen erneut gescannt und die Schranke öffnete sich. Sehr praktisch.
Das Kap Kamenjak befindet sich an der südlichsten Spitze von Istrien und ist ein Naturschutzgebiet. Deshalb mussten wir auch einen Eintritt in Höhe von 10 € bezahlen. Dafür gab es auch eine Info-Broschüre, eine Plastiktüte für den Müll und eine staubige unasphaltierte Ruckelpiste. Die Bäume am Wegesrand waren vom Dreck ganz weiß und auch unser Auto wurde mit einem Grauschleier überzogen.
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Am südlichen Parkplatz angekommen, traf uns der Schlag! Alles voll mit deutschen und österreichischen Pkws!! Auf den schönen Klippen lagen hunderte von Menschen, Jugendliche kreischten beim Sprung ins Meer und eine 5-köpfige Familie quetschte sich mit ihren aufblasbaren Wassertieren an uns vorbei! Schlagartig wünschten wir uns nach Albanien zurück!
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In der Safari-Bar fanden wir zum Glück ein halbwegs ruhiges Plätzchen und schlürften ein Glas oberleckere Sangria. Die Bar ist echt witzig und definitiv einen Ausflug wert. Versteckt im hohen Bambusgras und dichtem Schilf gibt es rustikale Sitzgruppen, Schaukeln, Tischtennisplatten und Rutschen.
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Ein Stück weiter nördlich entdeckten wir an der Školjić Bar einen leeren Küstenabschnitt. Wahrscheinlich lag es aber eher an der Uhrzeit, denn mittlerweile war es 17:30 Uhr.
Ein Stückchen spazierten wir noch die Küste entlang und genossen die Abendsonne.
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Um 19:00 Uhr kamen wir mit von der Sonne leicht roten Gesichtern und vom Staub dreckigen Füßen wieder an unserem Häuschen an. Nach einer kurzen Dusche entspannten wir im Whirlpool, der mittlerweile kuschelige 38°C hatte! Yeah!
Zum Abendessen gab es nur die frischen Feigen vom Markt mit einem Pudding. Wir beide waren immer noch satt vom üppigen Mittagessen!
Zufrieden chillten wir anschließend auf unserer Terrasse und waren völlig fasziniert von der Lautstärke der riesigen Hornisse, die immer gegen die Lampe flog.
Kilometer: 89 Wetter: 28°C, Sonne
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Tag 3
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Übersicht
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Tag 5
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