05.09.

Nach einem kleinen Frühstück reservierte ich im Internet noch rasch die Eintrittskarten für die Plitvicer Seen. Tom
wollte daraufhin wissen, wie weit er denn durch den Nationalpark laufen müsste?! Ich erzählte ihm von meiner
Arbeitskollegin, die mit ihrem Mann acht Kilometer gegangen war. „Ach, das ist ja nicht so viel!“, meinte mein
lauffauler Ehemann. Das wiederum machte mich stutzig und ich schaute noch mal in den Chat mit meiner Kollegin
und las dann etwas von 18 Kilometern.... Ups, da hatte ich unbeabsichtigt eine „1“ unterschlagen! Das sagte ich
Tom aber lieber nicht…

Um 09:30 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Motovun, der Trüffelhochburg von Istrien! Da ich diese Edelpilze
super gerne esse, freute ich mich bereits seit Wochen auf diesen Ausflug. (Nachtrag: Tom habe ich mittlerweile mit
meiner Trüffelliebe angesteckt.)

 

 


 


 


Das mittelalterliche Örtchen thront auf einem kleinen grünen Hügel im Landesinneren. Am Fuße des Hügels gibt es
bereits einen großen Parkplatz, der bei unserer Ankunft noch komplett leer war. Dennoch fuhren wir die schmale
Straße hoch und versuchten weiter oben eine Abstellmöglichkeit für unseren Wagen zu finden. Wir hatten Glück und
konnten direkt unterhalb der Altstadt parken.


 


 


Motovun ist total beschaulich und neben dem Trüffel gibt es noch etwas Sehenswertes und zwar die jahrhunderte-
alte Stadtmauer, die die wenigen Häuser umgibt. Für 4 € pP spazierten wir einmal gemütlich auf der Mauer entlang
und genossen die schöne Aussicht.


 


 


 


 


 


 


Gegen Mittag aßen wir ganz hervorragend in der „Konoba Mondo“. Carpaccio und Gnocchi als Vorspeisen, Hüftsteak
und hausgemachte Ravioli als Hauptgang, natürlich alles mit Trüffel. Dazu einen Rotwein, eine Flasche Wasser und
zwei Cola light - 109 €.


 


 


Auf dem Rückweg zum Auto gingen wir in jeden Laden und zum Glück gab es in jedem etwas anderes zum
Probieren. Wobei Glück?? Für unseren Geldbeutel leider nicht… Viel zu viele Trüffelsachen landeten in unseren
Taschen und dann kauften wir bei 30°C auch noch kuschelige selbstgestrickte Wollsocken von einer älteren Dame.


 


 


In der Vinoteka „Fakin“ probierten wir einen Trüffellikör. Der roch ganz intensiv, schmeckte aber im ersten Moment
nach Honig und erst später kam ein leichter leckerer Trüffelgeschmack. Der Inhaber scherzte, wir könnten alle seine
30 Spirituosen verkosten. Jetzt wären es ja nur noch 29! Das meinte er völlig ernst, aber wir liebäugelten noch mit
dem Wein. Auch da waren Kostproben kein Problem.
Eine Kiste gemixt mit Roséwein und Muškat Žuti gesellte sich dann noch zu den zwei Flaschen Trüffellikör, die schon
für uns neben der Kasse standen. Als Dank gab es noch zwei Flaschen Rotwein als Geschenk dazu.


 


Zum Abschluss ließen wir uns in einem Geschäft noch eine Kostprobe vom Teranino schmecken. Dieser Rotweinlikör
ist einfach unschlagbar gut!! Mit vollen Taschen und leerem Portemonnaie verließen wir zufrieden Motovun.

Ein paar Kilometer weiter liegt malerisch über Olivenbaum-Terrassen das Weingut „Ipša“. Auf der menschenleeren
Terrasse suchten wir uns ein schönes Plätzchen und verkosteten drei verschiedene Weine und auch das
preisgekrönte Olivenöl der Familie.

Mit Herzblut erzählte man uns von der Arbeit und den Produkten. Erst 1998 begann die Familie Ipša damit, hundert
alte Olivenbäume zu restaurieren und tausend neue Bäume zu pflanzen. 2011 und 2017 wurde das Olivenöl in die
Liste der 20 besten Olivenöle der Welt aufgenommen.
Im Jahr 2010 wurde dann auch der erste Weinberg bepflanzt und wir waren sofort begeistert vom Geschmack des
Rebensafts.


 


 


Da Tom ja noch fahren musste, beendeten wir für diesen Tag unsere Tastings und fuhren mit einer Flasche Olivenöl
und zwei Kisten Wein von Ipša zurück zu unserem Häuschen. Zuhause, in Deutschland, brauchten wir dringend
einen Weinkühlschrank oder besser direkt einen Weinkeller!

An unserem Häuschen packten wir schon einmal den Wagen etwas um, denn morgen mussten wir das kleine
Paradies leider schon wieder verlassen. Während wir danach gemütlich auf den Liegen in der Sonne chillten und Tom
einen Kaffee trank, rutschte plötzlich seine Rückenlehne nach hinten und er kippte sich vor Schreck den heißen
Kaffee über seine Hose! Schallendes Gelächter - meinerseits! Nach einem kurzen bösen Blick lachten wir aber beide!

Gegen 18:00 Uhr fuhren wir noch mal ins bezaubernde Städtchen Rovinj. Tom nutzte dort an den Wellenbrechern
endlich mal die Angellizenz, die er gekauft hatte und ärgerte etwas die Fische.


 


 


Mit meiner Kamera bewaffnet schlenderte ich hoch zum alles überragenden Glockenturm der Kathedrale der Heiligen
Euphemia, um von dort den Sonnenuntergang zu fotografieren. Vor der Kirche hatten sich bereits viele Menschen
versammelt, es herrschte eine Art Volksfeststimmung. Mit Romantik hatte das nichts zu tun. Aber gut, ich war ja
eh alleine unterwegs!


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Gefühlt 1250 Bilder später schlenderte ich noch etwas durch die abendlichen Gassen. Sobald ich mich von den
Restaurants und Geschäften entfernte, waren die Touristen auch wieder so gut wie weg. Hach, wie herrlich! Rovinj,
so mag ich dich!


 


 


 


Um kurz vor 21:00 Uhr waren der Hase und ich wieder vereint und fuhren gemeinsam zurück zum Häuschen. Tom
hatte zwar nichts gefangen, aber dennoch war er zufrieden.

Nachdem Charlie sein Futter bekommen hatte, chillten wir noch eine Weile im Whirlpool. Gegen 23:30 Uhr
krabbelten wir dann mit bestimmt 10 neuen Mückenstichen ins Bett. Die Viecher gehen mir hier echt auf den Keks!!

Kilometer: 138
Wetter: 31°C, Sonne
 

 

 

 

 

 

 

 

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