15.05.

Was für eine Nacht… Ich hatte so gut wie gar nicht geschlafen. Keine Ahnung warum?! Um 07:00 Uhr bin ich dann
aufgestanden und habe nach der Dusche die Zeit auf dem Balkon genossen. Herrlich so in der Morgensonne! Die
Schwalben zogen direkt vor meiner Nase ihre Kreise, das Meer war ganz ruhig und das Örtchen erwachte langsam
zum Leben.

Das Frühstück gab es zum Teil in Buffetform draußen auf der Terrasse. Mit Omelette, Schafskäse, Petulla (dieses
Mal nicht so fettig und eigentlich auch ganz lecker), Marmelade und Honig.

Um 09:30 Uhr verließen wir das Hotel. Zimmer und Frühstück waren super, nur das Personal hätte etwas
freundlicher sein können.

Da man ja sonntags in die Kirche geht, legten wir unseren ersten Stopp an der ca. 600 Jahre alten St. Mary's
Church ein. Die kleine Kirche liegt oberhalb vom Dorf Dhërmi und wir hatten einen sagenhaften Blick bis hinunter
zum Meer.

 

 


 


 


 


 


 


Im Innern roch es nach Kerzenwachs und wir bestaunten die uralten Wandmalereien.


 


 


 


 


Danach war Strandzeit angesagt. Dafür fuhren wir über eine neue, einspurige Straße in Richtung Meer. Am Ende
dieser Sackgasse stellten wir unseren Dacia auf dem Parkplatz der Gjipe Beach ab und bezahlten 200 Lek (1,67 €)
Parkgebühr.
Dieser lag allerdings oberhalb vom Strand und wir mussten noch 1,7 Kilometer dorthin laufen. Tom war mal wieder
schwer begeistert. Ihr wisst ja, er hasst Laufen…
Hocherfreut war ich aber auch nicht. Der Weg war wirklich blöd, sehr uneben und dann auch noch komplett in der
Sonne.


 


 


Aber die Aussicht auf das wunderschöne türkisblaue Meer entschädigte uns etwas für die Anstrengung!


 


 


 


 


 


Nach 30 Minuten hatten wir es geschafft und der schöne Strand lag vor uns. In einer Strandbar suchten wir uns ein
schattiges Plätzchen und tranken erst mal etwas. Es war wunderbar ruhig dort. Kein Kindergeschrei, keine laute
Musik, nur das Wellenrauschen und ein leichter Wind.


 


 


 


Einmal musste ich mit den Füßen kurz ins Meer, das reichte mir dann aber auch. Für ein Ganzkörperbad war mir
das Wasser eindeutig zu kalt. *brrr*


 


Lieber spazierten wir noch ein Stück in den Canyon rein, der direkt an den Strand angrenzt. Die wenigen Geräusche
vom Ufer hallten von den steilen Wänden zurück. Alles war grün bewachsen, nur das Flussbett lag trocken vor uns.
Wow, wie in einer anderen Welt. Wären da jetzt Dinosaurier um die Ecke gekommen, mich hätte es nicht gewundert.


 


 


 


 


 


 


Um 12:30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg und schleppten uns mit zwei Wasserflaschen bewaffnet den
doofen Weg wieder hoch…

Nach 40 Minuten kamen wir nassgeschwitzt wieder am Auto an. Puh! Die freundliche Parkplatzwächterin bot uns
sofort einen Wasserschlauch zur Abkühlung an. Dankend nahmen wir das Angebot an.

Etwas k.o. fuhren wir die schöne Küstenstraße weiter. Ein Blick hoch zum Llogara Pass verriet uns, dass dieser
heute voller Wolken hing. Da hatten wir gestern ja Glück gehabt!

Auf unserem weiteren Weg hielten wir immer wieder an traumhaft schönen Buchten. Das türkisfarbene Wasser…
megaschön!


 


 


 


Im Dorf Himarë suchten wir uns ein schattiges Plätzchen in der Patisserie „Delight“. Laut Internet sollte es dort einen
super leckeren Trileçe geben, einen der Besten im Land. Das ist ein Kuchen, der nach dem Backen mit drei
Milchsorten übergossen wird und obendrauf kommt noch Karamellsauce. Uih, voller Vorfreude bestellten wir einen.


 


Ob das nun der beste Trileçe war? Mangels Vergleich, keine Ahnung. Lecker war er auf jeden Fall. Auch das Byrek
mit Spinat und der Oreo-Nachtisch, den wir noch bestellt hatten, waren richtig gut. Eine Kugel Eis kostete dort
übrigens 80 Lek (0,66 €)
So richtig satt spazierten wir anschließend einmal die kleine Promenade entlang. 


 


Kurz hinter dem Dorf befindet sich in einer Bucht auf der einen Seite ein U-Boot-Bunker und auf der anderen eine
alte Festung.


 


 


 


 


 


Noch ein paar Bilder von der Küste und wir waren bereits um 16:00 Uhr am heutigen Hotel angekommen. Das lag
so ziemlich als einziges Hotel direkt am Meer. In einigen Jahren wird es dort bestimmt anders aussehen… Aber
hoffen wir mal nicht!

Der Strand rechts und links vom hoteleigenen Abschnitt war echt scheiße! Das Stück, welches zum Hotel gehörte,
war aber auch nicht der Knaller. Auf den ersten Blick sah zwar alles schön aus und es waren auch bereits schicke
Liegen und Sonnenschirme aufgestellt worden, allerdings war der Sand durchzogen mit großen Kieselsteinen,
Holzstücken und leider auch mit Müll…


 


 


Die Familie, die bei unserer Ankunft dort lag, hatte ihren gesamten Abfall einfach dort gelassen! Getränkedose,
Plastikbeutel und sogar eine volle Windel!!! Pfui, einfach unfassbar!

Eine positive Sache am Strand gab es aber, wir waren komplett alleine. Keine Menschenseele war zu sehen. Nur
ein paar Pferde liefen noch am Ufer rum. Ja, richtig gelesen! Pferde! *lach*

Uih!! Das Wasser war echt frisch. Ich bekam direkt eine Gänsehaut! Trotzdem war ich dann so mutig und ging
einmal komplett rein. Nachdem der erste Schock überwunden war, ging es und die Schnappatmung ließ nach.
Leider kam immer wieder eine kalte Strömung und irgendwann wurde es mir doch zu frisch und ich ging auf die
Liege und schrieb den Bericht fertig. Tom stand noch eine Weile bis zum Po im Wasser. Weiter traute er sich nicht
rein.


 


Nach einer Stunde war uns beiden todlangweilig. Wie kann man nur den ganzen Tag da rumliegen? Dafür waren wir
einfach nicht geboren.

Rasch duschten wir uns das Salzwasser ab und wollten eigentlich im Hotel-Restaurant etwas essen. Aber die
Klimpermusik und die fein eingedeckten Tische schreckten uns ab und wir wollten lieber auswärts etwas suchen. So
fuhren wir den katastrophal aussehenden Strand entlang. Auch dort sah es aus wie kurz nach einem Orkan. Müll,
auf dem Boden liegende, teilweise kaputte Sonnenschirme und geschlossene Restaurants.


 


 


Als wir dann endlich ein Lokal fanden, in dem Leute saßen, wurden wir leider enttäuscht. Die Küche öffnete erst in
drei Tagen, er könnte uns nur Getränke anbieten. Also düsten wir weiter bis zum Ende der Straße. Laut meiner
maps.me-Karte konnten wir den Weg bis zum Ende fahren… Dass sich die Strecke aber als ausgewachsene
Off-Road-Piste entpuppte, wusste ich leider nicht!


 


 


Tom kam etwas ins Schwitzen, er hatte große Angst um die Reifen. An einem schwarzen Rohr, welches ein ganzes
Stück, mitten auf dem Weg aus der Erde guckte, stieg ich lieber mal aus und dirigierte ihn vorsichtig vorbei.

Nach 20 Minuten hatten wir es endlich geschafft und erreichten die asphaltierte Hauptstraße. Hier war allerdings
tierisch was los. Kühe, Hühner, Katzen und Schafe, alles lief gemütlich über die Hauptverkehrsstraße.


 


Zurück an unserem Hotel fuhren wir noch mal die gleiche Strecke am Strand entlang. Vorhin hatten wir aus den
Augenwinkeln noch ein Restaurant gesehen. Und siehe da, „Jurgeni“ hatte eine Karte draußen stehen. Es gab zwar
nur griechischen Salat und eine Fischsorte mit Pommes im Angebot, aber das war genau das, was wir eh essen
wollten.

Statt Klimpermusik im Hotel lauschten wir dann einem großen gelben Bagger am Strand! Der war nämlich damit
beschäftigt, diesen wieder schön zu machen. Na, da hatte er aber einiges vor…

Der Kellner, der uns zuerst empfing, konnte kein Wort Englisch und seine Hände waren voller weißer Farbe. Er war
wohl gerade dabei gewesen, den Zaun ringsum zu streichen?!
Mit seiner Frau, die gleichzeitig ihr Baby neben der Bar im Kinderwagen „betreute“, konnten wir uns hingegen
perfekt verständigen.
Neben uns nahm ein junges Paar aus der Schweiz Platz und ein streunender Hund schlich um die Tische und
bettelte nach Futter.

Trotz dieser „Umstände“ oder vielleicht auch gerade deswegen war es ein perfektes und zudem richtig leckeres
Essen. Mit zwei Wasser und einer extra Portion Schafskäse bezahlten wir nur 1680 Lek (13,95 €).


 


 


Auf unserem Balkon surften wir noch eine Weile im Internet, hörten den Fröschen beim Quaken zu und ärgerten
uns etwas über die Nachricht von dem Hotel, wo wir die nächste Nacht schlafen würden. „Sie könnten uns leider
morgens kein Frühstück anbieten, ihr Frühstücksraum würde renoviert werden.“ Na, das wussten sie doch nicht
erst seit heute! Sehr ärgerlich! Hoffentlich hatten die Cafés im Ort bereits geöffnet?

Aufgrund der schlechten letzten Nacht und der „Wanderung“ in der Mittagshitze waren wir beide hundemüde und
lagen bereits um 22:00 Uhr im Bett.

Kilometer: 56
Wetter: 28°C, Sonne
Unterkunft: Sole Luna Hotel (74 € die Nacht mit Frühstück)
 

 

 

 

 

 

 

 

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